Kampfansage vom Keeper: Kobel will Titel mit dem BVB

    Dortmunds "Monster im Tor":Kobels Kampfansage: Keeper will Titel mit BVB

    von Patrick Brandenburg
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    Gregor Kobel gehört zu den Garanten des Dortmunder Aufschwungs. Der Schweizer Nationaltorwart gibt beim Team der Stunde auch den Ton in Sachen Titelrennen an.

    Gregor Kobel
    Gregor Kobel hat "mit dem BVB extrem viel vor."
    Quelle: epa

    Als Borussia Dortmund vor knapp einem halben Jahr zum Hinspiel bei RB Leipzig antrat, setzte es eine derbe 0:3-Pleite. Nicht dabei damals: Gregor Kobel, der Schwarz-Gelb aufgrund eines Muskelfaserrisses noch weitere drei Bundesligaspiele fehlte. Nur ein Sieg sprang für Dortmund in jener Saisonphase heraus.

    Dortmunder Siegesserie

    Ins Rückspiel gegen Leipzig geht die Borussia heute (20:30 Uhr im Bundesliga-Liveticker) unter komplett anderen Vorzeichen: Kobel ist dabei und seit Wochen in Topform. Der 25-Jährige hat großen Anteil an der Trendwende der Westfalen und ihrer perfekten Serie im Jahr 2023 mit neun Pflichtspiel-Siegen in Folge.
    Der BVB hat die lange Winterpause bestens für die Aufholjagd in der Bundesliga von Rang sechs genutzt. Das Team von Trainer Edin Terzic hat beim Ballbesitz zugelegt (+ 4 Prozentpunkte), bei der Laufstärke (+ 3 km pro Partie), bei Sprints und intensiven Läufen sowie der Effizienz vorm Tor.
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    Kobel der heimliche Matchwinner

    Vor allem aber hat kein Team seither weniger Gegentore kassiert als Dortmund mit sechs. Kobel wahrte wettbewerbsübergreifend gleich viermal die weiße Weste. In der Bundesliga ließ die Abwehr zwar 88 Torschüsse zu, aber allein 27 davon entschärfte der BVB-Rückhalt. Ob Augsburg oder Mainz, Bochum im DFB-Pokal oder Chelsea in der Champions League - oft war Kobel der heimliche Matchwinner.
    Auch dank des vierfachen Schweizer Nationaltorhüters nimmt der Tabellenzweite im Top-Duell der Bayern-Jäger einen Vereinsrekord ins Visier: aht Liga-Dreier in Serie - das gab es innerhalb einer Spielzeit nur in der Ära Klopp.

    BVB setzt auf Schweizer Schlussmänner

    Nach Roman Bürki und Marwin Hitz ist Kobel schon der dritte Schweizer BVB-Keeper in Folge. Klarer als seine Landsleute macht er den Unterschied aus. Regelmäßig hält er die vermeintlich "Unhaltbaren". Seine Reaktion auf der Linie ist herausragend. Mit 1,95-Metern hat er Länge und Physis für die Hoheit im Strafraum.
    Kobel zeigt Präsenz und wird gern in den Spielaufbau integriert. Das Timing mit den Vorderleuten Nico Schlotterbeck und Niklas Süle klappt nach Anlaufproblemen viel besser und der BVB ist nun auch außen durch Julian Ryerson robuster besetzt.

    Greg hat einen Riesensprung gemacht.

    Sebastian Kehl, Sportdirektor beim BVB

    Sebastian Kehl lobte Kobel jüngst nach dem Arbeitssieg gegen die TSG Hoffenheim, den der Keeper mit starken Paraden festhielt. Für den Sportdirektor ist Kobel ein zentraler Baustein beim Kaderumbau. Er gehört zu den absoluten Top-Transfers der vergangenen Jahre, auch was die eingeforderte Leistungskultur angeht.
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    Kobel ist extrem ehrgeizig und hat die nötige Härte gegen sich selbst. Mit 16 Jahren brach er das Gymnasium in Zürich ab und schlug sich nach Hoffenheim durch, um ganz allein in der Fremde Fußball-Profi zu werden. Ihm gefalle das Schroffe, Unverblümte hierzulande, verriet er einst der Schweizer NZZ: "Vielleicht dringt durch, dass ich aus einer Eishockey-Familie komme."

    Kobel: "Spielen um Meisterschaft"

    Sein früherer Trainer beim VfB Stuttgart, Pellegrino Matarazzo, bewunderte das Energiebündel als "Monster im Tor". Kobel geht als Leader voran. Als einer der wenigen BVB-Profis traut er sich aktuell Klartext zu, was Titel-Ambitionen angeht: "Wir spielen um die Meisterschaft."
    Kein Wunder, dass es erste neidische Blicke vom Branchenführer gibt. Kobel wird bereits mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht, bei dem zwischen den Pfosten einiges in Unruhe geraten ist.

    Bundesliga-Debüt dank Nagelsmann

    Die BVB-Fans werden es nicht gern hören, aber ihre Nummer eins hat Drähte nach München. Trainer Julian Nagelsmann verhalf ihm einst in Hoffenheim zum Bundesliga-Debüt, und sein Förderer Michael Rechner ist zum Torwarttrainer der Bayern aufgestiegen.
    Auch die englische Premier League ist längst auf Kobel aufmerksam geworden. Aber vorerst wehrt der begehrte Schlussmann alle Transfergerüchte so lässig ab wie Torschüsse im Training: "Ich spiele schon bei einem Verein, mit dem ich Titel gewinnen kann", sagte er jüngst der Sport-Bild. "Ich habe mit dem BVB extrem viel vor."

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