Bundesliga: Wie die Vergabe der DFL-Medienrechte abläuft

    FAQ

    Bundesliga und 2. Liga:Wie die Vergabe der DFL-Medienrechte abläuft

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    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) vergibt die deutschsprachigen Medienrechte an den Spielen der Bundesliga und der 2. Liga. Das Wichtigste zur Vergabe im Überblick.

    Kamera während Bundesliga-Übertragung im Stadion
    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) vergibt die deutschsprachigen Medienrechte an der Bundesliga und der 2. Liga.
    Quelle: imago

    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) startet am Montag die Auktion der deutschsprachigen Medienrechte für Bundesliga und 2. Liga. Knapp zwei Wochen soll die Auktion laufen, bei der die Interessenten ihre Angebote abgeben. Für die Erst- und Zweitligisten beginnen zwei Wochen zwischen Hoffen und Bangen. Schließlich stellen die Erlöse ihre mit Abstand wichtigste Einnahmequelle dar.
    Und die Fans können sich dann ausrechnen, für wie viele Abos sie in die Tasche greifen müssen. "Die DFL geht selbstbewusst in die Ausschreibung", heißt es vom Ligaverband. Die wichtigsten Punkte im Überblick:

    Welche Spielzeiten der Bundesliga und 2. Liga werden geregelt?

    Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wird bei einer Auktion, die turnusmäßig alle vier Jahre auf dem Programm steht, die deutschsprachigen Medienrechte des Profifußballs (Bundesliga plus 2. Liga) für die vier Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 verkaufen.
    Münze auf Rasen
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    Dabei geht es um Deutschland, Österreich, die Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg sowie die deutschsprachigen Gebiete in Ostbelgien und Südtirol. Ende Februar hatte das Bundeskartellamt das Auktions-Modell der DFL abgesegnet.

    Worum geht es für die Klubs bei der Rechtevergabe?

    Wie immer bei der Rechtevergabe geht es um die mittelfristige Zukunft, schließlich stellen die Erlöse die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle der Klubs dar. Diesmal bangen die Vereinschefs aber noch mehr als sonst, denn der unruhige Markt bereitet Sorgen. Derzeit erhalten die 36 Profivereine rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison - was bereits einem jährlichen Minus von 100 Millionen im Vergleich zum vorhergehenden Zyklus entspricht.
    Aufgrund der vermuteten wirtschaftlichen Probleme der möglichen Interessenten wird über einen weiteren Rückgang der Einnahmen unter die Milliardengrenze spekuliert.
    Thomas Kessen
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    Was ist neu bei der Ausschreibung?

    Um das versprochene "innovative Topmedienprodukt auf Weltniveau" zu liefern und teuer zu verkaufen, soll es künftig Kurz-Interviews nach der Busankunft oder Zugänge zur Kabine geben. Die Vereine sollen "mehr Nähe zulassen". Pay-TV-Anbieter sollen schon während der Spiele Highlight-Clips für die eigenen Social-Media-Kanäle aufbereiten dürfen.
    Die wichtigste Änderung ist der Wegfall der sogenannten "No-Single-Buyer-Rule". Der Verkauf der Rechte an Live-Spielen ist künftig wieder an nur einen Anbieter möglich - also könnte ein Abo für die Fans ausreichen. Möglich ist aber auch der umgekehrte Fall. Da es vier verschiedene Pakete für das Pay-TV zu ersteigern gibt, könnten am Ende auch vier Abos nötig sein.

    Wer sind die Interessenten?

    Als Interessenten werden vorneweg die bisherigen Rechteinhaber Sky und DAZN gehandelt. Wie immer hofft die DFL aber auf Konkurrenz, um den Erlös zu steigern. Dabei wird unter anderem RTL mit seinem Pay-TV-Kanal RTL+ genannt. Auch Amazon, die Telekom, Apple und Disney werden wieder einmal ins Spiel gebracht.

    Wie sieht es mit dem Spielplan und Samstagabend-Zusammenfassungen aus?

    Die Zukunft der Zusammenfassungen am Samstagabend in der ARD bleibt offen. Die DFL schreibt zwei Rechtepakete für die Free-TV-Erstverwertung aus: von 18:00 bis 20:15 Uhr oder von 19:15 bis 20:15 Uhr. Alle Free-TV-Sender können dafür Angebote abgeben.
    Mindestens neun Spiele werden live im Free-TV übertragen. Zudem kann es vermehrt zu Kooperationen zwischen Pay- und Free-TV kommen. Zuletzt waren Sky und RTL eine Partnerschaft für zwei Jahre eingegangen.
    Bolzplatz
    Die DFL nimmt nach wochenlangen Fan-Protesten Abstand vom geplanten Investoren-Deal. Über die Gründe und die Folgen des geplatzten Deals für den deutschen Fußball.22.02.2024 | 9:25 min
    Fans und Klubs müssen sich nicht an neue Anstoßzeiten gewöhnen. Lediglich werden pro Saison 15 statt bisher zehn Spiele sonntags um 19:30 Uhr für Teilnehmer am Europapokal ausgetragen. Damit reagiert die DFL auf den neuen Modus der europäischen Wettbewerbe wie Champions League oder Europa League.

    Was passiert nach der Rechtevergabe?

    Traditionell wird sich nach dem Verkauf darum gestritten, wer wie viel Geld bekommt - und darum, wie endlich mehr durch die Auslandsvermarktung (derzeit rund 200 Millionen Euro) erzielt werden kann. Doch diesmal könnten die Stücke vom Kuchen für alle Klubs kleiner ausfallen. Grund ist der geplatzte Einstieg eines Investors.
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    Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt, über den gescheiterten Investoren-Deal, die Baustellen in seinem Klub und die Proteste der Fans.24.02.2024 | 20:17 min
    Um die auf 600 bis 700 Millionen Euro taxierten Kosten für Investitionen in den nächsten fünf bis sechs Jahren zu stemmen, wird mittlerweile die "Binnenfinanzierung" favorisiert. Im Klartext würde das bedeuten, dass die DFL die nötigen Summen einbehält und nicht an die Klubs ausschüttet.
    Zuletzt hat die DFL Regionalkonferenzen mit Gesprächen über die Zukunft abgehalten. Die Pläne für eine eigene Streamingplattform wurden offenbar verschoben, weil das Geld dafür fehlt. Zudem soll sich das Präsidium nach der Rechtevergabe um die grundsätzliche Ausrichtung des deutschen Profifußballs Gedanken machen.

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