Update am Morgen: So wird Pistorius' erster Tag im Amt

    Update

    Update am Morgen:So wird Pistorius' erster Tag im Amt

    von Dominik Rzepka
    |
    Dominik Rzepka

    Guten Morgen,

    Boris Pistorius muss heute sehr schnell von null auf hundert kommen. Erst überreicht ihm Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier seine Ernennungsurkunde. Seine glücklose Amtsvorgängerin Christine Lambrecht wird offiziell entlassen. Pistorius' weitere Termine an seinem ersten Arbeitstag als Bundesminister haben es in sich:
    • seit 9:00 Uhr: Vereidigung im Bundestag
    • 9:40 Uhr: Dienstantritt mit militärischen Ehren im Bendlerblock in Berlin
    • 10:00 Uhr: Erstes Statement als neuer Verteidigungsminister
    • 10:20 Uhr: Treffen mit dem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin
    • 11:40 Uhr: Gemeinsames Statement mit Austin
    Pistorius' Gesprächspartner ist vom Fach. Er war General der US Army und ist jetzt der erste schwarze Verteidigungsminister der USA. Wenn man sich umhört bei denen, die nah dran sind, wird klar: Pistorius wird mit Austin gleich über die weitere Unterstützung für die Ukraine reden.
    Vor zwei Wochen hatte Deutschland angekündigt, gemeinsam mit den USA und Frankreich Schützenpanzer vom Typ Marder zu liefern. Kommen jetzt auch Kampfpanzer vom Typ Leopard hinzu? Wenn ja, dann nur abgesprochen mit den USA - und genau das dürfte Pistorius heute einfädeln müssen.
    Denn: Eine Entscheidung liegt in der Luft. Am Freitag berät eine Ukraine-Konferenz im rheinland-pfälzischen Ramstein ebenfalls weitere Hilfen für Kiew. Und am Sonntag reist Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach Paris und trifft dort den französischen Präsidenten Emmanuel Macron. Es wäre eine passende Gelegenheit, um die Lieferung weiterer Panzer an die Ukraine anzukündigen. Keine Schonfrist also für Pistorius, auf ihn wartet gleich am ersten Tag Weltpolitik.
    Herzliche Grüße aus Berlin,
    Dominik Rzepka, Redakteur im ZDF-Hauptstadtstudio

    Was im Ukraine-Krieg passiert ist

    Panzer nur unter einer Bedingung: Laut mehreren Medienberichten will Bundeskanzler Scholz Leopard-Panzer an die Ukraine liefern - unter der Bedingung, dass die USA ebenfalls Kampfpanzer liefern.
    Verdacht der Saboteure im Kreml: "Wagner"-Chef Jewgeni Prigoschin vermutet Saboteure unter den Mitarbeitern des Kremls. Sie sollen unter anderem den Kriegsverlauf stören.
    Pentagon lehnt Lieferung von Abrams-Panzern ab: Die USA lehnen derzeit eine Lieferung des Kampfpanzers Abrams an die Ukraine ab. Sie seien teuer, erforderten eine schwierige Ausbildung und verbrauchten mit ihrem Turbinenantrieb sehr viel Treibstoff.
    Sicherheitsexperten an allen ukrainischen Atomanlagen: Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) platziert Expertenteams an allen vier ukrainischen Atomanlagen, um das Risiko schwerer Unfälle zu verringern.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Großstreik gegen Rentenreform in Frankreich: Im Vergleich zu anderen Industriestaaten gehen die Franzosen vergleichsweise früh in Rente. Frankreichs Regierung will das ändern und das Rentenalter von 62 auf 64 Jahre schrittweise anheben. Linke und Rechtsnationale sprechen unisono von einer "unfairen" Reform, die großen Gewerkschaften rufen heute zum Streik auf. Störungen drohen etwa im Zug- und Flugverkehr, an Schulen und in Raffinerien.
    Bundestag debattiert über Élysée-Vertrag: Vor knapp 60 Jahren unterzeichneten De Gaulle und Adenauer in Paris den Vertrag zur deutsch-französischen Zusammenarbeit. Er besiegelte die Aussöhnung und gilt als Fundament der Freundschaft beider Länder. Zum Jubiläum am Sonntag feiern Deutschland und Frankreich ihre Freundschaft und wollen aktuelle Irritationen hinter sich lassen - mal wieder. Der Bundestag debattiert heute über den Élysée-Vertrag.
    Weltwirtschaftsforum in Davos: In dem Schweizer Bergort setzen Vertreter aus Politik, Wirtschaft und internationaler Organisationen ihre Gespräche fort. Unter anderem diskutieren EZB-Präsidentin Christine Lagarde, Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte über Wege, wie Europa stärker wachsen kann. Auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg wird in Davos erwartet.
    Resolution zu Völkermord an Jesiden: Die Verbrechen an den Jesiden im Nordirak durch die IS-Terrormiliz sind heute Thema im Bundestag. Das Parlament entscheidet über einen gemeinsamen Antrag der Ampel-Fraktionen sowie der Unionsfraktion, die Ermordung Tausender Jesiden als Völkermord anzuerkennen und die historische und juristische Aufarbeitung zu fördern. Von der Bundesregierung fordern die Antragsteller, Jesiden weiterhin Asyl zu gewähren.
    Aktuelle Corona-Zahlen und -Grafiken zur Situation in Ihrem Landkreis und zur allgemeinen Lage in Deutschland.

    Grafik des Tages

    Infografik: Beliebteste Unis 2023 in Deutschland

    Zahl des Tages

    Wie viele Menschen leben in Deutschland? Mehr als 84 Millionen waren es im ersten Halbjahr 2022. Heute veröffentlicht das Statistische Bundesamt seine Bevölkerungsschätzung für das Gesamtjahr. Interessant dürfte auch die Frage sein, wie sich die Bevölkerungszahl angesichts der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine zuletzt entwickelt hat.

    Gesagt

    Ich weiß, was man für diesen Job braucht, und ich weiß, dass ich nicht mehr genug im Tank habe.

    Jacinda Ardern

    Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern am Donnerstag, als sie überraschend ihren Rücktritt angekündigt hat.

    Weitere Schlagzeilen

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden27.04.2024 | 2:09 min
    Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

    So wird das Wetter heute

    Am Donnerstag ist der Himmel im Osten und Süden wechselnd bewölkt, es bleibt aber meist trocken. Von der Nordsee her ziehen Schnee- und Schneeregenschauer landeinwärts, örtlich mit Gewitter. Im Norden weht ein starker Wind mit stürmischen Böen. Die Höchsttemperatur liegt zwischen minus 2 und plus 6 Grad.
    Wetterkarte: Vorhersage für den 19.01.2023
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Thorsten Duin
    Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!