Update am Morgen: Kommt Lambrecht aus der Deckung?

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    Update am Morgen:Kommt Lambrecht aus der Deckung?

    von Kristina Hofmann
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    Kristina Hofmann

    Guten Morgen,

    heute sollte es für Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht mal vorbei sein. Das Abtauchen, Schweigen, Aussitzen der Kritik am Neujahrsgruß-Video. In dem sie vom Krieg in Europa und den "interessanten, tollen Menschen" faselte, die sie da so kennengelernte hatte. Während hinter ihr die Berliner Silvesterraketen an die schrecklichen Ereignisse in der Ukraine erinnern.
    An diesem Donnerstag nun besucht die Ministerin die Bundeswehr in Marienberg, Erzgebirge. Also diejenigen, die sich im Nato-Ernstfall innerhalb weniger Stunden Richtung Belarus aufmachen müssten. Am Mittwoch noch, beim Besuch in Rostock, wehrte sie alle Fragen nach dem Video, nach neuen Panzer-Lieferungen ab: "Ne, heute geht es um die Warnow-Werft …!"
    In Marienberg besucht Lambrecht zwei Kompanien des Panzergrenadierbataillons 371 und deren Schützenpanzer vom Typ Marder. So steht es in der Ankündigung des Bundesverteidigungsministeriums: "Neben einer Präsentation der Leistungsfähigkeit der Panzergrenadiere mit ihren Schützenpanzern Mardern wird Lambrecht vor allem Gespräche mit den Soldatinnen und Soldaten führen." Ob der Termin so glücklich gewählt ist?
    Die Marienberger müssen in der Nato einspringen, weil die Puma-Panzer kaputt sind, weil sie vermutlich schlecht gewartet oder falsch bedient worden sind. Lambrecht neben den Marienberger Marder-Panzern ist allerdings auch nur ein bedingt gutes Bild: Sind es nun die Marder, die die Bundesregierung in die Ukraine schicken will, die aber, wie Lambrecht vor Weihnachten sagte, überhaupt nicht abkömmlich sind? Überhaupt kein einziger Marder von der Bundeswehr, weshalb sie jetzt mit den Griechen verhandelt, dass diese der Ukraine 40 Marder-Panzer überlassen? Obwohl die Ampel auf ihre Unterstützung für die Ukraine so stolz ist? Und welche Haltung hat eigentlich die Ministerin zur möglichen Lieferung von Leopard-Kampfpanzern?
    Man möchte gerne von der Ministerin etwas hören. Eine Meinung, eine Haltung, vielleicht sogar so etwas wie eine Entschuldigung für dieses, um höflich zu bleiben, höchst seltsame Video. Jeder Mensch hat eine zweite Chance verdient, na klar. Für Ministerin Lambrecht ist sie an diesem Donnerstag. 
    Das Ministerium empfiehlt für den Besuch im Erzgebirge übrigens dem Wetter angepasste Kleidung und festes Schuhwerk. Das wünsche ich Ihnen auch - und immer die Aussicht auf einen Neuanfang.
    Kristina Hofmann, Redakteurin im ZDF-Hauptstadtstudio

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Selenskyj erfreut über Leopard-Angebot aus Polen: Der ukrainische Präsident hat die Initiative Polens, seinem Land Leopard-Kampfpanzer zur Verfügung zu stellen, freudig begrüßt. Panzer aus westlicher Produktion seien "das Werk unserer gesamten Antikriegskoalition und eine neue Ebene unseres Potenzials", sagte er in seiner Videoansprache.

    Medwedew: Westliche Panzer bald rostiges Altmetall Die westlichen Panzer in der Ukraine werden nach Meinung des früheren russischen Präsidenten Dmitri Medwedew bald "rostiges Altmetall" sein. Die Kampfwagen würden den zerfallenden "künstlichen Staat" kommentierte der Vize-Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats Russlands.

    Selenskyj: Russische Propagandaaktion bei Soledar "Die Front im Donezk-Gebiet hält", sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Auch der ukrainische Generalstab hatte russische Berichte über die Eroberung von Soledar dementiert.

    SPD im Bundestag setzt auf Diplomatie: Die SPD-Fraktion setzt auf diplomatische Initiativen, um zu einem Friedensschluss im Ukraine-Krieg zu kommen. "Denn wir wissen: Kriege werden in der Regel nicht auf dem Schlachtfeld beendet", heißt es in einem Entwurf für ein Positionspapier der größten Regierungsfraktion.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Weiter Lützerath-Proteste: Am Mittwoch begann die Polizei, das Braunkohledorf zu räumen, für heute planen Aktivisten Protestaktionen in der Umgebung - etwa Sitzblockaden. "Fridays for Future" will bundesweit für den Abbaustopp demonstrieren.
    Lothar Becker | ZDF-Reporter in Lützerath
    12.01.2023 | 8:44 min
    Die vergessenen Krisen in Afrika: In ihrem Bericht "Breaking the Silence" untersucht die Hilfsorganisation Care jährlich, wie die Online-Berichterstattung über globale Katastrophen stattfindet. Der Verlierer des Jahres 2022 heißt demnach: Afrika. Dorthin reisen heute Bundesaußenministerin Baerbock und ihre französische Kollegin Colonna. Nach dem Friedensabkommen mit der Volksbefreiungsfront von Tigray wollen sich beide ein Bild von der Lage machen. Auch sind Gespräche mit der Afrikanischen Union geplant.
    Äthiopien
    12.01.2023 | 2:40 min

    Zahl des Tages

    70 Prozent - so viel Preisnachlass verlangen zwei Gran-Canaria-Reisende von ihrem Pauschalreise-Veranstalter. Grund: Wegen der Corona-Pandemie wurden die Strände zwei Tage nach ihrer Ankunft im März 2020 gesperrt, es galt eine Ausgangssperre. Es kam zum Rechtsstreit, das Amtsgericht München lehnte den Anspruch in erster Instanz ab. Heute entscheidet der Europäische Gerichtshof und könnte damit auch ein Stück Klarheit schaffen, welche Rechte Reisende in Zeiten der Pandemie haben.
    Reisemangel
    12.01.2023 | 1:30 min
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden29.04.2024 | 2:08 min
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    So wird das Wetter heute

    Der Himmel ist heute meist bedeckt und es fällt Regen, teils kräftig und anhaltend. Die Sonne zeigt sich anfangs kurz im äußersten Südosten, später an der Nordsee. Der Wind weht frisch bis stark mit stürmischen Böen aus Südwest, auf den Bergen mit Sturmböen und orkanartigen Böen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen 7 und 13 Grad.
    Wetterkarte: Vorhersage für den 12.01.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Thorsten Duin.
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