Update am Morgen: Von Höhenflügen und Bruchlandungen

    Update

    Update am Morgen:Flugtaxis: Von Höhenflügen und Bruchlandungen

    von Susanne Biedenkopf
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    Susanne Biedenkopf

    Guten Morgen,

    heute schaue ich mit Ihnen aus gegebenem Anlass auf eine komplizierte Beziehung. Die Deutschen und ihr Verhältnis zu technischen Zukunftsvisionen. Über die wird auch in Deutschland theoretisch viel und gern geredet - aber die Runde wird schweigsam, sobald es um das Risiko geht.
    Das erfährt in diesen Tagen besonders schmerzlich das Start-up Volocopter. Seit 2007 arbeitet das Unternehmen an der Entwicklung von Flugtaxis und Lastendrohnen, sammelte in mehreren Finanzierungsrunden mehr als eine Milliarde Euro ein und wurde nicht nur von der bayerischen Landesregierung als senkrechtstartender Überflieger gefeiert.
    Heute sind die Einschätzungen zu Bedeutung und Zukunft von Flugtaxis durchaus gemischt. Doch unstrittig ist, dass Volocopter kurz vor der Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) steht. Mit dieser Zulassung wären sie die ersten, die kommerzielle Flüge anbieten und endlich regulär Geld verdienen könnten. Die ersten fliegenden Taxis waren für die Olympischen Spiele in Paris geplant. Aber dem Unternehmen ist kurz vor dem Ziel das Geld ausgegangen. Eine Bürgschaft des Bundes und des Staates Bayern über jeweils fünfzig Millionen könnten helfen. Berlin knüpft die Zustimmung an ein Ja aus München - und das bleibt aus.
    Ob Luftnummer oder Senkrechtstarter: Die Technologie eröffnet einen Zukunftsmarkt, der künftig deutlich mehr zukunftsweisende Anwendungen eröffnen könnte, als es die spießige deutsche Verengung auf einen "Kurztrip für Superreiche, die nicht im Stau stehen wollen" vermuten lässt. In jedem Fall wäre es ein Verlust, Vorsprung und Know-how, die sich ein deutsches Unternehmen in diesem Bereich erarbeitet hat, einem chinesischen Investor auf dem "Silbertablett zu servieren", wie der Volocopter-Beiratsvorsitzende Stefan Klocke der "F.A.Z." sagte. Der chinesische Autokonzern Geely hält bereits 6,5 Prozent an Volocopter.
    Aber nicht für alle Start-ups, die nach den Sternen greifen, läuft es schlecht. Heute feiert das deutsche Start-up HyImpulse den ersten erfolgreichen Raketenstart im fernen Australien. Die Gründer sind mancher Hinsicht Vorreiter, denn ihre Raketen fliegen nicht nur mit einem Mix aus Paraffin und flüssigem Sauerstoff. Sie sollen in naher Zukunft als Satellitentaxis eingesetzt werden, die private Satelliten deutlich günstiger ins All bringen können, als das bislang möglich ist. Ein Beispiel dafür, dass Visionen durchaus auch zum Erfolg führen können.
    Ich wünsche Ihnen einen visionären Tag,
    Susanne Biedenkopf, Leiterin der ZDF-Redaktion für Wirtschaft, Recht, Service, Soziales und Umwelt
    Wachs als Raketenantrieb
    02.05.2024 | 2:24 min

