Auf dem Höhenflug: Leverkusen feiert Rekordsieg gegen Union

Den Startrekord in der Bundesliga eingestellt, die Vereinsbestmarke geknackt - Bayer Leverkusen wird mehr und mehr zu einem echten Titelaspiranten und zum größten Kontrahenten des Rekordmeisters FC Bayern.

Mit dem 4:0 (1:0) über den 1. FC Union Berlin hat die weiter ungeschlagene Mannschaft von Coach Xabi Alonso ihren Höhenflug fortgesetzt und mit sieben Siegen in Serie den Vereinsrekord eingestellt.

Ungeachtet der Reisestrapazen nach dem Europa-League-Erfolg drei Tage zuvor bei Karabach Agdam (1:0) in Baku bot der Bundesliga-Tabellenführer eine souveräne Vorstellung und kam in der BayArena nach Treffern von Alejandro Grimaldo (23.), Odilon Kossounou (56.), Jonathan Tah (73.) und Nathan Tella (83.) zum zehnten Erfolg in der elften Partie. 31 Punkte nach elf Spielen gelangen bislang nur Pep Guardiola als Bayern-Coach 2015/16 - mit dem heutigen Leverkusen-Trainer Xabi Alonso als Spieler.

Dagegen hält der dramatische Abwärtstrend der Berliner auch nach dem 1:1-Achtungserfolg in der Champions League bei der SSC Neapel an. In Leverkusen mussten die Eisernen die neunte Bundesliga-Niederlage in Serie hinnehmen und stürzten auf den letzten Tabellenplatz ab.

Ein weiteres Alarmsignal: 419 Minuten ohne Torerfolg gab es für Union im Fußball-Oberhaus noch nie. Die andauernde Misere dürfte den Druck auf Trainer Urs Fischer weiter erhöhen, auch wenn die Fans in erstaunlicher Treue zu ihm halten.

In der Hoffnung auf eine ähnlich couragierte Vorstellung seines Teams wie in Neapel vier Tage zuvor vertraute Fischer der nahezu gleichen Startelf. Das konnte jedoch nicht verhindern, dass die Werkself von Beginn an die Regie übernahm.

Der Druck der Leverkusener nahm stetig zu. Ein sehenswerter Fernschuss des erstmals für die spanische Nationalelf nominierten Grimaldo aus halblinker Position senkte sich in den hinteren Torwinkel und bescherte dem Spitzenreiter das 1:0.

Das hohe Tempo und das gekonnte Kombinationsspiel der Leverkusener bereiteten den Berlinern große Probleme. Die wenigen Versuche, mit eigenen Angriffen für Entlastung zu sorgen, verpufften zumeist wirkungslos.

So entwickelte sich eine einseitige Partie mit klaren Vorteilen für Bayer. Allerdings verpassten es die Leverkusener, daraus mehr Kapital zu schlagen. Chancen durch Kossounou (27.) und Florian Wirtz (45.), auf 2:0 zu erhöhen, blieben ungenutzt.

In der zweiten Halbzeit drückte die Alonso-Elf weiter aufs Tempo - und wurde schnell belohnt. Eine Ecke von Jonas Hofmann beförderte Abwehrspieler Kossounou per Kopfball ins Netz.

Angesichts der großen Überlegenheit war da praktisch die Entscheidung gefallen. In der restlichen Spielzeit bereitete es den Leverkusenern wenig Mühe, die Führung nicht nur zu verwalten, sondern durch die Treffer von Tah und Tella noch auszubauen.