Update am Morgen: Prozess-Auftakt des Jahrhunderts: Wirecard

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    Update am Morgen:Prozess-Auftakt des Jahrhunderts: Wirecard

    von Wulf Schmiese
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    Wulf Schmiese

    Guten Morgen,

    heute beginnt ein Strafprozess von historischer Dimension. Es geht um den größten Wirtschaftsskandal Deutschlands: Wirecard.
    Ein Dax-Konzern aus Aschheim in Oberbayern, der vor drei Jahren noch bewundert und von der Kanzlerin höchstselbst empfohlen wurde auf Auslandsreisen. Der mit einem Börsenwert von 20 Milliarden als so erfolgreich galt, dass ihm sogar das Einverleiben der Deutschen Bank zugetraut worden war.
    Dabei war Wirecard selbst eigentlich keine Bank, sondern wickelte gegen Gebühr elektronische Zahlungen ab zwischen Kreditkartenfirmen und Händlern. Daher der Name, zu Deutsch: Kabelkarte. Ein Start-Up von 1998, das Jahre später mächtig abging mit dem boomenden Onlinehandel. Wirecards Software "analysierte in kurzer Zeit", wie es auf Wikipedia allgemeinverständlich heißt, "ob der Kunde vertrauenswürdig ist".
    Leider aber analysierte auch lange Zeit niemand, ob diese bestaunte Wirecard AG selbst vertrauenswürdig ist. Heute wird im bunkerartigen Gerichtssaal der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim die Staatsanwaltschaft nach zweijährigen Ermittlungen den Anklagesatz vortragen. Für dessen 89-Seiten-Kurzversion bereits fünf Stunden angesetzt sind. Im Kern lauten die Vorwürfe: Betrug, Untreue und jahrelange systematische Bilanzfälschung in Milliardenhöhe.
    Eine Bande von Aufschneidern sei die Konzernführung gewesen, dieser Vorwurf steht im Raum. Und die große Frage ist, ob der einstige Wirecard-Chef Markus Braun, ein Gangster oder nur ein dämlicher CEO gewesen ist, der von den kriminellen Machenschaften in seinem Laden nichts mitbekommen hat.
    Die Antwort wird es weder heute noch morgen geben. Das Landgericht München hat hundert Prozesstage angesetzt. Und wir werden berichten vom ersten - sowie mit Sicherheit auch vom letzten. Das allerdings dann frühestens im kommenden Jahr.
    Einen guten Tag wünscht Ihnen

    Wulf Schmiese, Leiter heute journal

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Ukraine zählt über 1.000 russische Angriffe auf Stromnetz: "Diese Angriffe sind der größte Schlag gegen ein Stromnetz, den es je gegeben hat. Mehr als 1000 Granaten und Raketen wurden auf elektrische Anlagen, Leitungen und Umspannwerke abgefeuert", zitierte die Agentur Interfax den Chef des Netzbetreibers Ukrenergo, Wolodymyr Kudrytsky.
    Bei Kämpfen in der Ostukraine zählt für Selenskyj "jeder Meter": Über die Lage rund um die derzeit besonders heftig beschossene Kleinstadt Bachmut, die die Russen bereits seit Monaten einzunehmen versuchen, sagt der ukrainische Präsident: "Dort gibt es eine sehr harte Konfrontation. Jeder Meter zählt."
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Ministerpräsidentenkonferenz mit Bundeskanzler: Olaf Scholz (SPD) trifft die Länderchefinnen und -chefs in Berlin. Themen sollen unter anderem die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Energiekrise und die Corona-Lage sein. Den Vorsitz hat Niedersachsen.
    Bundesweiter Warntag: Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) will um 11 Uhr eine Probewarnung auslösen. Damit will die Behörde herausfinden, wie viele eine Warnung im Ernstfall erreichen würde. Die Mitteilung soll auf verschiedenen Kanälen verbreitet werden, etwa in Radio und Fernsehen, über Warn-Apps sowie auf Stadtinformationstafeln. Zusätzlich werden, da wo sie vorhanden sind, Sirenen genutzt. 
    Treffen der EU-Innenminister: Die Minister stimmen über einen Schengen-Beitritt von Kroatien, Bulgarien und Rumänien ab. Zudem soll es um die gemeinsame Migrationspolitik und den Schutz kritischer Infrastruktur gehen.
    Grenzpolizei an Schengen-Grenze
    07.12.2022 | 2:09 min
    Wirtschaftliche Bilanz der deutschen Landwirtschaft 2022: Der Deutsche Bauernverband stellt den "Situationsbericht 2022/23" zum vergangenen Wirtschaftsjahr vor, das bis Ende Juni 2022 lief.
    Wintersport-Saison im ZDF: Mit der Übertragung des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen startet das ZDF am Donnerstag in die Wintersport-Saison. Das österreichische Hochfilzen ist die zweite Weltcup-Station der noch jungen Saison der Skijäger. Auch die Skispringer und Skirennläufer stehen in den Startlöchern.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Ausführlich informiert

    ZDF spezial "Umsturzpläne und Terrorverdacht - Razzia gegen Reichsbürger": Sie sollen den Umsturz des politischen Systems geplant haben. Am Mittwochmorgen nahmen Ermittler bei einer bundesweiten Großrazzia 25 mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer eines mutmaßlichen Terror-Netzwerks aus Reichsbürgern fest.
    ZDFspezial: Razzia in der Reichsbürger-Szene
    07.12.2022 | 12:43 min

    Gesagt

    Niemand ist fehlerlos. Aber zählen muss ich die Fehler nicht.

    Bundeskanzler Olaf Scholz im "Stern"

    Genau ein Jahr sind die Ampel-Regierung und ihr Chef, Olaf Scholz, heute im Amt. Gegenüber dem "Stern" äußerte er sich über die Bilanz des ersten Jahres.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden07.05.2024 | 1:45 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Donnerstag gibt es in der Mitte und im Norden Schneeschauer. Ganz im Süden bleibt es trocken, an den Alpen scheint die Sonne bei maximal 0 bis 4 Grad.
    Wetterkarte: Vorhersage für den 08.12.2022
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Jacqueline Vieth
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