Ukraine-Update: Welche Chancen hat die Gegenoffensive noch?
Die Ukraine setzt ihre Gegenoffensive unvermindert fort - an verschiedenen Frontabschnitten. In der Nähe von Bachmut und im westlichen Oblast Saporischschja rücken Einheiten der Ukraine Berichten zufolge weiter vor.
Der ukrainische Generalstab meldete zudem, dass die ukrainischen Streitkräfte östlich von Andrijiwka nicht näher bezeichnete Erfolge erzielten. Zudem vermeldete der Sprecher einer ukrainischen Truppengruppe Teilerfolge ukrainischer Streitkräfte westlich von Robotyne.
Stadt Charkiw erneut unter russischem Beschuss
Derweil hat Russland die Ukraine nach Militärangaben aus Kiew erneut massiv mit Drohnenangriffen und Artilleriefeuer unter Beschuss genommen. In der ostukrainischen Stadt Charkiw starb bei russischem Beschuss eines Wohnhauses ein zehn Jahre altes Kind, wie die Behörden am Freitag mitteilten. Auf einem Video waren auch schwere Zerstörungen auf der Straße in dem Wohnviertel zu sehen. Dort schlug nach ersten Erkenntnissen eine Rakete ein.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den neuen "russischen Terror". Bereits am Vortag starben in einem Dorf im Gebiet Charkiw laut Behörden mehr als 50 Menschen bei einem russischen Raketenschlag, dem folgenreichsten seit mehr als einem Jahr.
Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten außerdem, dass die Flugabwehr des Landes 25 von 33 russischen Drohnen zerstört habe. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew standen zudem mehr als 110 Ortschaften der Ukraine unter russischem Artilleriebeschuss. Den Angaben zufolge wurden mehrere russische Angriffe zurückgeschlagen.
Analysen von Militärexperte Marcus Keupp
Wie kann sich die Ukraine weiter gegen die russischen Luftangriffe wappnen? Wie ist die Lage an den verschiedenen Frontabschnitten? Welche Chancen hat die ukrainische Gegenoffensive noch? Darüber spricht ZDFheute live mit Militärökonom Marcus Keupp und ZDF-Reporterin Anne Brühl in der Ukraine.
Deutschland sagt Ukraine weiteres Patriot-System zu
Indes hält die Debatte um eine Lieferung deutscher Taurus-Marschflugkörper in die Ukraine an. Trotz der Aufforderung aus Kiew will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vorerst keine Taurus-Marschflugkörper in das Kriegsgebiet liefern.
Stattdessen sagte er Selenskyj am Rande des Europa-Gipfels im spanischen Granada ein weiteres Patriot-Flugabwehrsystem für die Wintermonate zu. Deutschland hatte im Januar ein erstes Patriot-Luftabwehrsystem geliefert.
Scharfe Kritik aus der Union am Zögern des Bundeskanzlers
Seine Absage begründete Scholz damit, dass Deutschland in den Krieg hineingezogen werden könnte. Weitere deutsche Regierungsvertreter sollen die Sorge geäußert haben, mit den Marschflugkörpern könnte die Kertsch-Brücke zur von Russland besetzten ukrainischen Halbinsel Krim zerstört werden. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen übte schwere Kritik am Vorgehen der Ampel-Regierung:
Zudem wächst nach der Absetzung des Sprechers des US-Repräsentantenhaus McCarthy am vergangenen Dienstag auch die Sorge, dass weitere finanzielle Hilfen aus den USA für die Ukraine eingestellt werden könnten.
Mit Material von AFP, dpa und ZDF
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