Update am Morgen: Übermensch Faeser?

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    Update am Morgen:Übermensch Faeser?

    von Nicole Diekmann
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    Nicole Diekmann

    Guten Morgen,

    gehen oder bleiben? Diese Frage kann man eigentlich nicht mit "Sowohl als auch" beantworten. Nun aber versucht die Bundesinnenministerin genau dieses Kunststück - mit der Betonung auf "versucht". 
    Am 8. Oktober wählt Hessen. Nancy Faeser möchte für ihre SPD als Spitzenkandidatin ins Rennen ziehen, das hat sie gestern Abend gegenüber Medien erklärt und will es heute auf dem Hessen-Gipfel ihrer Partei tun. Der Bundeskanzler ermöglicht ihr beides: zu kandidieren und gleichzeitig im Kabinett zu bleiben und das nicht ganz unwichtige Ressort "Inneres" zu leiten. 
    Nancy Faeser
    Nancy Faeser
    Quelle: dpa

    [Lesen Sie hier ein Porträt von Nancy Faeser.]
    Das ist höchst problematisch, und zwar auf mehreren Ebenen - immer unter der Voraussetzung, dass Faeser ein menschliches Wesen ist, dessen Tag 24 Stunden hat. Wäre das anders, so weit lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster, hätten wir das bereits erfahren, und Faeser würde nicht nur das Bundesinnenministerium leiten, sondern die ganze Welt. 
    Also, erstens: Was sagt es über die Arbeit im Innenministerium aus, wenn man sie nebenbei machen kann?
    Zweitens: Was sagt es über die Bedeutung von Landespolitik aus, wenn Faeser den Wahlkampf nur mit halber Kraft angeht?
    Drittens: Was sagt es über den Stellenwert von Oppositionsarbeit aus, wenn Faeser nur dann nach Hessen zurückgeht, wenn sie dort Chefin werden kann?
    Weil Faeser trotz Spitzenkandidatur auch Bundesministerin bleibt, bleibt also viel auf der Strecke. Unterm Strich vor allem das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik. In Politiker. Und Politikerinnen. Ein hoher Preis.
    Einen guten Tag wünscht Ihnen
    Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtkorrespondentin

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Erster EU-Ukraine-Gipfel seit Kriegsbeginn in Kiew: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel treffen heute den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj. Neben Unterstützung im Krieg gegen Russland soll es um den EU-Beitritt der Ukraine gehen. Kiew hofft, dass noch dieses Jahr Verhandlungen beginnen - muss vorher aber noch Reformversprechen erfüllen.
    Wie Putin auf die Panzer-Lieferungen reagiert: Zum Jahrestag des Sieges in Stalingrad zieht Russlands Präsident historische Parallelen und sieht sein Land wieder von deutschen Panzern bedroht.
    Möglichkeit für Verhandlungen: Für Bundeskanzler Olaf Scholz erst, wenn sich Russland zum Truppenrückzug aus den besetzten Gebieten bereit erklärt.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    CDU im Politbarometer vor Berlin-Wahl vorne: Gut eine Woche vor der Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus in Berlin liegt die CDU knapp vor der SPD, dicht gefolgt von den Grünen. Wenn schon am nächsten Sonntag gewählt würde, ergäben sich die folgenden Projektionswerte für die Parteien: Die SPD käme zurzeit auf 21 Prozent, die CDU auf 24 Prozent, die Grünen kämen auf 18 Prozent, die Linke würde 11 Prozent erreichen, die AfD 10 Prozent und die FDP 6 Prozent.
    Scholz empfängt Meloni: Mehr als drei Monate nach ihrer Vereidigung reist die rechtspopulistische italienische Ministerpräsidentin zum Antrittsbesuch nach Berlin. Themen dürften Migration und der Ukraine-Krieg sein.
    Fridays for Future protestiert gegen Autobahn-Ausbau: Klimaaktivisten planen Kundgebungen in mehreren Städten - darunter Berlin, Hamburg, Stuttgart und Wiesbaden.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Ausstellung des Tages

    "Alle Macht den Nanas" - das war die Parole von Niki de Saint Phalle, als sie Mitte der sechziger Jahre ihre berühmteste Werkserie schuf. Die bunten, üppigen Frauenfiguren waren ein Symbol der Befreiung vom Patriarchat. Doch die amerikanisch-französische Pop-Art-Künstlerin provozierte auch mit Schießbildern. Etwa 100 ihrer Werke sind ab heute in einer Ausstellung der Frankfurter Kunsthalle Schirn zu sehen - mehr dazu im Video:

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    Die Nachrichten im Video

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    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden26.04.2024 | 1:48 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Freitag zeigt sich die Sonne nur ganz im Norden und an den Alpen. Sonst ist der Himmel bedeckt und es regnet zunächst im Nordosten, später in der Mitte, zum Abend hin auch wieder an den Alpen. Die Schneefallgrenze steigt vorübergehend über 1.000 Meter. Der Wind frischt auf, mit starken bis stürmischen Böen aus West bis Nordwest, im Nordosten mit Sturmböen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 3 und 10 Grad.
    ZDFHeuteWetter - Freitag 03.02.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Kathrin Wolff
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