Lawrow: Trotz Nein zu Friedensplan - kein Interesse an Krieg

    Trotz Nein zu Friedensplan:Lawrow bei UN: Kein Interesse an großem Krieg

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    Russlands Außenminister Lawrow hat im UN-Plenum betont, Moskau habe "kein Interesse an einem großen Krieg". Den andauernden Angriffskrieg gegen die Ukraine erwähnte er nicht.

    Russischer Außenminister Sergej Lawrow bei einer Rede in der UN-Vollversammlung
    Russischer Außenminister Sergej Lawrow bei einer Rede in der UN-Vollversammlung
    Quelle: dpa

    Inmitten des Angriffskriegs in der Ukraine hat der russische Außenminister Sergej Lawrow betont, sein Land habe kein Interesse an einem großen Krieg. Er sagte am Samstag bei der Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York:

    Es liegt ganz bei uns, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, eine Abwärtsspirale in einen groß angelegten Krieg und den endgültigen Zusammenbruch der Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit zu verhindern.

    Sergej Lawrow, russischer Außenminister

    Lawrow nannte den Ukraine-Krieg und die Sorgen vor seiner Ausweitung oder gar einer nuklearen Konfrontation in diesem Zusammenhang nicht.
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    Sie versuchen, die Welt zu zwingen, nach ihren eigenen egozentrischen Regeln zu spielen.

    Russlands Außenminister Sergej Lawrow 

    Den von der Ukraine vorgelegten Friedensplan wie auch Vorschläge der UN zur Wiederbelebung des Getreideabkommens lehnte Lawrow rundheraus ab. Wenn die Ukraine und ihre westlichen Partner auf Kiews Zehn-Punkte-Friedensplan beharrten, werde der Konflikt auf dem Schlachtfeld entschieden.
    Hinsichtlich des Getreideabkommens pocht Lawrow unter anderem auf eine Aufhebung von Sanktionen gegen eine russische Bank.
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    Die Vorschläge von UN-Generalsekretär Antonio Guterres zur Wiederbelebung des aufgekündigten Getreideabkommens bezeichnete Lawrow als nicht zielführend. Er betonte dabei erneut, dass Russland trotz des nun ausgesetzten Deals nicht wie eigentlich vereinbart eigenes Getreide sowie Düngemittel habe ausführen können.

    Wir lehnen sie nicht ab. Sie sind einfach nicht realistisch.

    Sergej Lawrow, Außenminister Russland  

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    von Nina Niebergall
    05.08.2022, Sotschi: Putin und Erdogan
    mit Video
    Guterres hatte Moskau vor einigen Wochen detaillierte Vorschläge gemacht, damit Russland die erneute Blockade der Häfen im Schwarzen Meer beendet und das Abkommen wieder in Kraft setzt. In einem Brief schlug der UN-Chef Lawrow vor, Moskau könne mit der Gründung einer Tochtergesellschaft durch die sanktionierte russische Landwirtschaftsbank für bestimmte Zahlungen wieder an das internationale Finanzkommunikationsnetzwerk Swift angebunden werden.
    In dem Schreiben ging es auch um die Versicherung russischer Schiffe bei der Ausfuhr, das Auftauen von eingefrorenem Vermögen der Düngemittel-Firmen in Europa und die Erlaubnis für russische Schiffe, in europäische Häfen einzulaufen.
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    Quelle: dpa, AP, Reuters
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