Update am Morgen: Putins Rede an die Nation

    Update

    Update am Morgen:Der Diktator spricht

    von Anne Gellinek
    |
    Anne Gellinek

    Guten Morgen,

    was Wladimir Putin, Russlands autokratischer Herrscher, um 10 Uhr deutscher Zeit vor Parlamentariern, Militärs und Kirchenfürsten sagen wird, lässt sich im Prinzip leicht vorhersagen. Es wird ein Cocktail sein aus historisch falschen Behauptungen, Angriffen auf den Westen und patriotischer Beschwörung Russlands. Ein wenig Spannung könnte sein Auftritt dennoch bieten und das liegt an einem Land, das es eigentlich gar nicht gibt: Transnistrien.
    Ein schmaler Streifen östlich des Flusses Dnjestr, der zu Moldau gehört, sich aber vor über 30 Jahren zu einer unabhängigen Republik erklärt hat. Der völkerrechtlich nicht anerkannte Mini-Staat wird von einem pro-russischen, äußerst geschäftstüchtigen Separatisten-Clan regiert und besitzt einen Präsidenten, ein Parlament und eine eigene Währung, den transnistrischen Rubel.
    Karte von Transnistrien, Moldau und der Ukraine
    Quelle: ZDF

    Das alles könnte putzig klingen, wenn nicht gestern der sogenannte "Kongress der Deputierten aller Ebenen der transnistrischen Republik" Russland um "Schutz" gebeten hätte. In dem Land, das es nicht gibt, leben angeblich 220.000 russische Bürger, die mit "militärisch-politischen" Drohungen aus Moldau konfrontiert seien. Spätestens jetzt schrillen in Moldau, das der EU beitreten möchte, alle Alarmglocken. Schließlich hat Wladimir Putin den Ukraine-Krieg unter anderem auch mit dem Hilferuf russischer Bürger auf der Krim und in den Regionen Donezk und Luhansk begründet.
    Wie also wird Putin auf das Schutzersuchen reagieren? Wäre er tatsächlich gewillt, in Moldau militärisch einzugreifen? Oder richtet sich die transnistrische Resolution eher an die Regierung in Moldau?
    ZDF-Korrespondent Armin Coerper schätzt die Lage rund um Transnistrien ein:
    Armin Coerper über die Lage in Moldau
    28.02.2024 | 1:39 min
    Unser Moskau-Korrespondent Armin Coerper wird Putins Rede genau zuhören und die Botschaft für Sie in den Nachrichten analysieren. Eins wissen wir schon jetzt genau: Seinen größten Widersacher, den nun toten Alexej Nawalny, wird Putin mit keiner Silbe erwähnen.
    Einen schönen Tag wünscht Ihnen,
    Anne Gellinek, stellvertretende Chefredakteurin

    Was sonst im Ukraine-Krieg passiert ist

    Kiews Munitionsnot: Wie Prag für Nachschub sorgt: Die Ukraine braucht dringend Munition, um die Front zu stabilisieren. Die Lager sind fast leer. Wieso kommt jetzt Hilfe ausgerechnet aus Tschechien?
    Kriegseintritt durch Taurus-Lieferungen? Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern, könnte Deutschland zur Kriegspartei machen, fürchtet Bundeskanzler Scholz. Was steht im Völkerrecht dazu?
    Stegner nennt Taurusdebatte "fetischhaft": Ralf Stegner (SPD) unterstützt Olaf Scholz bei dessen Ukraine-Kurs – und bekommt dafür Kritik von Bürgerrechtlerin Irina Scherbakowa und dem Militärexperten Christian Mölling.
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Was heute noch wichtig ist

    Biden und Trump reisen zur Grenze: US-Präsident Joe Biden und sein Vorgänger Donald Trump reisen getrennt voneinander an die US-Grenze zu Mexiko im Bundesstaat Texas. Biden besucht den Grenzort Brownsville, Trump will nach Eagle Pass. Das Thema Migration spielt im Wahlkampf vor der Präsidentenwahl im November eine wichtige Rolle.
    Bundesagentur stellt Arbeitsmarktzahlen für Februar vor: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt zeigte zuletzt ein zwiespältiges Bild: Einerseits ist die Zahl der Beschäftigten sehr hoch, andererseits hatte sich trotz weiter großer Nachfrage nach Arbeitskräften die Zahl der Langzeitarbeitslosen verfestigt. Im Januar waren 2,8 Millionen Menschen in Deutschland ohne Job.
    Vorläufige Inflationsrate für Februar: Die Inflation in Deutschland hat sich zu Jahresbeginn deutlich abgeschwächt. Wie sich die Verbraucherpreise im Februar entwickelt haben, gibt das Statistische Bundesamt am Donnerstagnachmittag (14 Uhr) anhand vorläufiger Daten bekannt. Volkswirte rechnen im Schnitt mit einer Inflationsrate von 2,4 Prozent.
    Schaltjahr 2024: Der 29. Februar 2024 trägt ein Datum, das nur alle vier Jahre vorkommt. Der Monat hat also einen Tag mehr - doch warum ist das so? Und wie gehen Geburtstagskinder damit um?

    Zahl des Tages

    Zwei Erwachsene gehen mit einem Kind zwischen ihnen durch eine Halle.
    Quelle: dpa/Boris Roessler

    Weitere Schlagzeilen

    Ein Lichtblick

    So könnt ihr Mental Load reduzieren. Fünf Tipps: Langsame Entlastung erwarten, alltägliche Aufgaben sichtbar machen, regelmäßig gemeinsam über Aufgaben sprechen, Aufgaben abgeben und Aufgaben mit anderen teilen
    Quelle: ZDF

    Die Nachrichten im Video

    heute Xpress
    Kurznachrichten im ZDF - immer auf dem Laufenden04.11.2024 | 1:59 min
    Wenn Sie unser ZDFheute Update abonnieren möchten, können Sie das hier tun oder in Ihrer ZDFheute-App unter Meine News / Einstellungen / ZDFheute-Update-Abo.

    So wird das Wetter heute

    Am Donnerstag gibt es zwischen Niederrhein und Schleswig-Holstein etwas Regen. Sonst ist es nach Nebelauflösung oft aufgelockert oder sonnig bei 8 bis 16 Grad. Der Wind weht an der Nordsee mäßig bis frisch aus südlichen Richtungen.
    Das Wetter am Donnerstag 29.02.2024
    Quelle: ZDF

    Zusammengestellt von Tim-Julian Schneider
    Alles gut? Danke, dass Sie unser ZDFheute Update lesen! Empfehlen Sie das Briefing gerne Ihren Freunden und Bekannten - hier ist der Anmeldungs-Link. Außerdem freuen wir uns weiterhin über Ihr Feedback, was Ihnen besonders gut gefällt und was wir noch besser machen sollten an zdfheute-feedback@zdf.de. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!