Von einer Gasmangellage sei Deutschland "sehr, sehr weit entfernt", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Dennoch mahnt er, schon jetzt an den Winter 2024 zu denken.
Von einer Mangellage sei Deutschland „sehr, sehr weit entfernt“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, und gibt Entwarnung für Privatkunden.
Deutschland verbraucht nach Angaben der Bundesnetzagentur zu viel Gas. Zuletzt sei am Montag ein ganzer Prozentpunkt des gespeicherten Gases verloren gegangen. "Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben", sagte der Präsident der Agentur, Klaus Müller, am Mittwoch im ZDF-Morgenmagazin.
Müller sagte, der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden. Industrie und Haushalte erreichten deshalb das Ziel nicht, 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als üblich.
Noch sind die deutschen Gasspeicher zu rund 92% gefüllt. Auf dem EU-Gipfel wird es auch um Energieversorgung gehen, Kanzler Scholz stellt bereits fest: Putin habe sich verrechnet.
Dazu trage auch bei, dass Deutschland Strom aus Gaskraftwerken nach Frankreich exportiere.
Müller empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern:
- nach Möglichkeit nicht jeden Raum zu heizen
- Temperatur bei Verlassen des Raums niedriger einzustellen
- prüfen, ob Heizung optimal eingestellt ist
Wie im Winter üblich ist der Füllstand der deutschen Gasspeicher weiter gesunken. In der vergangenen Woche lag der Gasverbrauch in Deutschland laut Bundesnetzagentur 13 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der letzten vier Jahre.
Winter nächstes Jahr schon jetzt im Blick haben
Eine Gasmangellage und das Abdrehen von Gasleitungen stehen nach Müllers Angaben nicht bevor. "Davon sind wir sehr, sehr weit entfernt", sagte der Behördenchef. Die Speicher seien zu über 92 Prozent gefüllt.
Das dürfe sich aber im Januar und Februar nicht fortsetzen. Man müsse bereits den Winter 2023/2024 im Blick haben und daher im kommenden Frühjahr genug Reserven haben und die Speicher nicht zu sehr entleeren.
Kritik an europäischem Gaspreisdeckel
Müller äußerte sich kritisch zur Idee eines europäischen Gaspreisdeckels - "weil er womöglich dazu führt, dass wir nicht genug Gas kriegen".
Stattdessen sollten die europäischen Länder ihre Marktmacht bündeln, um niedrige Preise zu erzielen. "Wenn ganz Europa zusammen Gas einkauft, ist das eine gute Idee."
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