Not in Syrien: Berlin erhöht Hilfe für Erdbebenopfer

    Not in Syrien:Berlin erhöht Hilfe für Erdbebenopfer

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    Die Menschen in Syrien kämpfen mit den verheerenden Auswirkungen des Erdbebens - und erhalten noch immer wenig Hilfe. Die Bundesregierung stockt nun ihre Hilfen auf.

    Die Bundesregierung hat den Opfern des schweren Erdbebens im Norden Syriens weitere Hilfen in Millionenhöhe zugesichert. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte der "Bild am Sonntag":

    Auch wenn das Assad-Regime den Hilfsorganisationen einen Stein nach dem anderen in den Weg legt: Wir lassen die Menschen dort nicht allein.

    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

    Helfer beladen einen Lastwagen mit Hilfsgütern an die Türkei.
    Tausenden Erdbebenopfern in der Türkei und in Syrien muss jetzt geholfen werden. Von Deutschland aus versuchen viele, Hilfe zu leisten. Einfach ist das Helfen für alle nicht, denn die Hürden sind hoch. 18.02.2023 | 4:32 min

    22 Millionen mehr für Erdbebenopfer in Syrien

    Es gehe um Mütter, Kinder und Großeltern, die seit über zehn Jahren Krieg erleben, teils mehrmals flüchten mussten und nun ihre Liebsten unter den Trümmern betrauern. "Ihnen fehlt jetzt selbst das Allernötigste zum Überleben: ein Dach über dem Kopf, sauberes Trinkwasser, etwas zu Essen und Medikamente."

    Deshalb erhöhen wir noch einmal unsere Hilfe für die Region um über 22 Millionen Euro.

    Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin

    Insgesamt unterstützt Deutschland mit knapp 50 Millionen Euro die vom Erdbeben betroffenen Menschen in Syrien. Der Außenministerin zufolge geht das Geld bereits an in der Region tätige Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe, Malteser, Caritas und Save the Children.

    Schwere Erdbeben
    :Spendenaufruf für Türkei und Syrien

    Nach dem schweren Erdbeben in Marokko werden mehrere Tausend Tote gezählt. Internationale Hilfe läuft an. Auch deutsche Rettungsteams bereiten sich auf den Einsatz vor.
    Eingestürztes Gebäude in Diyarbakir, Türkei

    UN: Viele Menschen ohne Wasser und ohne Obdach

    Laut UN haben im Nordwesten Syriens noch immer nicht alle Menschen Nothilfe erhalten. Der für Syrien zuständige UN-Nothilfekoordinator Muhannad Hadi sagte der Deutschen Presse-Agentur:

    Wir stehen noch am Anfang und haben das Schlimmste noch nicht gesehen.

    Muhannad Hadi, UN-Nothilfekoordinator

    Bislang seien beispielsweise etwa 60.000 Menschen mit Wasser und rund 13.000 Erdbebenopfer mit Zelten versorgt worden. Nach UN-Angaben sind derzeit aber rund 40.000 Haushalte ohne Obdach.

    Augenzeugen in Syrien
    :Die Katastrophe nach der Katastrophe

    Die Vereinten Nationen sprechen von einer "Krise kolossalen Ausmaßes" und von eigenem Versagen im Erdbebengebiet Nordwestsyriens. Die Menschen dort sind traumatisiert und wütend.
    von Marcel Burkhardt
    Kinder in Syrien
    Sollte die nötige Finanzierung, die die UN allein für Syrien mit 400 Millionen Dollar veranschlagt, nicht zustande kommen, könne auch künftig nicht allen geholfen werden, warnte Hadi.

    Zahl der Toten bei mehr als 45.000

    Vor knapp zwei Wochen hat ein schweres Beben der Stärke 7,7 die Südosttürkei und den Norden Syriens erschüttert, Stunden später folgte ein Beben der Stärke 7,6. Die Zahl der bestätigten Toten in der Türkei und Syrien liegt bei mehr als 45.000.
    Zehntausende wurden zudem verletzt, Tausende gelten noch als vermisst. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den Erdbebenopfern am Samstag die Solidarität Deutschlands versichert. Deutsche Hilfskräfte waren in der Region im Einsatz, die Luftwaffe unternahm Hilfsflüge.
    Quelle: dpa, Reuters

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