Politiker der Koalitionsparteien sind uneins beim Umgang mit Corona: FDP-Vize Kubicki fordert ein Ende der Maßnahmen, der Grünen-Gesundheitspolitiker Dahmen mahnt zur Vorsicht.
Politiker der Koalitionsparteien Grüne und FDP setzen im weiteren Umgang mit dem Coronavirus unterschiedliche Schwerpunkte.
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen mahnte für den Winter noch Vorsicht an.
Bis zum Frühjahr sollte man aus Dahmens Sicht wegen der aktuell noch starken Verbreitung des Virus, damit einhergehenden Personalausfällen und der Belastung des Gesundheitswesens aber "weiter rücksichtsvoll sein und in Innenräumen deshalb Maske tragen, Händehygiene einhalten und auf regelmäßiges Lüften achten", sagte er dem Berliner "Tagesspiegel".
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Kubicki gegen Corona-Maßnahmen
Angesichts von Äußerungen des Virologen Christian Drosten, der die Pandemie als "vorbei" bezeichnet hatte, sieht der stellvertretende FDP-Vorsitzende Wolfgang Kubicki keinen Grund mehr für Corona-Schutzmaßnahmen.
Mit dieser Erklärung von Drosten werde "jeglicher Grundrechtseinschränkung zur Eindämmung des Coronavirus die Grundlage entzogen", sagte Kubicki der Zeitung.
Kubicki: Infektionsschutzgesetz ändern
Er erwarte, dass die Koalitionspartner im Bund so schnell wie möglich zusammenkämen und eine entsprechende gesetzliche Änderung des Infektionsschutzgesetzes angingen.
Auch die Länder müssten jetzt ihre jeweiligen Maßnahmen beenden, forderte der FDP-Politiker.
Der Bundesjustizminister Buschmann hat sich für eine Aufhebung aller Corona-Maßnahmen ausgesprochen. Am Montag hatte der Virologe Drosten erklärt, dass die Pandemie vorüber sei.
Drosten: Corona-Maßnahmen waren "weitgehend gerechtfertigt"
Drosten hatte zuvor im "Tagesspiegel" erklärt: "Wir erleben in diesem Winter die erste endemische Welle mit Sars-CoV-2, nach meiner Einschätzung ist damit die Pandemie vorbei."
Die Immunität in der Bevölkerung werde nach diesem Winter so breit und belastbar sein, dass das Virus im Sommer kaum noch durchkommen könne, sagte der Leiter der Virologie an der Berliner Universitätsklinik Charité.
Nach fast drei Jahren sieht Virologe Drosten das Ende der Corona-Pandemie. Die Aufhebung der Schutzmaßnahmen wird diskutiert. ZDF-Korrespondentin Ines Trams berichtet.
Als einzige Einschränkung nannte der Virologe einen weiteren Mutationssprung. "Aber auch das erwarte ich im Moment nicht mehr." Rückblickend hält der Virologe die ergriffenen Corona-Maßnahmen für weitgehend gerechtfertigt.
"Hätte man gar nichts gemacht, dann wäre man in Deutschland in den Wellen bis zu Delta auf eine Million Tote oder mehr gekommen", sagte Drosten.
- Drosten: Corona-Pandemie ist vorbei
Nach Ansicht von Experten ist die Corona-Pandemie in eine endemische Phase übergegangen. Der Virologe Drosten rechnet auch nicht mit neuen Mutationen.