Nato-Chef: Bereit für "jede Bedrohung aus Moskau oder Minsk"

    Nato-Chef Stoltenberg:Gegen "jede Bedrohung aus Moskau oder Minsk"

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    Söldner-Chef Prigoschin kommt in Belarus unter. Der Nato-Chef warnt: Man sei bereit gegen "jede Bedrohung aus Moskau oder Minsk". Jeder Zentimeter Nato-Gebiet werde geschützt.

    Jens Stoltenberg am 17.08.2022 in Brüssel
    Schickt eine eindeutige Warnung an "Moskau oder Minsk": Nato-Chef Jens Stoltenberg (Archivbild).
    Quelle: epa

    Die Nato ist nach den Worten ihres Generalsekretärs Jens Stoltenberg bereit zur Verteidigung gegen jede Bedrohung aus "Moskau oder Minsk". Bei ihrem nächsten Gipfel Mitte Juli in Litauen werde die Allianz eine Stärkung ihrer Verteidigungssysteme beschließen, um alle ihre Mitglieder zu schützen und besonders diejenigen mit einer gemeinsamen Grenze mit Russland und Belarus, sagte Stoltenberg vor Journalisten in Den Haag.

    Stoltenberg: Kein Raum für Missverständnisse

    Mit Blick auf die Aufnahme des russischen Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin durch Belarus sagte Stoltenberg, es sei zu früh, die Folgen dieser Tatsache abschließend zu beurteilen. "Sehr wahrscheinlich werden sich auch einige seiner Truppen in Belarus niederlassen", sagte Stoltenberg nach einem gemeinsamen Abendessen von Staats- und Regierungschefs von sieben Nato-Staaten.

    Absolut klar ist, dass wir eine klare Botschaft an Moskau und an Minsk geschickt haben, dass die Nato da ist, um jeden Verbündeten und jeden Zentimeter Nato-Territorium zu schützen.

    Jens Stoltenberg, Generalsekretär Nato

    Es gebe "keinen Raum für Missverständnisse in Moskau oder Minsk über unsere Fähigkeit, Verbündete gegen jede potenzielle Bedrohung zu verteidigen, und das gilt unabhängig davon, was man über die Bewegungen der Wagner-Truppen denkt", sagte Stoltenberg.
    Panzer
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    Zugleich warnte er, der Westen dürfe Russland nach den chaotischen Ereignissen am Wochenende "nicht unterschätzen".

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    Wagner-Chef Prigoschin war am Dienstag in seinem Exil in Belarus angekommen. Der Aufstand der Söldnergruppe gegen die russische Militärführung hatte am Wochenende die Welt in Atem gehalten. Die Söldner marschierten von der Ukraine aus in Russland ein und brachten dort zunächst das Militärhauptquartier der Armee in Rostow am Don unter ihre Kontrolle.
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    Wagner-Chef Prigoschin im Porträt:
    Danach rückten sie Richtung Moskau vor, um nach Prigoschins Worten die russische Militärführung abzusetzen. Nach einer Vermittlung durch den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko brach Prigoschin den Aufstand nach rund 24 Stunden am Samstagabend ab. Lukaschenko erklärte sich bereit, Prigoschin und seine Männer in Belarus aufzunehmen.

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    Am Dienstag sagte Lukaschenko, sein Land könne von der Kampferfahrung der Wagner-Söldner profitieren. Die Erfahrungen der Kommandeure seien "unbezahlbar".
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    Quelle: AFP

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