Biden: Trump sabotiert Gesetz zu weiteren Ukraine-Hilfen

    Streit um Gelder für Kiew:Biden: Trump sabotiert Ukraine-Hilfe

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    Ein Gesetzesentwurf, der den USA weitere Ukraine-Hilfen erlauben würde, droht, nicht durch den Kongress zu kommen. Dahinter steckt laut Präsident Biden eine Person: Donald Trump.

    US-Präsident Joe Biden hat seinem Vorgänger, dem republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump, vorgeworfen, die Verabschiedung eines milliardenschweren Hilfspakets für die Ukraine im US-Kongress zu untergraben.
    "Alles deutet darauf hin, dass über diesen Gesetzentwurf nicht einmal im Senat abgestimmt wird. Warum? Aus einem einfachen Grund: Donald Trump. Weil Donald Trump denkt, es sei politisch schlecht für ihn", sagte Biden in einer kurzfristig anberaumten Rede am Dienstag in Washington.

    Er würde dieses Problem lieber instrumentalisieren, als es tatsächlich zu lösen.

    Joe Biden

    Biden rief den Kongress auf, "Rückgrat zu zeigen" und sich Trump zu widersetzen.
    Von links: Manfred Weber, Claus Kleber, Maybrit Illner, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Frank Sauer, Ursula Schröder
    Wehrlos ohne die USA? Ließe Trump und mit Putin allein? Die ganze Debatte bei maybrit illner. 01.02.2024 | 65:12 min

    US-Kongress könnte Ukraine-Hilfen blockieren

    Die Freigabe neuer US-Hilfen für die Ukraine wird von einem innenpolitischen Streit zwischen Demokraten und Republikanern im US-Parlament blockiert. Republikaner haben unter anderem Zweifel an der Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine angemeldet oder lehnen diese völlig ab.
    Sie verlangen außerdem deutlich mehr Ressourcen zur Sicherung der US-Grenze. Die illegale Einwanderung in die USA ist eines der dominierenden Themen im Wahlkampf für die kommende Präsidentschaftswahl. Ein legislativer Erfolg Bidens könnte für Trump einen Nachteil bedeuten. Derzeit deutet alles auf eine Neuauflage des Duells zwischen Biden und Trump hin.
    "Das wird sehr sehr schwer für die Ukraine!"
    Ohne ausreichende Munition, so Militärexperte Carlo Masala, könne die Ukraine den Krieg unmöglich gewinnen. Es brauche eine "Allianz der Willigen" für das Land.06.02.2024 | 7:25 min

    Senatoren legten Vorschlag für Hilfspaket vor

    Am Sonntag hatten US-Senatoren einen Vorschlag für ein Hilfspaket im Umfang von 118 Milliarden Dollar vorgelegt. Darin sind Militärhilfen in Milliardenhöhe für die Ukraine und Israel ebenso enthalten wie Mittel für den Grenzschutz. Am Montag teilte dazu die republikanische Führung im Repräsentantenhaus mit, jede Prüfung des Gesetzesentwurfs "in seiner jetzigen Form ist Zeitverschwendung".

    Bei der Ankunft im Repräsentantenhaus ist er tot. Wir ermutigen den US-Senat, ihn abzulehnen.

    Repuplikanische Führung im Repräsentantenhaus

    Biden: Republikaner müssen sich entscheiden, wem sie dienen

    Diese ablehnende Haltung schrieb Biden den Bemühungen Trumps zu, den Gesetzesvorschlag zu torpedieren. In den vergangenen 24 Stunden habe dieser "nichts anderes getan, als Republikanern im Repräsentantenhaus und im Senat zu drohen, damit sie gegen diesen Vorschlag stimmen", sagte der Präsident am Dienstag.
    Die Republikaner hätten jahrelang gesagt, sie wollten die Grenze sichern. "Jetzt haben sie das stärkste Grenzgesetz, das dieses Land je gesehen hat." Die Partei müsse entscheiden, wem sie diene, sagte Biden: "Donald Trump oder dem amerikanischen Volk?"
    Donald Trump
    Was, wenn Trump erneut siegt?28.01.2024 | 3:59 min

    Bewilligte Ukraine-Hilfen fast aufgebraucht

    Die Ukraine sei auf die Hilfe aus den USA angewiesen, betonte Biden weiter. "Die Uhr tickt jede Woche, jeden Monat, der ohne neue Hilfe vergeht." Dies spiele Russlands Präsident Wladimir Putin in die Hände. Die bisher vom US-Kongress bewilligten Mittel für das Land sind nach Angaben der Regierung weitestgehend aufgebraucht. "Die Welt schaut zu", sagte Biden.
    Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Donnerstag nach Washington und wird dort am Freitag Biden treffen. Dabei soll es nach Angaben des Weißen Hauses auch um den Krieg in der Ukraine gehen.
    Quelle: dpa, AFP

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