Russland hat die Luftangriffe auf Kiew fortgesetzt, mindestens ein Mensch starb. Ukraines Präsident Selenskyj dankte der Flugabwehr - sie habe Hunderte Menschenleben gerettet.
Russland hat Kiew in der Nacht zu Dienstag erneut mit Drohnen angegriffen. Mindestens ein Mensch wurde Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge getötet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuvor die Flugabwehr des Landes gelobt. Bei den massiven russischen Angriffen mit Drohnen, Marschflugkörpern und Raketen hätte sie Hunderte Menschenleben gerettet. Es habe zwar einige Einschläge gegeben, aber die meisten Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden, sagte Selenskyj in seiner am Montagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft.
Die ukrainische Hauptstadt Kiew steht weiter unter Beschuss. Viele Drohnen und Raketen wurden abgefangen, herabstürzende Trümmer trafen in der Hauptstadt aber mehrere Gebäude.
Selenskyj fordert weitere Hilfe
Die Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot hätten geholfen, "das Böse" zu zerstören, meinte Selenskyj. Er forderte weitere Hilfe, um die Verteidigung des Landes zu auszubauen. "Und natürlich gibt es keine größere Erniedrigung für einen Terrorstaat als der Erfolg unserer Krieger", sagte er.
Ukraine wünscht sich Eurofighter
Mit Blick auf die Kampfjet-Koalition für die Ukraine hat Oleksij Resnikow, der Verteidigungsminister des Landes, indes eine deutsche Unterstützung mit Eurofighter-Kampfjets vorgeschlagen. Den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest France" sagte er:
Kampfjet-Koalition mit Eurofightern und Gripen-Jets?
Es gebe bereits eine internationale Koalition aus Kampfpanzern mit dem Kernmodell des deutschen Leopard 2 sowie amerikanischen Abrams und britischen Challengern. Genauso könnte man eine Kampfjet-Koalition mit dem Kernmodell F-16 sowie Eurofightern und schwedischen Gripen-Jets bilden, erklärte Resnikow. Gripen-Jets werden vom schwedischen Unternehmen Saab produziert.
Insgesamt benötigt die Ukraine seinen Angaben zufolge rund 120 Kampfjets. "Der größte Teil sollte aus F-16 bestehen", von denen es weltweit mehr als 5.000 Maschinen gebe, sagte der ukrainische Verteidigungsminister. "Aber auch Eurofighter und Gripen würden uns helfen", sagte Resnikow.
Zunächst würde die Ukraine es aber begrüßen, wenn Deutschland sich an der Ausbildung der ukrainischen Piloten an Eurofightern beteiligen würde, fügte Resnikow hinzu.
Die EU-Verteidigungsminister ringen um weitere Militärhilfen für die Ukraine. Es geht um Geld und Munition. Auch über F16-Kampfjets und die Pilotenausbildung wird diskutiert.
Deutschland schließt Lieferung bislang aus
Deutschland und Großbritannien hatten Mitte des Monats ausgeschlossen, auf absehbare Zeit Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Eurofighter, die im Bestand der Briten seien, seien nicht geeignet, erklärte der britische Verteidigungsminister Ben Wallace am 17. Mai bei einer Pressekonferenz mit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Berlin. Kurzfristig entscheidender sei es, die Ukraine mit vergleichbaren Fähigkeiten auszustatten, wie sie Kampfjets leisten könnten, sagte er.
Die Bundesregierung hat allerdings erst kürzlich ein neues Waffenpaket für die Ukraine mit einem Umfang von 2,7 Milliarden Euro zugesagt.
Die Bundesregierung hat der Ukraine ein Waffenpaket im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem 30 Leopard-1-Panzer und vier Flugabwehrsysteme sollen geliefert werden.
Mit Blick auf das Kampfgeschehen äußerte sich Resnikow optimistisch:
Das schließe auch die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim und die Gebiete Luhansk und Donezk ein. Russisches Territorium will die Ukraine ihm zufolge aber nicht angreifen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.