Bayern gegen Köln: Tuchel-Kritik am Bundesliga-Frühstart

    Bayerns Fernduell mit Leverkusen:Tuchels Kritik am Frühstart in Köln

    von Maik Rosner
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    Die Münchner wollen bis Weihnachten Druck auf die Werkself ausüben und diese als Tabellenführer ablösen. Zugleich sorgt die straffe Agenda nach den Länderspielen für Unmut.

    Trainer Thomas Tuchel
    Bayern-Trainer Thomas Tuchel kritisiert vor dem Spiel seiner Münchner in Köln die Ansetzung durch die DFL.
    Quelle: imago

    Thomas Tuchel sprach von "sehr, sehr guten Erinnerungen" an das jüngste Spiel des FC Bayern beim 1. FC Köln, weil seine Mannschaft dort am letzten Spieltag der vergangenen Saison doch noch den Meistertitel gewonnen hatte. Dennoch hält sich die Vorfreude des Münchner Trainers auf die Rückkehr an diesem Freitagabend wegen seiner hochbelasteten Nationalspieler in Grenzen.
    "Das ist natürlich eine sehr, sehr, sehr unglückliche Ansetzung", findet Tuchel. Er verweist darauf, "dass die Jungs müde sind - mental, emotional und physisch".

    Kalender "an der absoluten Grenze"

    An den kommenden EM-Sommer und die anschließend reformierte UEFA Champions League mit noch mehr Spielen mag er gar nicht denken. Spätestens dann sei der Kalender mit den vielen Spielen und Reisen "an der absoluten Grenze, wenn nicht darüber hinaus".
    Es macht die Sache aus seiner Sicht nicht besser, dass seine aktuell fünf deutschen Nationalspieler Leroy Sané, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Thomas Müller und Serge Gnabry mit viel Frust von den Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) heimgekehrt sind.
    Tor für Österreich. Christoph Baumgartner (19, AUT) trifft zm 2:0 gegen Torwart Kevin Trapp.
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    Anreise erst am Spieltag

    Damit sie nicht gleich wieder in den Flieger gen Rhein steigen müssen, reisen die Bayern ausnahmsweise erst am Spieltag nach Köln, "um den Spielern jetzt auch mal ein bisschen die Möglichkeit zu geben, zu Hause im Bett zu schlafen und die Familien zu sehen", wie Tuchel sagt.
    Der Trainer hatte seinen Unmut über die Terminierung der Partie in Köln durch die Deutschen Fußball Liga (DFL) bereits vor den Länderspielen spitz zum Ausdruck gebracht. Ein "glorreicher Spielplan" sei das und die Auswärtsbegegnung am Freitagabend "eine sensationelle Ansetzung für den FC Bayern München". Ironisch sprach der 50-Jährige von einem "kleinen Bonbon", er sagte: "Da kommt richtig Freude auf."

    Kim und Davies mit Jetlag

    Nun verweist Tuchel auf den Jetlag bei seinen Verteidigern Minjae Kim und Alphonso Davies, die mit Südkorea im südchinesischen Shenzhen und mit Kanada in Toronto spielten und erst am Donnerstag in München zurückerwartet worden waren.
    Zu Kim sagt Tuchel:

    Der steht wahrscheinlich in Köln irgendwann nach seinem Mittagsschlaf auf und weiß nicht genau, wo er aufgewacht ist.

    Thomas Tuchel über Minjae Kim

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    Müllers Hoffnung auf Leverkusens Patzer

    Der Trainer empfindet das frühe Köln-Spiel auch als unnötige Hypothek im Fernduell mit Tabellenführer Leverkusen. Dennoch soll nun der zumindest vorübergehende Sprung auf Platz eins gelingen. Mit einem Sieg beim Vorletzten Köln wäre dieses Etappenziel erreicht. Leverkusen tritt erst am Samstag in Bremen an.
    "Ich hoffe, dass Leverkusen irgendwann mal auf Unentschieden umstellt. Diese Botschaft schicken wir mal so raus", hatte Offensivspieler Müller bereits nach dem 4:2 gegen Heidenheim vor den Länderspielen geäußert. Andernfalls, fügte er hinzu, "probieren wir es am nächsten Spieltag wieder". Wie nun in Köln.

    Leverkusens Kalender ist noch voller

    Schaut man auf die restliche Agenda des Jahres, könnte man im Fernduell mit Leverkusen einen Vorteil für die Bayern darin erkennen, dass ihnen durch ihr Pokal-Aus beim Drittligisten Saarbrücken eine englische Woche erspart bleibt.
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    Anders als Xabi Alonsos Leverkusenern, denen bis Weihnachten noch acht Spiele bevorstehen und damit eins mehr als den Bayern. Andererseits darf Alonsos Team noch fünfmal zu Hause ran, Tuchels nur dreimal.

    Tuchel: Einkampf statt Zweikampf

    Doch unabhängig von den Hindernissen der Agenda hat der Bayern-Trainer den Ton fürs Fernduell ja schon vor den Länderspielen gesetzt. "Leverkusen ist extrem stark", befand er, dennoch gebe es keinen Zweikampf um den Meistertitel, sondern einen "Einkampf". Tuchel sagte: "Wir müssen dafür sorgen, dass wir gewinnen und gewinnen und gewinnen." Und: "Wir sind unser eigener Maßstab." Trotz der straffen Agenda.

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