SS-Veteran geehrt: Kanada entschuldigt sich für Nazi-Skandal
SS-Veteran geehrt:Kanada entschuldigt sich für Nazi-Skandal
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Am Freitag ehrte Kanadas Parlamentspräsident beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj einen SS-Veteranen. Jetzt hat Premierminister Trudeau sich entschuldigt.
Kanadas Premier Trudeau hat sich nach dem Eklat um die Ehrung eines ehemaligen SS-Mitglieds entschuldigt. Diese sei eine Verletzung des Andenkens an Millionen Tote gewesen.28.09.2023 | 0:32 min
"Es war eine schreckliche Verletzung des Andenkens an die Millionen von Menschen, die im Holocaust umgekommen sind", sagte der Regierungschef am Mittwoch.
Parlamentspräsident ehrt SS-Veteranen
Parlamentspräsident Anthony Rota hatte am Freitag vergangener Woche beim Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Unterhaus einen SS-Veteranen geehrt.
Er nannte den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka einen "ukrainisch-kanadischen Kriegsveteranen", der für die Unabhängigkeit der Ukraine gegen Russland gekämpft habe. Hunka war in der Kammer anwesend und erhielt tosenden Applaus.
Der ukrainische Präsident Selenskyj hat Kanada für die Unterstützung im Ukraine-Krieg gedankt. Derweil sicherte das Land der Ukraine weitere Hilfen von rund 450 Millionen Euro zu.23.09.2023 | 1:15 min
Rota tritt als Parlamentspräsident zurück
Allerdings ließ Rota unerwähnt, dass Hunka nach Angaben der Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS gedient hatte.
Die SS, die nach Kriegsende bei den Nürnberger Prozessen als verbrecherische Organisation eingestuft wurde, hatte in vielen besetzten Ländern nationale Verbände, die an Kriegsverbrechen beteiligt waren.
Für die Einladung und Ehrung des SS-Veteranen sei allein Rota verantwortlich gewesen. Nach harscher Kritik von Abgeordneten und Regierungsmitgliedern war der Parlamentspräsident am Dienstag zurückgetreten.
Trudeau: Russland nutzt Fehler für Propaganda
Trudeau entschuldigte sich auch dafür, in welche Lage Selenskyj durch den Vorfall gebracht worden war. "Es ist sehr beunruhigend, dass dieser Fehler von Russland und seinen Unterstützern genutzt wird, um falsche Propaganda darüber zu verbreiten, für was die Ukraine kämpft", sagte Trudeau.
Zur Rechtfertigung seines seit 19 Monaten laufenden Angriffskrieges versucht Russland immer wieder, die ukrainische Regierung als "neonazistisch" darzustellen.
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Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.