aktuelles sportstudio: Julian Nagelsmann über Kaderpläne

    Bundestrainer im sportstudio:Wie Nagelsmann seine Startelf umbauen will

    von Maik Rosner
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    Bundestrainer Nagelsmann kündigt im aktuellen sportstudio eine neue Kaderstruktur an. Er spricht über die Rollen von Gündogan, Kimmich, Havertz und Neuer. Kommt Kroos zurück?

    Julian Nagelsmann im sportstudio am 16.12.2023.
    Comeback von Kroos ist möglich, im Tor läuft's auf Neuer hinaus und Kimmich auf die rechte Abwehrseite: Bundestrainer Nagelsmann verrät, wie er seine Schlüsselpositionen plant.16.12.2023 | 39:26 min
    Am Ende sorgte Julian Nagelsmann noch für eine Überraschung. Der Bundestrainer stellte eine Rückkehr von Toni Kroos in die deutsche Nationalmannschaft in Aussicht.
    Das sei "ein interessanter Gedanke", sagte Nagelsmann am Samstagabend im aktuellen sportstudio und berichtete von seinem häufigen Austausch mit dem Mittelfeldspieler von Real Madrid. Konkret habe er mit dem 33 Jahre alten Kroos zwar noch nicht über ein Comeback gesprochen, aber: "Jeder deutsche Fußballer sieht einen gewissen Reiz darin, eine Heim-EM zu spielen."

    Kroos im März wieder dabei?

    Wenn Kroos in den kommenden Monaten seine beste Leistung zeige, "kann es sein, dass ich ihn nochmal anrufe", führte Nagelsmann aus. Im März stehen die nächsten Länderspiele in Frankreich und gegen die Niederlande an, womöglich kehrt Kroos dann zurück in den Kader. Nach der EM 2021 war der Weltmeister von 2014 nach 106 Länderspielen zurückgetreten.
    Kroos’ Comeback wäre nur eine von mehreren personellen und inhaltlichen Veränderungen, die Nagelsmann in der Vorbereitung auf die Heim-EM im Sommer 2024 anstrebt. Einen Neustart rief der Bundestrainer aus, eine neue Aufbruchstimmung und Vorfreude auf das Turnier wollte er erzeugen, nachdem sich zuletzt wieder Enttäuschungen eingestellt hatten.
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    Nagelsmann will "alles auf Null setzen"

    Dem 3:1-Sieg in den USA im Oktober beim gelungenen Auftakt in Nagelsmanns Amtszeit und dem anschließenden 2:2 gegen Mexiko waren im November die beiden Niederlagen gegen die Türkei (2:3) und in Österreich (0:2) gefolgt.
    Nun gelte der "volle Fokus, dass wir alle gemeinsam alles auf Null setzen", forderte Nagelsmann, "wenn wir im Eröffnungsspiel in München stehen, sollten wir zuallererst mal Freude und das Privileg spüren, dass es etwas Besonderes ist, im eigenen Land eine EM spielen zu können." Der erste Gruppengegner am 14. Juni wird Schottland sein, ehe es am 19. Juni in Stuttgart gegen Ungarn und am 23. Juni in Frankfurt gegen die Schweiz geht.

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    Gündogan nach vorne, Kimmich nach rechts

    Zu Nagelsmanns Neustart gehören mehrere Personalien. Kapitän Ilkay Gündogan plant der Bundestrainer künftig weiter vorne im zentralen offensiven Mittelfeld ein und dahinter zwei defensiv denkende Sechser.
    Durchaus möglich, dass Joshua Kimmich nicht mehr zentral vor der Abwehr zu finden sein wird, sondern auf der Position des Rechtsverteidigers. Er habe mit dem Profi des FC Bayern über diese Option gesprochen, verriet Nagelsmann. Kimmich sei "ein Kandidat für diese Position".

    Klare Tendenz zu Neuers Comeback im März

    Zudem werde er Kai Havertz nicht mehr als linken Schienenspieler aufbieten, sagte Nagelmann. Auch in der Torwartfrage legte sich der Bundestrainer schon nahezu fest. Der langjährige Stammtorwart Manuel Neuer mache es beim FC Bayern nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch "außergewöhnlich gut", lobte Nagelsmann, "ich finde seine Leistungen herausragend gut."
    Ob es also auf Neuer hinauslaufe, zumal dessen Hauptkonkurrent Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona nach einer Rücken-Operation bis voraussichtlich Februar ausfällt? "Wenn alles so weitergeht, wie es jetzt aktuell den Anschein hat, dann läuft’s darauf hinaus, ja", antwortete Nagelsmann.

    Korrektur der Kaderstruktur

    Es war dem Bundestrainer auch wichtig, frühere Äußerungen zu korrigieren. Dazu zählte vor allem seine Aussage: "Wir werden auch im Sommer keine Verteidigungsmonster werden." Nun fügte er hinzu, dass dieser Satz nur gelte, "wenn wir an der Kaderstruktur nichts ändern". Genau das aber hat sich Nagelsmann vorgenommen. Es gehe künftig auch darum, "sich über Arbeit in Spiele zu kämpfen".
    Dafür brauche man eine gute Mischung aus defensiv und offensiv denkenden Spielern, aus selbstlosen Arbeitern und zaubernden Künstlern und Torschützen. Der Bundestrainer ist überzeugt, dass "eine tolle EM im eigenen Land möglich" sei. Zunächst aber muss Nagelsmanns Neustart gelingen.

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