Klage gegen Astrazeneca:Impfschaden-Prozess: Gericht will Gutachten
|
Nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin von Astrazeneca ist eine Frau schwer erkrankt. Ist der Hersteller schuld? Das Oberlandesgericht Bamberg fordert nun ein Gutachten ein.
Die Klägerin hatte nach ihrer Impfung mit der Vakzine von Astrazeneca eine Darmvenenthrombose erlitten.
Quelle: Reuters (Symbolbild)
Im Prozess um einen mutmaßlichen Corona-Impfschaden hat das Oberlandesgericht (OLG) Bamberg Zweifel daran erkennen lassen, ob der beklagte Hersteller Astrazeneca ausreichend über Nebenwirkungen informiert hat.
Der Senat gehe derzeit davon aus, dass die Klägerin nicht mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft worden wäre, wenn das Risiko einer Darmvenenthrombose in der Fachinformation des Herstellers dargestellt gewesen wäre, teilte das Gericht am Montag mit. Die Kammer möchte ein Gutachten einholen. Mit diesem soll die Frage geklärt werden, "ob eine Darstellung in der Fachinformation nach dem damaligen wissenschaftlichen Stand geboten war."
Kurz nach der Covid-Impfung erleidet Sebastian Schönert einen Schlaganfall. Deshalb klagt er nun gegen Astrazeneca auf Schadensersatz und Schmerzensgeld.08.12.2022 | 1:34 min
Die Klage gegen Astrazeneca ist kein Einzelfall: Sebastian Schönert erlitt nach seiner Impfung einen Schlaganfall und verklagt den Hersteller.
Klägerin verlor Teil ihres Darms
Eine 33 Jahre alte Frau aus Oberfranken klagt gegen den Hersteller auf Schadenersatz. Sie hatte sich im März 2021 mit dem Covid-19-Vakzin Vaxzevria des britisch-schwedischen Unternehmens impfen lassen und danach eine sogenannte Darmvenenthrombose erlitten. Sie kam in ein Koma und letztlich musste ihr ein Teil des Darms entfernt werden.
Der Anwalt der Frau, Volker Loeschner, bezeichnete die Entscheidung des Gerichts als Etappensieg. Von der Entscheidung gehe zudem eine Signalwirkung für andere Verfahren aus, dass Gerichte nicht ohne Gutachten über diese Thematik entscheiden könnten.
Nach einer Corona-Infektion können langfristige Beschwerden auftreten. Dagegen soll die Impfung schützen - doch diese kann auch Nebenwirkungen haben. Impfschaden - und jetzt?10.03.2023 | 32:23 min
Klägerin fordert Schmerzensgeld
Das Landgericht Hof hatte die Klage der Frau zuvor abgewiesen, da es weder einen Produktfehler noch einen Informationsfehler im Zusammenhang mit dem Impfstoff feststellen konnte. Dagegen legte die Frau Berufung ein.
Von Astrazeneca fordert sie mindestens 250.000 Euro Schmerzensgeld sowie 17.200 Euro für einen Verdienstausfall und bis zu 600.000 Euro für künftige Beeinträchtigungen. Die Anwälte von Astrazeneca schlossen einen Vergleich mit der Klägerin bislang aus und verwiesen dabei auf die Entscheidung der ersten Instanz.
Quelle: dpa
Thema
Hintergründe zu Covid-19
MehrFAQ
Variante EG.5 alias Eris:Was zur aktuellen Corona-Lage bekannt ist
von Katja Belousova
1:45 min
Nachrichten | heute 19:00 Uhr:Klagen wegen möglicher Impfschäden
von J. Henrich / D. Dörner / S. Tacke
Nachrichten | Thema:Coronavirus
Aktuelle Nachrichten zum Coronavirus
Repräsentative Umfrage :Stimmungstief und Rechtsruck bei Jugend
mit Video
Behandlung 500.000 Betroffener :Lauterbach: Long-Covid-Netzwerk kommt voran
mit Video
Nach Corona und Energiekrise :Deutlich mehr Kinder lernen wieder schwimmen
mit Video
"Nur so schafft man Vertrauen" :Buschmann für Aufarbeitung der Corona-Politik
mit Video
Folgen der Pandemie-Politik :Generation Corona: Was junge Leute brauchen
mit Video
Analyse
Lauterbach kündigt Freigabe an :RKI-Protokolle: Schwarze Stellen ade?
Minister will Transparenz :RKI-Protokolle: Lauterbach für Entschwärzung
mit Video
Corona-Impfkampagne :Lauterbachs 45-Millionen-Euro-Problem
mit Video
Corona-Protokolle :RKI dementiert zentralen Vorwurf
mit Video
Laschet zur Pandemie :Corona-Maßnahmen: "Müssen alles offenlegen"
mit Video