Champions League: BVB beschimpft Schiri wegen Elfmeter

    Champions League:Nach Havertz-Elfmeter: BVB beschimpft Schiri

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    Der Elfmeter und dessen Wiederholung hat den BVB nach dem 0:2 beim FC Chelsea auf die Palme gebracht. DFB-Regelexperte Lutz Wagner erklärt: Der VAR hätte nicht eingreifen dürfen.

    Champions League, Chelsea - Borussia Dortmund am 7. März 2023: Die Dortmunder Alexander Meyer, Emre Can, Marco Reus und Nico Schlotterbeck (v.l.) beschweren sich bei Schiedsrichter Danny Makkelie, da dieser einen Elfmeter wiederholen lässt.
    Alles Reklamieren half nicht: Die Dortmunder Alexander Meyer, Emre Can, Marco Reus und Nico Schlotterbeck (v.l.) beschweren sich bei Schiedsrichter Danny Makkelie.
    Quelle: Reuters/Peter Cziborra

    Marius Wolf war untröstlich. Mit finsterer Miene kommentierte der Dortmunder die Schlüsselszene beim Achtelfinal-Aus des BVB in der Champions League gegen den FC Chelsea. "Alles in allem ist das sehr ärgerlich. Es ist keine Absicht, ich gehe nicht zum Ball, habe meinen Arm am Körper und drehe ich mich noch weg", beschrieb der Dortmunder Außenverteidiger nach dem 0:2 (0:1) seines Teams beim FC Chelsea die viel diskutierte Handelfmeter-Entscheidung von Schiedsrichter Danny Makkelie.

    Der Ball an Marius Wolfs Hand

    Kai Havertz nutzte den Strafstoß im zweiten Versuch zum 2:0 für die Engländer (53. Minute). Das fehlende Fingerspitzengefühl des Referees erzürnte Wolf zusätzlich: "Er hat nicht mit sich reden lassen. Ich wollte wenigstens, dass er es mir erklärt."
    Nach einer Hereingabe von Ben Chilwell war der Ball an Wolfs leicht abgespreizten Arm gesprungen, was Makkelie erst nach Intervention des Video-Assistenten mit einem Elfmeter ahndete.

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    Zweite Chance für Havertz beim Elfmeter

    Havertz setzte den Schuss an den Innenpfosten, der Schiedsrichter ließ ihn aber nach Intervention des VAR noch mal antreten, weil mehrere Spieler des BVB schon in den Strafraum gelaufen waren - darunter Salih Özcan, der nach dem Abprallen des Balls vom Pfosten klärend eingriff. Chelsea-Spieler Chilwell befand sich bei der Ausführung noch weiter als die Dortmunder im Strafraum.

    Bei jedem Elfmeter, besonders, wenn der Anlauf so langsam ist, hat man Spieler, die schon einen Meter oder so im Strafraum stehen.

    BVB-Profi Jude Bellingham

    Das veranlasste vor allem Emre Can zu deutlichen Worten: "Wir haben am Ende unverdient, auch wegen dem Schiedsrichter, verloren. Wir spielen hier an der Stamford Bridge, vielleicht hat er Angst vor den Fans, aber dann soll die UEFA einen anderen Schiri schicken. Es tut extrem weh, dass wir wegen einem Schiri ausscheiden."
    Dortmunds Karim Adeyemi (M) geht an Chelseas Torwart Kepa Arrizabalaga vorbei und trifft zum 1:0.
    Das Hinspiel: Borussia Dortmund schlägt den FC Chelsea zu Hause mit 1:0.15.02.2023 | 2:50 min
    Ähnlich deutlich brachte TV-Experte und BVB-Berater Matthias Sammer bei "Amazon Prime Video" seinen Unmut zum Ausdruck: "Der Elfmeter und die Wiederholung. Das ist ein handfester Skandal. Mir braucht auch kein Regelhüter kommen. Makkelie ist ein sehr, sehr arroganter Mensch", klagte der ehemalige Dortmunder Profi.
    Mit Makkelies Auftreten hatte auch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ein Problem. "Man hatte immer das schlechte Gefühl, dass er der wichtigste Mann auf dem Platz sein wollte", sagte Watzke dem Sport-Informationsdienst:

    Gestik, Mimik - der Herr Makkelie hat sich wirklich gut gefallen. Und Fingerspitzengefühl war ein Fremdwort für ihn.

    BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

    Dennoch könne sich der BVB über das Achtelfinal-Aus letztlich nicht beklagen: "Wir haben zu früh die Kontrolle über das Spiel verloren. Chelsea gilt unser Glückwunsch, sie sind verdient weiter. Aber dass die Wiederholung des Elfmeters sehr strittig war und der Elfmeter an sich eine 50:50-Entscheidung, das ist ja überhaupt keine Frage."

    Wagner: Wiederholung entspricht nicht den Regeln

    DFB-Regelexperte Lutz Wagner bestreitet, dass Makkelie bei seiner Entscheidung, den Elfmeter wiederholen zu lassen, regelkonform handelte. "Der VAR darf nur auf eine Strafstoß-Wiederholung hinwirken, wenn der zu früh eingelaufene verteidigende Spieler einen angreifenden Spieler am Torabschluss hindert", sagt Wagner im "kicker".
    Wenn Spieler beider Mannschaften zu früh einlaufen, müsse der Elfmeter wiederholt werden - egal, ob der Ball im Tor landet oder nicht, so Wagner: "Allerdings nur, wenn das der Schiedsrichter auf dem Feld selbst erkennt und entscheidet."
    Doch die Kritik am Schiedsrichter taugt nur bedingt zur Erklärung des für Dortmund ärgerlichen Knockouts. Schließlich war der BVB - anders als in den erfolgreichen Wochen zuvor mit zehn Pflichtspielsiegen in Serie - in der Offensive weniger gefährlich.

    Julian Brandts frühes Aus

    Großes Pech und entscheidender, potenziell sogar saisonprägend war die frühe Verletzung von Julian Brandt. Der überragende Spieler der Dortmunder griff sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den Oberschenkel und bat nach wenigen Minuten um seine Auswechslung. Überdies war der gleichfalls herausragende Stammtorhüter Gregor Kobel wegen muskulären Problemen ausgefallen. Dennoch: Für den Samstagabend beim ewigen Erzrivalen Schalke 04 gibt es keine Ausreden.
    Die wichtigsten Spiele gibt es immer mittwochs ab 23 Uhr bei sportstudio.de und bei ZDFheute im Video.
    Quelle: dpa, SID

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