Zeugen verunglimpft: Trump muss 9.000 Dollar Strafe zahlen

    Schweigegeld-Prozess:Zeugen verunglimpft: Trump muss Strafe zahlen

    |

    Dass er mehrfach eine Nachrichtensperre ignoriert hat, kommt Donald Trump nun teuer zu stehen. Im Schweigegeld-Prozess muss der Ex-Präsident nun 9.000 US-Dollar Strafe zahlen.

    Ex-US-Präsident Donald Trump
    "Er tut es trotzdem": Ex-Präsident Donald Trump.
    Quelle: epa

    Im Prozess gegen Donald Trump im Zusammenhang mit Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels der frühere US-Präsident eine Ordnungsstrafe von 9.000 US-Dollar (rund 8.400 Euro) zahlen.
    Richter Juan Merchan reagierte damit am Dienstag in New York auf wiederholte Kommentare Trumps über Prozessbeteiligte. Solche sind ihm wegen einer entsprechenden Nachrichtensperre eigentlich nicht erlaubt. Mehrere US-Medien berichteten übereinstimmend.
    Donald Trump verteilt Zettel
    Im Schweigegeldverfahren gegen Donald Trump steht die Jury aus zwölf Geschworenen. Trump wird vorgeworfen, Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben.19.04.2024 | 0:24 min

    Staatsanwalt: Trump strebt scheinbar nach Freiheitsstrafe

    In der Woche zuvor hatte Staatsanwalt Christopher Conroy eine Reihe von Verletzungen der Nachrichtensperre aufgezählt, die Trump über sein Konto auf der Plattform Truth Social oder auf seiner Wahlkampf-Website begangen hatte. Dort griff er unter anderem die wahrscheinlichen Verfahrenszeugen Stormy Daniels und Michael Cohen an.
    New York: Donald Trump (l), ehemaliger Präsident der USA, spricht in einem Flur vor einem Gerichtssaal, in dem er einer Anhörung vor dem New Yorker Strafgericht beiwohnt.
    Donald Trump wird vorgeworfen, Schweigegeldzahlungen an eine Pornodarstellerin in seinen Geschäftspapieren vertuscht zu haben. In New York beginnt nun der Prozess gegen Trump.15.04.2024 | 1:45 min
    Trump wisse genau, was er tun dürfe und was nicht, "und er tut es trotzdem", sagte Conroy und beantragte das Ordnungsgeld. "Wir streben noch keine Freiheitsstrafe an", obwohl Trump "scheinbar danach strebt."
    Trumps Anwalt Todd Blanche hatte die Stellungnahmen seines Mandanten dagegen als Reaktionen auf politische Angriffe dargestellt: "Es ist erlaubt, auf politische Angriffe zu reagieren." Auf wiederholte Nachfrage des Richters, auf welche Attacken Trump dort reagiert habe, nannte Blanche keine spezifische Stellungnahme, was Richter Merchan ungeduldig werden ließ: "Wir verlieren jegliche Glaubwürdigkeit hier im Gericht".
    "Trump - der wütende Kandidat": Donald Trump steht bei einer Rede vor einer Flagge der USA. Er zeigt mit wütendem Gesichtsausdruck ins Publikum.
    Die Kandidatur ist ihm so gut wie sicher. Sollte Donald Trump auch die Präsidentschaftswahl gewinnen – auf Europa und Deutschland kämen schwierige Zeiten zu. Wie stehen seine Chancen?09.04.2024 | 44:30 min

    Erster Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte

    Die Anklage wirft Trump vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Sex-Darstellerin Daniels beeinflussen wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Michael Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um deren eigentlichen Zweck zu verschleiern.
    In New York sitzt der frühere US-Präsident Donald Trump bei einem Strafprozess auf der Anklagebank.
    In New York sitzt der frühere US-Präsident Donald Trump bei einem Strafprozess auf der Anklagebank. Er muss sich wegen Schweigegeldzahlungen an eine Porno-Darstellerin verantworten.15.04.2024 | 0:24 min
    Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte. Trump drohen mehrere Jahre Haft, die auch zur Bewährung ausgesetzt werden könnten, oder eine Geldstrafe. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will bei den US-Wahlen im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.
    Wahlen und Prozesse: Trumps Terminkalender
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.
    Trump ist für aggressives Verhalten auch in Gerichtsverfahren bekannt. Im Vorfeld des Prozesses hatte er unter anderem Richter Merchan und Bezirksstaatsanwalt Alvin Bragg immer wieder als korrupt und parteiisch dargestellt. Merchan belegte deshalb Kommentare über Staatsanwälte, Zeugen und Geschworene sowie deren Verwandten mit einer Nachrichtensperre.
    Quelle: dpa, AP

    Mehr zu den Wahlen in den USA