"Letzte Generation" blockiert leeres BMW-Werk

    Klimaprotest bei IAA angekündigt:"Letzte Generation" blockiert leeres BMW-Werk

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    Das hatten sie sich wohl anders vorgestellt: Klimaaktivisten haben heute das BMW-Werk Regensburg blockiert. Nur hatten sie dabei eines übersehen.

    Aktivist*innen der Letzten Generation blockieren am 22.8.2023 in Regensburg die Zufahrten zum BMW-Werk.
    Aktivisten blockieren die Zufahrten zum BMW-Werk - doch keiner will hinein.
    Quelle: ddp images

    Ausgerechnet in den Werksferien haben Aktivisten der "Letzten Generation" am Dienstag die Zufahrten zum BMW-Werk Regensburg blockiert. Die Aktion habe keinerlei Auswirkungen auf die Produktion gehabt, da das Werk diese Woche Werksferien habe und die Fertigung ruhe, sagte ein Unternehmenssprecher.
    Wie die Polizei mitteilte, hatten sich an den Aktionen auf mehreren Straßen frühmorgens gegen 5 Uhr 40 Aktivisten beteiligt. Die Polizei ermittelt wegen Nötigung.
    Die 40 Teilnehmer mussten laut einer Polizeisprecherin zunächst polizeiliche Maßnahmen wie das Aufnehmen der Daten abwarten. Für elf von ihnen ordnete eine Richterin des Amtsgerichtes dann Gewahrsam an.

    IAA lädt "Letzte Generation" ein

    Aktivisten der "Letzten Generation" sorgen seit vergangenem Jahr mit Blockaden von Straßen, Autobahnen und Flughäfen, mit Klebeaktionen an Gemälden in Museen, Störungen von Theateraufführungen und Farbattacken für Schlagzeilen.
    Nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vom Juni waren der Gruppe damals bereits 580 Straftaten zuzuordnen, zumeist Nötigungen und Sachbeschädigungen.
    Schon am Montag hatten 55 Klimaaktivisten der "Letzten Generation" in Regensburg Straßen blockiert. Um weitere Straftaten zu verhindern, mussten sieben von ihnen die Nacht auf richterliche Anordnung hin im Arrest verbringen.
    Zwei Menschen mit Pappmasken sitzen auf einer Straße.
    Mitglieder der "Letzten Generation" versuchten auch vor wenigen Wochen in vielen Städten den Verkehr lahm zu legen. Dass es dabei auch Verletzte gab, wurde von vielen Seiten scharf verurteilt.14.07.2023 | 1:45 min
    Die "Letzte Generation" hatte angedroht, vor und während der Auto- und Verkehrsmesse IAA "München wochenlang zur Protesthochburg" zu machen: Die Aktionen in Regensburg seien ein Vorgeschmack darauf, was München ab kommendem Donnerstag erwarte, teilte die Gruppe mit.
    Die Messeveranstalter luden die "Letzte Generation" ein, mit einem eigenen Stand an der IAA teilzunehmen und ihre Argumente zur Diskussion zu stellen. Ob die Gruppe das Angebot annimmt, ist weiterhin unklar.

    Autofahrer sollen Münchner Innenstadt meiden

    Die Münchner Polizei kündigte an, von Donnerstag an ihre Präsenz in der Stadt zu verstärken. Die Beamten würden bei Blockadeaktionen, Sachbeschädigungen und anderen Straftaten "konsequent einschreiten", gleichzeitig aber "in jedem Einzelfall mit Augenmaß, auch im Hinblick auf die Bedeutung der Versammlungsfreiheit", teilte das Polizeipräsidium mit. Autofahrern rieten die Beamten dazu, die Innenstadt vor allem am Donnerstag zu meiden und auf den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.
    Auf dem Bild sind zwei Aktivisten der Letzten Generation klebend auf dem Rollfeld eines Flughafens zu sehen.
    Aktivisten verschafften sich im Juli Zugang zu den Rollfeldern der Flughäfen Hamburg und Düsseldorf.13.07.2023 | 1:44 min
    Die "Letzte Generation" wirft der Bundesregierung Verfassungsbruch vor. "Immer noch befeuert sie die Klimakrise und hat uns damit an den Rand eines Abgrunds gebracht."
    Daher müsse ein Gesellschaftsrat einberufen werden, der die Nutzung fossiler Rohstoffe in Deutschland bis 2030 beende. Die Teilnehmer dieses Rates seien auszulosen.

    Fridays-for-Future-Aktivistin
    :Neubauer sieht "Letzte Generation" kritisch

    Luisa Neubauer glaubt, Protestaktionen der "Letzten Generation" sind nicht all zu wirkungsvoll. Im "schlimmsten Fall" würden diese eher abschrecken.
    Klimaaktivistin Luisa-Marie Neubauer
    Quelle: dpa

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