Update am Morgen: Europa sucht die klare Kante

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    Update am Morgen:Europa sucht die klare Kante

    von Andreas Wunn
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    Andreas Wunn

    Guten Morgen,

    wenn Sie diese Zeilen lesen, sind wir mit dem ZDF Morgenmagazin schon live auf Sendung und berichten über den EU-Gipfel, der heute in Brüssel beginnt. Es geht vor allem um die Unterstützung der Ukraine und den Plan der EU, das in Europa eingefrorene russische Vermögen als Militärhilfe für die Ukraine zu nutzen. 
    Konkret: Die Europäische Union hat rund 210 Milliarden Euro staatliches russisches Vermögen eingefroren. Dieses Geld will die EU aufgrund rechtlicher Bedenken nicht nutzen. Aber die Zinserträge daraus könnten abgeschöpft werden. Schätzungen zufolge würden so rund drei Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stehen. Es wäre ein starkes Zeichen der Geschlossenheit Richtung Moskau.
    Das hat die EU auch bitter nötig. In Moskau lacht sich Wladimir Putin ins Fäustchen, weil in Europa wieder mal politisches Durcheinander herrscht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ziehen - trotz aller Lippenbekenntnisse - nicht genug an einem Strang. Der ungarische Querulant Viktor Orbán schießt immer wieder quer. Und zu Hause in Deutschland hat Scholz auch nicht gerade zu Geschlossenheit beigetragen. Die wochenlange Diskussion um mögliche Taurus-Lieferungen, angefeuert durch des Kanzlers wirre Kommunikation, zermürbt jede klare Kante. Der Streit innerhalb der Ampel-Koalition um ein mögliches Einfrieren des Krieges hilft da wenig.
    Deshalb ging Bundeskanzler Scholz gestern im Bundestag in die Offensive: "Wenn der russische Präsident glaubt, dass er diesen Krieg nur aussitzen muss und wir schwächeln werden in unserer Unterstützung, dann hat er sich verrechnet." Klare Worte, auf die Taten folgen müssen. Niemand weiß genau, was das richtige Rezept ist, um dem Aggressor Russland entgegenzutreten. Aber Geschlossenheit ist es auf jeden Fall.
    Einen schönen Tag und viel Spaß beim Weiterlesen wünscht Ihnen
    Andreas Wunn, Leiter und Moderator von ZDF Morgenmagazin und ZDF Mittagsmagazin

    Lage im Nahost-Konflikt

    So geschwächt ist die Hamas nach fünf Monaten Krieg: Israels Premier Netanjahu behauptet, die Terrororganisation sei nur zu besiegen, wenn Israel die Flüchtlingsstadt Rafah im Süden Gazas einnehme. 
    USA legen UN-Resolutionsentwurf vor Die USA fordern nach Angaben von Außenminister Antony Blinken eine "sofortige Feuerpause" im Gazastreifen.
    Bundestag befasst sich in Aktueller Stunde mit Gaza-Krieg: Die Ampelfraktionen haben eine Aktuelle Stunde zur Lage in Israel und den Palästinensergebieten auf die Tagesordnung gesetzt.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Raketenangriffe auf Kiew und Charkiw: Die ukrainische Hauptstadt ist in der Nacht in mehreren Wellen mit Raketen angegriffen worden. Nach dem nächtlichen Sirenenalarm informierte Bürgermeister Vitali Klitschko über herabgestürzte Raketenteile in mehreren Stadtteilen. Mehrere Autos und ein Transformatorenhaus seien in Brand geraten.
    Moskau droht wegen der Angriffe auf Belgorod: Die Vorsitzende des Föderationsrates, Valentina Matwijenko, kündigte eine "angemessene Antwort" auf die Angriffe an und drohte mit Vergeltung. Die Attacken der ukrainischen Streitkräfte zielten auf zivile Objekte und Städte, sagte die Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin - ohne dafür Beweise vorzulegen.
    US-Sicherheitsberater Sullivan in Kiew: Selenskyj sprach mit US-Sicherheitsberater Sullivan über Rüstungszusammenarbeit, wie er nach dem Treffen berichtete. Er dankte den USA für ihre Unterstützung. Sullivan hatte als Sicherheitsberater von Präsident Joe Biden die vielen laufenden US-Hilfsprogramme für das von Russland angegriffene Land unterstrichen.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Tiefrote Zahlen bei der Deutschen Bahn: Auf der Bilanzpressekonferenz wird das Staatsunternehmen verkünden, dass es 2023 noch tiefer ins Minus gerutscht ist.
    EU-Gipfel beginnt: Die Staats- und Regierungschefs treffen sich ab heute in Brüssel. Thema werden der Krieg in der Ukraine sein und damit einhergehend die Bemühungen für eine Stärkung der europäischen Verteidigung. Aber auch über die Lage im Nahen Osten soll gesprochen werden.
    Leipziger Buchmesse startet: Bis zum 24. März läuft das Event in den Hallen der Leipziger Messe, wo sie am Mittwoch bereits eröffnet wurde. Den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erählt in diesem Jahr der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm für sein Buch "Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität".

    Grafik des Tages

    Heute ist der Welttag gegen Rassismus. In diesem Jahr geht es besonders um Menschen mit afrikanischer Abstammung und die Förderung und den Schutz ihrer Menschenrechte.
    Info zu Anlaufstellen für Betroffene von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt
    Quelle: ZDF

    Zahl des Tages

    2,8 Millionen Hektar Wald sind aufgrund seiner Baumartenzusammensetzung von der Klimakrise bedroht. Das schätzt das Thünen-Institut. Am heutigen Internationalen Tag des Waldes soll auf den Nutzen der Wälder und ihre weltweite Vernichtung aufmerksam gemacht werden.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden27.04.2024 | 2:17 min
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    So wird das Wetter heute

    An diesem Donnerstag gibt es von der Ostsee bis zu den Alpen zeitweise Regen und örtlich Gewitter. Sonst wechseln Sonne und Wolken. Bei einem lebhaften Nordwestwind werden Höchstwerte zwischen neun Grad auf Rügen und 20 Grad am Oberrhein erreicht.
    Das Wetter am Donnerstag 21.03.2024
    Quelle: ZDF

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