Update am Abend: Wie weiter ohne Prigoschin?

ist er tot oder ist er es nicht? Wahrscheinlich schon. Aber so richtig sicher kann das niemand über Jewgeni Prigoschin sagen, der gestern mit einem Privatflugzeug abgestürzt sein soll. Vermutlich ist er es. Zumindest laut russischer Luftfahrtbehörde und Wagner-nahen Telegram-Kanälen. Doch zu viel ist in Putins Russland dieser Tage Spekulation, als dass man die Geschichte einfach so glauben oder fassen kann.

Und auch wenn das Flugzeug mit Prigoschin an Bord abgestürzt ist, bleibt die Frage, nach der Ursache. Alles wirklich nur Zufall? Oder wurde die Maschine abgeschossen, war gar eine Bombe an Bord? Meine Kollegin Julia Klaus hat zusammengetragen, was bisher über den Fall bekannt ist:

Die EU will sich zunächst nicht äußern, wie ein Sprecher des Auswärtigen Dienstes am Donnerstag sagte. Informationen seien schwer zu verifizieren.

Wie geht es nun ohne Prigoschin auf der Bildfläche weiter? Politische Folgen seien noch schwer abzuschätzen, sagt der EU-Sprecher. Auch Litauens Präsident Gitanas Nauseda schätzt, dass die gestrigen Ereignisse keinen Einfluss auf die Sicherheitslage habe. In dem baltischen Land ist man insbesondere wegen der Aktivitäten der Wagner-Gruppe im benachbarten Belarus besorgt.

Prigoschins Gruppe von Söldnern war in den vergangenen Jahren unter anderem in Afrika aktiv, aber auch in Syrien und zuletzt der Ukraine. Eins war ihnen dabei gemein: Sie haben sich vor allem durch Menschenrechtsverletzungen und Grausamkeit hervorgetan, gegenüber Gegnern, Zivilisten und "Verrätern" aus den eigenen Reihen. Ob der Tod ihres Gründers Prigoschin daran irgendetwas ändert? Kaum anzunehmen.

ZDFheute live: Wagner-Chef Prigoschin soll tot sein: Wie geschwächt ist Russland?, 19.30 Uhr

Baerbock enttäuscht über Ergebnis der Russland-Sanktionen: Die Außenministerin der Grünen sagt, dass die wirtschaftlichen Sanktionen offenbar keine Auswirkungen auf die russische Wirtschaft haben. Diese war in den vergangenen Monaten gewachsen - Experten schätzen allerdings, dass dieses Wachstum kein nachhaltiges ist, sondern von der Kriegswirtschaft und Massenproduktion getrieben werde.

Gefechte auf der Krim: Nach Informationen des ukrainischen Geheimdienstes ist es auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu Gefechten zwischen russischen Kräften und einer Kommandoeinheit der Ukraine gekommen. Russische Medien berichteten, ein Angriff sei abgewehrt worden. Die ukrainische Einheit sei mit Schlauchbooten zur Krim gekommen. Russischen Informationen nach seien 15 bis 20 Einsatzkräfte der Ukraine getötet worden. Die bestreitet die Verluste.

Brics-Gruppe nimmt sechs weitere Länder auf: Die Gruppe der wichtigen Schwellenländer um Brasilien, Russland, Indien, China und Südamerika wird um sechs Länder erweitert. Wie Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa mitteilte, würden Argentinien, Ägypten, Äthiopien, Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate eingeladen. Ihr Eintritt soll am 1. Januar 2024 wirksam werden.

Trumps Besuch im Gefängnis: Der ehemalige US-Präsident muss sich heute den Behörden im US-Bundesstaat Georgia stellen. Er werde sich "mit Stolz" festnehmen lassen, schrieb Trump zuvor auf seiner Plattform "Truth Social". Bei dem Gefängnisaufenthalt wird es sich wohl aber eher um einen Kurzbesuch handeln.

Es gehen Risse durch Deutschland. Krisen und Krieg ziehen ihre Gräben bis hinein in die Familien. Wie kann man inmitten von Nachrichten, Fake News und Stimmungen noch miteinander reden und streiten? Die Doku "Die Streitrepubulik" begleitet zwei Familien dabei. Unter anderem Mutter Christiane, Gründungsmitglied bei den Grünen, und Sohn Kris, der Funktionär bei der AfD in Nordrhein-Westfalen ist. Was darf man sagen und was muss man aushalten?

Kommissar Andri agiert stets ruhig und besonnen. Das muss er auch, denn in der kargen Landschaft Islands erwarten ihn immer wieder mysteriöse Mordfälle. Baltasar Kormákurs Serie "Trapped - Gefangen in Island" wartet mit jeder Menge Spannung und atmosphärischen Bildern auf. (Drei Staffeln mit fünf Episoden von je rund 90 Minuten)

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