    Lage im Nahost-Konflikt

    Hamas-Delegation reist nach Ägypten: In Kairo laufen indirekte Verhandlungen zwischen der islamistischen Extremistenorganisation und Israel. Nun will die Hamas noch einmal eine Delegation schicken, um die Verhandlungen über die Freilassung von Geiseln und eine Waffenpause fortzusetzen. Einem Bericht zufolge soll Israel mit der Ablehnung eines Geisel-Deals durch die Hamas rechnen.
    Türkei kappt Handel mit Israel vollständig: Wegen des Kriegs im Gazastreifen hat die Türkei alle Ein- und Ausfuhren von und nach Israel ausgesetzt. Israels Außenminister Katz ward der Türkei vor, damit gegen Handelsvereinbarungen zu verstoßen.
    Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Ukrainische Armee ringt zum Soldaten: Die Freiwilligkeit ist weitgehend verschwunden, Müdigkeit und Erschöpfung machen sich breit, es mangelt an Soldaten. Wie die Ukraine das Problem in den Griff bekommen will, analysieren Christian Mölling und András Rácz.
    Mehr als drei Milliarden Pfund jährlich: Der britische Außenminister David Cameron hat der Ukraine jährliche Militärhilfe in Höhe von drei Milliarden Pfund versprochen. "Wir werden jedes Jahr drei Milliarden Pfund zur Verfügung stellen, so lange es nötig ist", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.
    Wie gefährlich ist Russlands Durchbruch? Die russische Armee hat im Osten der Ukraine mehrere Orte unter ihre Kontrolle gebracht. Welche Strategie Moskau verfolgt, analysiert Militärexperte Nico Lange bei ZDFheute live und erklärt, warum er in den neusten Angriffen Moskaus "Frustration" erkennt.
    Militärexperte Nico Lange vor Ukraine Karte und Panzer
    02.05.2024 | 33:34 min
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Tag der Pressefreiheit: Die Lage der Pressefreiheit hat sich weltweit weiter deutlich verschlechtert, beklagt Reporter ohne Grenzen. Auch nehme die Gewalt gegen Medienschaffende im Umfeld von Wahlen zu, warnt die Journalistenorganisation bei der Präsentation seiner jährlichen "Rangliste der Pressefreiheit". Deutschland habe seine Position auf der Liste mit Rang 10 nach Rang 21 zwar deutlich verbessert - was aber auch auf eine schlechtere Situation in anderen Ländern zurückzuführen sei. Zugleich sei die registrierte Zahl der Übergriffe auf Journalisten hierzulande zurückgegangen, der Verein geht aber auch von einer Dunkelziffer aus.
    Eine Journalistin mit Schutzausrüstung betrachtet die Zerstörung um sich herum in Chan Yunis, einer Stadt in Gaza. Im Hintergrund sieht man die grafische Darstellung einer Weltkarte, die zeigt, wie es in den verschiedenen Ländern der Welt um die Pressefreiheit steht.
    02.05.2024 | 1:11 min
    Baerbock in Australien: Sicherheitspolitik, Klimawandel und die wirtschaftlichen Beziehungen - die deutsche Außenministerin beginnt ihren einwöchigen Besuch in der Indopazifik-Region mit politischen Gesprächen in Australien. Außerdem besucht sie die Osborne-Werft, wo das Bremer Unternehmen Lürssen Patrouillenboote für die australische Marine baut. Damit setzt sie ein klares Zeichen für mehr Rüstungskooperation.
    Besonderes Fußball-Derby in Hamburg: Das Volksparkstadion komplett ausverkauft, die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort: Das 111. Stadtderby am Abend in Hamburg hat es in sich. Sollte Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli gewinnen, würde er ausgerechnet in der Spielstätte des HSV den Aufstieg in die 1. Liga perfekt machen. Für die Gastgeber hingegen wären mit einer Niederlage sehr wahrscheinlich alle Aufstiegsambitionen dahin.
    Deutscher Filmpreis: Seit 1951 werden die Lolas vergeben, sie gelten als wichtigste deutsche Auszeichnung für Filmschaffende. Am Abend werden die Trophäen in 17 Kategorien in Berlin verliehen.

    Zahl des Tages

    Er hat 3.000 Eier von teils streng geschützten Wildvögeln aus ihren Nestern geklaut und in Bad und Schlafzimmer gelagert: Im britischen Norwich wird heute das Strafmaß gegen den 71-jährigen notorischen Eierdieb verkündet. Die Fahnder kamen ihm dank einer Wildtierkamera auf die Schliche. Schuldig gesprochen ist der Mann bereits. Und das nicht zum ersten Mal - er saß bereits zweifach wegen seines illegalen Hobbys hinter Gittern.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden17.05.2024 | 2:04 min
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    So wird das Wetter heute

    Am Freitagvormittag scheint im Nordosten die Sonne noch meist ungestört, am Nachmittag kann es dann Schauer und Gewitter geben. Sonst überwiegen die Wolken und vor allem an den Alpen, am Vormitttag auch im Westen, regnet es. Die Temperatur steigt auf Werte von 12 bis 24 Grad.
    Das Wetter am Freitag 03.05.2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Thorsten Duin.
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