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Goldschatz von Manching : Polizei: Beute ist schwer zu verkaufen

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Der Diebstahl des Goldschatzes von Manching klingt nach einem echten Gangstercoup. Die Polizei glaubt: Verkaufen lässt sich die Beute für die Diebe aber schlecht.

Aus dem Kelten Römer Museum in Manching haben die Diebe mehr Beute gemacht als angenommen. Beim Einbruch wurde ein Glasfaserkabel durchschnitten, um die Alarmanlage auszuschalten.

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Die Diebe des Manchinger Goldschatzes können die keltischen Münzen nach Einschätzung der Polizei wohl nur schwer verkaufen. Es sei zu befürchten, dass sie die keltischen Münzen einschmelzen und für den Goldwert veräußern, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts. Der Verkauf solcher Kulturgüter sei "sehr speziell".

Goldmünzen wiegen rund vier Kilogramm

Die zusammen rund vier Kilogramm schweren Münzen aus dem ersten Jahrhundert vor Christus waren in der Nacht zum Dienstag aus dem Kelten Römer Museum Manching bei Ingolstadt entwendet worden. In der Vitrine befanden sich 483 Goldmünzen. Der Wert der mehr als 2.000 Jahre alten Stücke wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Der reine Goldwert dürfte allerdings deutlich geringer sein.

Bayern, Manching: Goldschatz der Kelten
Vier Festnahmen nach Goldschatz-Diebstahl
Quelle: dpa

Sie waren vor 23 Jahren von einem Grabungsteam in Manching gefunden worden.

Ich könnte heulen.
Rupert Gebhard, Direktor Archäologische Staatssammlung München

Das sagte Gebhard, der leitender Sammlungsdirektor der Archäologischen Staatssammlung München ist, der "Süddeutschen Zeitung". Der Goldschatz sei ein "einmaliges Dokument".

Verlust für Wissenschaft gilt als sehr hoch

Die Forschung zum Handelsnetz der Kelten sei noch nicht abgeschlossen gewesen, der Verlust für die Wissenschaft immens. Zudem teilt auch er die Befürchtung der Polizei, dass die Münzen möglicherweise eingeschmolzen werden:

Meine große Sorge ist, dass es nur um den Goldwert geht.
Rupert Gebhard, Direktor Archäologische Staatssammlung München

"Der Einbruch muss in den frühen Morgenstunden stattgefunden haben", hatte ein LKA-Sprecher am Dienstagabend gesagt.

Es war klassisch, wie man es sich in einem schlechten Film vorstellt.
Sprecher des LKA

Am Dienstagmorgen hätten die Mitarbeiter des Museums dann festgestellt, dass der Goldschatz fehlt. Erst danach wurde die Polizei alarmiert, die ersten Einsatzkräfte waren laut LKA gegen 9.45 Uhr vor Ort.

Telefon- und Internetleitungen gekappt

Die Ermittler gehen davon aus, dass der Einbruch über Stunden unentdeckt blieb. Dadurch kamen Ermittlungen und Fahndung erst verhältnismäßig spät in Gang. Ursache dafür könnte ein Sabotageakt an mehreren Glasfaserleitungen sein, der in der Nacht zum Ausfall der Telefon- und Internetverbindungen bei etwa 13.000 Privat- und Firmenkunden rund um Manching geführt hatte.

Die zeitliche und räumliche Nähe lege einen Zusammenhang zur Tat nahe, sagte ein Sprecher. Durch die Sabotage habe es zudem keinen Alarm bei der Polizei gegeben.

Das Museum ist eigentlich ein Hochsicherheitstrakt. Aber alle Verbindungen zur Polizei wurden gekappt.
Herbert Nerb, Erster Bürgermeister von Manching

Der Diebstahl sei "eine komplette Katastrophe", sagte Nerb der "Süddeutschen Zeitung" weiter. "Das ist unser Schatz!"

Mehrere hochkarätige Diebstähle in den vergangenen Jahren

Insgesamt arbeiten Dutzende Ermittler an dem Fall. Zum näheren Stand der Ermittlungen wollte sich der Sprecher noch nicht äußern. Die Polizei ist zudem im Austausch mit ihren Kollegen in Dresden und Berlin, wo es in den vergangenen Jahren ebenfalls große Einbrüche in Museen gegeben hatte.

Aus dem Berliner Bodemuseum stahlen Täter 2017 eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze. Der Goldwert betrug 3,75 Millionen Euro, bis heute wurde die Münze nicht gefunden. Mehrere junge Männer aus einem bekannten arabischstämmigen Clan in Berlin wurden verurteilt.

Während des Prozesses waren sie weiter in Freiheit, zwei von ihnen sollen in dieser Zeit beim Diebstahl der Diamanten aus dem Dresdner Museum Grünes Gewölbe dabei gewesen sein. Dort stahlen im November 2019 Einbrecher 21 Schmuckstücke mit Tausenden kleinen Diamanten und Brillanten. Der Schmuck hatte einen Versicherungswert von 113 Millionen Euro. Sechs junge Männer aus dem Berliner Clan stehen seit Monaten wegen der Tat vor Gericht.

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