Tschernihiw-Attacke: Selenskyj droht mit "spürbarer Antwort"

    Tschernihiw: Attacke auf Theater:Selenskyj droht mit "spürbarer Antwort"

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    Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew: Gestern bombardierte Putins Armee das Stadtzentrum. Die UNO verurteilte die "abscheulichen" Attacken. Kiew will reagieren.

    Feuerwehrleute gehen neben dem akademischen ukrainischen Musik- und Dramatheater Tschernihiw, das durch einen Angriff beschädigt wurde.
    Bei russischen Raketenangriffen auf die Stadt Tschernihiw sind nach Regierungsangaben mehrere Menschen getötet und verletzt worden.19.08.2023 | 1:37 min
    Nach dem tödlichen russischen Raketenangriff auf die Stadt Tschernihiw in der Nordukraine hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine entschlossene Reaktion angekündigt. Am Samstag sagte er:

    Unsere Soldaten werden Russland eine Antwort auf diesen Terroranschlag geben - eine spürbare Antwort.

    Wolodymyr Selenskyj, ukrainischer Präsident

    Unter den sieben Todesopfern des Raketenangriffs im Stadtzentrum war nach seinen Angaben ein siebenjähriges Mädchen. 144 Menschen seien verletzt worden.

    Vereinte Nationen verurteilen den russischen Angriff

    Die UNO verurteilte die "abscheulichen" Attacke. Denise Brown, humanitäre UN-Koordinatorin für die Ukraine, erklärte:

    Es ist abscheulich, den Hauptplatz einer großen Stadt am Morgen anzugreifen, während die Menschen spazieren gehen, einige in die Kirche gehen, um einen religiösen Tag für viele Ukrainer zu feiern.

    Denise Brown, UNO

    Hintergründe zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine:

    Angriff auf Tschernihiw: 15 Kinder verletzt

    Bei dem Beschuss von Tschernihiw sei eine Rakete mitten im Stadtzentrum eingeschlagen, erklärte Selenskyj auf Telegram. Ein Platz, die Polytechnische Universität und ein Theater seien getroffen worden.
    "Ein gewöhnlicher Samstag, den Russland in einen Tag des Schmerzes und Verlustes verwandelt hat", schrieb er weiter. Unter den 144 Verletzten seien 15 Kinder.
    "Es gab Rauch, Schreie, die Menschen rannten, weinten, stöhnten. Wir sind zum Schutzraum gerannt, als alles passierte, und haben uns dort hingesetzt", sagte die 24-jährige Barkeeperin Iryna.

    Ich stehe immer noch ein wenig unter Schock, denn sowas ist schon lange nicht mehr passiert.

    Iryna, Barkeeperin in Tschernihiw

    Kirchenmitarbeiter inspizieren die Schäden in der Verklärungskathedrale nach Raketenangriffen.
    Die Hafenstadt Odessa ist immer wieder Ziel russischer Angriffe. Erst im Januar wurde das Zentrum der Stadt zum Weltkulturerbe erklärt. Jetzt sind Kulturstätten schwer beschädigt.19.08.2023 | 1:28 min
    Im Krieg Russlands gegen die Ukraine geraten immer wieder Kulturgüter ins Visier, so auch in der Hafenstadt Odessa:

    Norden der Ukraine bislang weitestgehend verschont

    Tschernihiw liegt rund 150 Kilometer nördlich von Kiew in Richtung der Grenze zum mit Russland verbündeten Belarus. Russische Streitkräfte waren zu Beginn der Invasion im Februar 2022 durch Tschernihiw marschiert und wurden dann von ukrainischen Kräften zurückgedrängt.
    Anders als der Osten und der Süden blieb der Norden der Ukraine seitdem weitgehend von heftigen Kämpfen verschont.
    Der Angriff auf Tschernihiw erfolgte kurz nachdem der Kreml ein Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Südrussland mit für die russische Militäroffensive in der Ukraine zuständigen Generälen bekanntgegeben hatte.
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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: AFP

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