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Update am Morgen:Putins Russland: Wahl ohne Wahl
von Thomas Heinrich
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Guten Morgen,
für Nadja war er der "Giftzwerg". So nannten sie ihn, wenn sie unter sich waren in der Dresdner KGB-Villa: "Weil er ein Intrigant war, durch und durch. Ein übler Typ, nach unten tretend, nach oben buckelnd. Schlau, hinterhältig und ein rücksichtsloser Karrierist. Jetzt sitzt er im Kreml. Du wirst sehen, mit dem haben sie noch viel vor." Aufgeschrieben hat das der frühere ZDF-Korrespondent Dietmar Schumann, der Nadja, die frühere Dolmetscherin, nach der Zeit mit Wladimir Putin gefragt hatte.
15.03.2024 | 1:20 min
Seit bald einem Vierteljahrhundert hat der einstige KGB-Mann aus Dresden jetzt die Macht im Kreml. Und so wird es bleiben. Mehr als 110 Millionen Frauen und Männer Russlands sind bis Sonntagabend zur Wahl des Präsidenten aufgerufen. Putin, der einzige wirkliche Kandidat, dürfte mehr als 80 Prozent der Stimmen erhalten. Deshalb wird die Höhe der Wahlbeteiligung zum entscheidenden Gradmesser für den stillen Protest gegen Krieg und verbreitete Ohnmacht. Zu einer Vertrauensabstimmung, bei der Putin und die Silowiki, seine auf ihn eingeschworene Militär- und Geheimdienstclique, nichts dem Zufall überlassen.
13.03.2024 | 6:46 min
Kreml-Unterstützer müssen per SMS mit Standortbestimmung dokumentieren, dass sie im Wahllokal sind. Fast die Hälfte der Bevölkerung ist bei der Regierung und staatsnahen Unternehmen beschäftigt - und von ihren Chefs bedrängt, zur Wahl zu gehen, ausgestattet mit RFID-Funkchips, die im Wahllokal registriert werden. Regimekritische Medien beschreiben so die erfindungsreiche Palette an Gängelei und Überwachungsinstrumenten. Dennoch glaubten zwei von drei Russen, die Wahl sei fair und dem Ergebnis zu trauen.
Am Ende dürfen wir eine weitere Propaganda-Inszenierung erwarten.
Kommen Sie gut durch den Tag,
Thomas Heinrich, Leiter der heute-Redaktion
Was heute noch wichtig ist
Macron und Tusk bei Scholz in Berlin: Zwischen Frankreich und Deutschland gab es zuletzt deutlich unterschiedliche Vorstellungen zur Ukraine-Politik, aus Polen kommen Forderungen nach deutlich höheren Militärausgaben - viel zu bereden beim Treffen des sogenannten Weimarer Dreiecks. Präsident Macron, Ministerpräsident Tusk und Kanzler Scholz kommen heute in Berlin zusammen.
Bürokratieabbau für Landwirte: Gestern schon hatten Bauern vor der Agrarministerkonferenz in Erfurt demonstriert und mehr Tempo beim Bürokratieabbau gefordert. Zum Abschluss heute werden nun Entscheidungen erwartet. Die Bundesländer haben dazu insgesamt 194 Vorschläge gemacht, die der Bund bewerten soll. Erste Vereinfachungen könnte es Mitte des Jahres geben, hieß es.
14.03.2024 | 1:45 min
Treibhausgas-Bilanz für 2023: Das Umweltbundesamt und Wirtschaftsminister Habeck präsentieren die deutsche Treibhausgas-Bilanz für das vergangene Jahr. Erwartet wird, dass die Sektoren Verkehr und Bau die gesetzlichen Vorgaben zum CO2-Ausstoß wiederholt verfehlen. Die Ampel-Koalition will die Sektorziele entschärfen, indem die Klimaziele künftig sektorübergreifend überprüft werden sollen. Noch ist das geplante Gesetz aber nicht beschlossen.
Zahl der Firmenpleiten 2023: Corona, Energiepreise, gestiegene Zinsen - das hat viele Firmen in Schieflage gebracht. Das Statistische Bundesamt veröffentlicht heute Zahlen, wie viele Unternehmen im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden mussten. Experten gehen von einem weiteren Anstieg im laufenden Jahr aus.
Auslosung in der Champions League: Aus der Bundesliga sind noch die Bayern und der BVB dabei, als mögliche Gegner kommen Real Madrid, Manchester City, Paris St. Germain, der FC Barcelona, Atlético Madrid oder der FC Arsenal infrage: In der UEFA-Zentrale in Nyon werden am Mittag die Viertelfinal-Duelle in der Champions League ausgelost - hier live ab 12 Uhr.
Was im Ukraine-Krieg passiert ist
Wie Moskau Ausländer für den Krieg rekrutiert: Mit falschen Versprechungen locken Geschäftemacher Ausländer in die russischen Streitkräfte. Nach Todesfällen hat Indien Ermittlungen wegen des Verdachts auf Menschenhandel gestartet. Betroffene bitten um ihre Freiheit.
ZDFheute live: Zu hohe Verluste, zu wenig Reserven? Die Ukraine kämpft weiter mit zu wenig Munition, zusätzlich sollen Putins Männer Flugabwehrsysteme zerstört haben. Welche Seite ist im Vorteil? Die Analyse mit dem Militärexperten Gustav Gressel.
Macron schließt Entsenden von Bodentruppen erneut nicht aus: Macron hat erneut bekräftigt, dass er eine Entsendung westlicher Bodentruppen nicht ausschließen will. Allerdings sei das unter den derzeitigen Bedingungen nicht erforderlich.
14.03.2024 | 42:13 min
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Lage im Nahost-Konflikt
Fastenmonat im Schatten des Gaza-Krieges: Der muslimische Fastenmonat Ramadan wird überschattet vom Krieg im Gazastreifen. ZDF-Reporter Anselm Stern besucht eine palästinensische Familie im Westjordanland.
14.03.2024 | 2:03 min
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Weitere Schlagzeilen
- Nach wochenlangen Streiks: Lufthansa und Verdi für Schlichtung
- Grünen-Chef Nouripour bei "Lanz": Deutschland "nicht kleinreden"
- Landtagswahl in Sachsen: Jörg Urban zum AfD-Spitzenkandidaten gewählt
- FDP-Nachwuchschefin Brandmann bei "illner": Herr Heil, Ihnen fehlt das Konzept
- Nach Eklat im Gesundheitsausschuss: AfD-Mann droht Geldstrafe
- Wohl Dutzende Tote bei Mittelmeer-Überfahrt: Bericht von Seenotrettern
- Lobbyreport 2024: So schneidet die Ampel ab
Zahl des Tages
Der Schlaf auf der Seite ist der beliebteste - je älter die Probanden, umso mehr: Das ergab eine norwegisch-dänische Studie. 58 Prozent der 55 bis 65-Jährigen schlafen demnach auf der Seite, bei den 20 bis 34-Jährigen sind es 48 Prozent. Und welche Position ist nun die beste? Zum Weltschlaftag haben wir die Fakten zusammengetragen:
Die Nachrichten im Video
Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden12.10.2024 | 1:59 min
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So wird das Wetter heute
Der Freitag startet im Osten und Südosten noch meist freundlich. Sonst kommen von Westen her Schauer und Gewitter auf. Die Temperatur steigt bei einem lebhaften Südwestwind auf 12 bis 18 Grad.
Quelle: ZDF
Zusammengestellt von Thorsten Duin.
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