Lukaschenko: Prigoschin in Belarus angekommen

    Nach Wagner-Aufstand:Lukaschenko: Prigoschin in Belarus angekommen

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    Nach dem Aufstand der Wagner-Söldner in Russland ist deren Chef, Prigoschin, nun in Belarus eingetroffen. Moskau hatte für ihn Straffreiheit zugesichert.

    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin
    Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hält sich in Belarus auf.
    Quelle: Imago

    Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ist nach seinem bewaffneten Aufstand gegen Moskaus Militärführung in Belarus eingetroffen. "Ja, wirklich, er ist heute in Belarus", sagte Machthaber Alexander Lukaschenko am Dienstag in Minsk der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Prigoschin war im Fall einer Ausreise nach Belarus vom Kreml Straffreiheit zugesichert worden.
    Nach dem kurzzeitigen Aufstand der Söldnertruppe Wagner hat der russische Präsident Wladimir Putin den Sicherheitskräften des Landes gedankt. "Sie haben effektiv einen Bürgerkrieg verhindert", sagte Putin am Dienstag in einer Rede vor Soldaten, Nationalgardisten und anderen Uniformierten am Kreml-Gelände.
    Russian President Putin video address to the Nation
    Kremlchef Wladimir Putin hat den russischen Sicherheitskräften und der Bevölkerung nach der Zerschlagung der Revolte der Privatarmee Wagner für ihren Rückhalt gedankt. Auf seinen Befehl hin sei alles getan worden, um Blutvergießen zu verhindern.27.06.2023 | 2:05 min

    FSB: Ermittlungen gegen Prigoschin eingestellt

    Gleichzeitig kündigte der Inlandsgeheimdienst FSB an, er habe die Ermittlungen gegen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin eingestellt und werde weder gegen ihn noch gegen seine Söldner eine Anklage fordern. Laut dem Kreml war eine Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen gegen Prigoschin Teil jener Vereinbarung, die am Samstag die Wagner-Söldner zum Rückzug bewegte.
    Vom FSB hieß es nun, die Beteiligten der Meuterei hätten ihre Aktivitäten aufgegeben, deren Ziel die Verübung eines Verbrechens gewesen sei. Deshalb und wegen anderer "relevanter Umstände" sei der Fall geschlossen worden. Ob Prigoschin wirklich ungestraft davonkommen würde, blieb aber unklar. Andere politische Gegner Putins fristen teils jahrzehntelange Haftstrafen in Strafkolonien.
    : Polizisten bewachen einen Bereich in der Nähe eines Büros des «PMC Wagner-Zentrums», das mit dem Eigentümer der privaten Söldnergruppe Wagner, Prigoschin, verbunden ist.
    Nach dem abgebrochenen Aufstand eröffnete Putin den Söldnern der Wagner-Gruppe die Möglichkeit, nach Belarus zu gehen. Deren Chef Prigoschin ist dort bereits angekommen.27.06.2023 | 1:33 min
    Kreml-Sprecher Dmitri Peskow weigerte sich, weitere Details der Einigung mit Prigoschin offenzulegen. Putin habe ihm aber "gewisse Versprechungen (...) gewisse Garantien" gegeben, um Schlimmeres zu verhindern. Gemäß der Einigung sollte Prigoschin nach Belarus ins Exil gehen.
    Wagner-Kämpfer in Rostow am Don, Archivbild
    In Russland ist der seit Langem schwelende Machtkampf zwischen Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner, und der russischen Militärführung eskaliert.27.06.2023 | 7:15 min
    Quelle: dpa, AP

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