Selenskyj macht Ukrainern an Weihnachten Mut

    Trotz russischer Angriffe:Selenskyj macht Ukrainern an Weihnachten Mut

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    Selenskyj verspricht den Menschen in seinem Land zu Weihnachten, dass alle Ukrainer in Freiheit leben werden. Trotz der Härten des Kriegs sollen sie kämpferisch bleiben.

    Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, blickt in Richtung von Nancy Pelosi, der Sprecherin des Repräsentantenhauses, während eines Besuchs im Kapitols in Washington.
    Macht seinen Leuten Mut: Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine
    Quelle: dpa

    Nach neuen russischen Angriffen hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer emotionalen Videobotschaft zu Weihnachten die Menschen zum Durchhalten aufgerufen. In einem am Heiligabend verbreiteten Video stand er im Dunkeln auf der Straße mit einem Weihnachtsbaum und spärlichem Licht im Hintergrund und sagte:

    Wir haben Angriffe, Drohungen, atomare Erpressung, Terror und Raketenschläge ausgehalten. Lasst uns diesen Winter überstehen, weil wir wissen, wofür wir kämpfen.

    Wolodymyr Selenskyj

    "Wir glauben, dass Tränen der Freude weichen werden, dass Hoffnung nach Verzweiflung kommt und Tod durch Leben besiegt wird", sagte Selenskyj. Millionen Menschen in der Ukraine und in der Welt feierten in diesen Tagen Weihnachten, sagte er. Der Präsident erinnerte an die Ukrainer, die ins Ausland geflohen sind oder Weihnachten in russischer Gefangenschaft verbringen müssen. "Wir werden allen ukrainischen Frauen und Männern ihre Freiheit zurückbringen."

    Klitschko dankt Verteidigern "weit weg von ihren Heimatorten und Verwandten"

    Nach den russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur des Landes könnten in diesem Jahr die Straßen und Häuser nicht so hell erstrahlen wie sonst, sagte Selenskyj. Doch könne keine russische Drohne und keine Rakete den Geist von Weihnachten brechen. "Und auch in totaler Finsternis werden wir einander finden, um uns fest zu umarmen. Und wenn es keine Heizung gibt, werden wir uns mit einer großen Umarmung wärmen", sagte Selenskyj. "Wir werden nicht auf ein Wunder warten, sondern es selbst schaffen."
    Auch der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko schickte Weihnachtsgrüße im Nachrichtenkanal. Das Fest stärke den Glauben in den Herzen, sagte er. "Wir danken besonders den Verteidigern, die weit weg sind von ihren Heimatorten und ihren Verwandten." Sie seien dabei, der Ukraine den Sieg immer näher zu bringen.

    Selenskyj: Angriff auf Cherson vor Weihnachten "Terror"

    Selenskyj verurteilte den Angriff auf die südukrainische Stadt Cherson mit zehn Toten und Dutzenden Verletzten als weiteres Verbrechen des "Terrorstaates" Russland direkt vor Weihnachten.
    Die Fotos der Toten würden von sozialen Netzwerken sicher markiert wegen des Inhalts. "Aber das ist kein sensibler Inhalt, das ist das reale Leben der Ukraine und der Ukrainer", sagte er. "Das ist Terror, das ist Töten um der Einschüchterung und des Vergnügens willen", meinte er. "Die Welt muss sehen und verstehen, welches absolute Böse wir bekämpfen."

    Bleibt Belarus beim Krieg gegen die Ukraine außen vor?

    Angesichts einer russischen Truppenkonzentration in Belarus halten sich Ängste in Kiew vor einem möglichen neuen Angriff von dort aus auf den Norden der Ukraine. Russland schafft nach Einschätzung des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) in Belarus weiter die Voraussetzungen für einen möglichen Angriff. Die ISW-Experten meinten zwar, dass ein solcher Angriff weiter unwahrscheinlich, aber möglich sei. Als Indiz dafür sehe man die Einrichtung eines Feldlazaretts. "Feldhospitäler sind nicht notwendig für Übungen und können ein Hinweis auf die Vorbereitung von Kampfhandlungen sein", hieß es.
    In Belarus hat der von Moskau politisch und finanziell abhängige Machthaber Alexander Lukaschenko seine Militärbasen für Angriffe auf die Ukraine zur Verfügung gestellt. Die Ukraine sieht Belarus als Kriegspartei. Dagegen betont Lukaschenko, der am Samstag zu einem neuen Besuch in Moskau eintraf, sich nicht an dem Krieg zu beteiligen. Lukaschenko und Wladimir Putin treffen sich am 26. und 27. Dezember zu einem weiteren informellen Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
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    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa
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