Bundesnetzagentur: "Achtsam mit Gasverbrauch umgehen"

    Interview

    Bundesnetzagentur:"Achtsam mit Gasverbrauch umgehen"

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    Von einer Gasmangellage sei Deutschland "sehr, sehr weit entfernt", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Dennoch mahnt er, schon jetzt an den Winter 2024 zu denken.

    Gasversorgung: „Gut vorgesorgt“
    Von einer Mangellage sei Deutschland „sehr, sehr weit entfernt“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, und gibt Entwarnung für Privatkunden.14.12.2022 | 5:30 min
    Deutschland verbraucht nach Angaben der Bundesnetzagentur zu viel Gas. Zuletzt sei am Montag ein ganzer Prozentpunkt des gespeicherten Gases verloren gegangen. "Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben", sagte der Präsident der Agentur, Klaus Müller, am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin.

    Darum trotz der Kälte meine Bitte: Gehen sie achtsam mit dem Gasverbrauch um.

    Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur

    Müller sagte, der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden. Industrie und Haushalte erreichten deshalb das Ziel nicht, 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als üblich.
    Dazu trage auch bei, dass Deutschland Strom aus Gaskraftwerken nach Frankreich exportiere.
    Müller empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern:
    • nach Möglichkeit nicht jeden Raum zu heizen
    • Temperatur bei Verlassen des Raums niedriger einzustellen
    • prüfen, ob Heizung optimal eingestellt ist
    Der Regler an einem Heizkörper.
    Wie im Winter üblich ist der Füllstand der deutschen Gasspeicher weiter gesunken. In der vergangenen Woche lag der Gasverbrauch in Deutschland laut Bundesnetzagentur 13 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre.09.12.2022 | 0:56 min

    Winter nächstes Jahr schon jetzt im Blick haben

    Eine Gasmangellage und das Abdrehen von Gasleitungen stehen nach Müllers Angaben nicht bevor. "Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt", sagte der Behördenchef. Die Speicher seien zu über 92 Prozent gefüllt.

    Ein, zwei, drei Wochen, wo es kalt wird und wir mehr verbrauchen, das halten wir auch locker aus.

    Klaus Müller, Präsident Bundesnetzagentur

    Das dürfe sich aber im Januar und Februar nicht fortsetzen. Man müsse bereits den Winter 2023/2024 im Blick haben und daher im kommenden Frühjahr genug Reserven haben und die Speicher nicht zu sehr entleeren.
    Füllstand der deutschen Gasspeicher
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    Kritik an europäischem Gaspreisdeckel

    Müller äußerte sich kritisch zur Idee eines europäischen Gaspreisdeckels - "weil er womöglich dazu führt, dass wir nicht genug Gas kriegen".
    Stattdessen sollten die europäischen Länder ihre Marktmacht bündeln, um niedrige Preise zu erzielen. "Wenn ganz Europa zusammen Gas einkauft, ist das eine gute Idee."

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    Quelle: ZDF, dpa

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