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Experte zu Israels Militärplänen:"Es wird definitiv sehr viele Opfer geben"
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Israels Militär will die Hamas in der Stadt Rafah endgültig zerschlagen. Doch das würde zur Gefahr für Zivilisten und Geiseln werden, erklärt Nahost-Experte Daniel Gerlach im ZDF.
Sehen Sie hier das Interview mit dem Nahost-Experten Daniel Gerlach.02.04.2024 | 6:19 min
Die israelische Armee hat ihren Einsatz im Al-Shifa Krankenhaus in Gaza beendet. Ministerpräsident Netanjahu kündigte an, die verbleibenden Hamas-Bataillone in der Flüchtlingsstadt Rafah im Süden des Gazastreifens endgültig zerschlagen zu wollen.
Nahost-Experte und Chefredakteur des Fachmagazins "zenith", Daniel Gerlach, erklärt im ZDF-Morgenmagazin, was das für die Zivilbevölkerung in Gaza und die verbleibenden Geiseln bedeutet.
Sehen Sie das ganze Interview oben im Video und lesen Sie es hier in Auszügen. Das sagt Daniel Gerlach ...
... zu einer israelischen Bodenoffensive in Rafah
Eine wie von Ministerpräsident Netanjahu angekündigte Bodenoffensive in der Stadt Rafah am Grenzübergang zu Ägypten würde sehr viele Tote bedeuten, so Gerlach. Es sei möglich, dass bei einer solchen Militäraktion nochmals so viele Menschen sterben würden, wie bisher in dem Konflikt.
Die Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen halten an. Dem Weißen Haus zufolge will Israel nun US-Bedenken zur geplanten Bodenoffensive auf Rafah berücksichtigen.02.04.2024 | 1:50 min
Zwar gebe es Pläne und Szenarien, wie die Zivilbevölkerung mit den vielen Geflüchteten geschützt werden könne, aber diese seien aus den Erfahrungen der Vergangenheit nicht glaubwürdig.
Der Nahost-Experte rechnet mit gezielten Einzeloperationen in der Stadt. Diese könnten allerdings "sehr, sehr blutig" werden, denn eine Evakuierung der Zivilbevölkerung sei kaum möglich.
Die israelische Armee hat ihren Einsatz in der Al-Schifa-Klinik beendet. Militärisch mag die Hamas geschwächt sein - den Rückhalt in der Bevölkerung von Gaza hat sie nach wie vor.02.04.2024 | 1:35 min
... zu einer Vernichtung der Hamas
Gerlach rät zur Vorsicht im Umgang mit von Israel veröffentlichten Zahlen zu getöteten Hamas-Kämpfern. Die Frage, ob die Hamas überhaupt vernichtet werden könne, sei berechtigt, immerhin würden sich noch viele Geiseln in deren Gefangenschaft befinden. Der innenpolitische Druck, mehr für die Freilassung dieser Menschen zu tun, steige. Schon jetzt gebe es Massenproteste.
Die zwei selbst ausgerufenen Ziele, die Geiseln zu befreien und die Hamas zu zerschlagen, seien nicht miteinander zu vereinen. Die Hamas sei nicht zu Verhandlungen bereit, wenn Israel gleichzeitig das Versprechen mache, die Terrororganisation zu vernichten.
Tausende Israelis haben in Tel Aviv gegen ihren Ministerpräsidenten Netanjahu protestiert. Sie fordern Neuwahlen, da Netanjahu zu wenig für die Freilassung der Hamas-Geiseln tue.31.03.2024 | 1:49 min
... zu einer möglichen Nachkriegsordnung in Gaza
Daniel Gerlach ist überzeugt: Es braucht eine multinationale, arabische Streitmacht, die die Sicherheitsverantwortung im Gazastreifen übernimmt - gemeinsam mit einer palästinensischen Zivilverwaltung. Dafür müsste Israel aber große Zugeständnisse machen und Sicherheitsgarantien geben. Sonst sei eine Kooperation unwahrscheinlich.
Wichtig: Ein solches Szenario müsste möglichst schnell umgesetzt werden, so Gerlach.
Orte im Gazastreifen
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