Berlin und Rotterdam:Anschlagspläne: Hamas-Mitglieder festgenommen
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In Deutschland und den Niederlanden sind vier mutmaßliche Mitglieder der Hamas festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, Angriffe gegen Juden geplant zu haben.
Der Generalbundesanwalt gehe davon aus, dass die festgenommenen mutmaßlichen Hamas-Terroristen ein Waffenversteck in Deutschland suchten, so Sarah Tacke, Leiterin ZDF-Redaktion Recht & Justiz.15.12.2023 | 3:23 min
Wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung hat die Bundesanwaltschaft in Berlin und im niederländischen Rotterdam insgesamt vier mutmaßliche Mitglieder der radikalislamistischen Hamas festnehmen lassen.
Wie die oberste deutsche Anklagebehörde am Donnerstag in Karlsruhe mitteilte, geht es um Waffen, die für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden sollten. Die Festnahmen seien in Zusammenarbeit mit niederländischen Ermittlungsbehörden erfolgt.
Drei Männer in Berlin festgenommen
Laut einer Mitteilung wurden in Berlin drei Männer festgenommen. Der Älteste der mutmaßlichen Verschwörer, ein 1967 im Libanon geborener Mann, wurde von der Polizei in Rotterdam vorläufig festgenommen.
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Den Beschuldigten wird die Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Sie sollen "über eine enge Anbindung" an Führungskräfte des militärischen Flügels der Hamas verfügt haben.
Verdächtiger sollte Waffendepot der Hamas ausmachen
Spätestens ab dem Frühjahr 2023 sei einer der in Berlin ansässigen Beschuldigten damit befasst gewesen, im Auftrag der Hamas ein Erddepot mit Waffen in Europa ausfindig zu machen, das die Organisation dort in der Vergangenheit angelegt habe. Seine Weisungen habe er dafür von Hamas-Führungskadern im Libanon erhalten.
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Die Waffen sollten demnach nach Berlin gebracht und für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa bereitgehalten werden. Im Oktober hätten sich die drei in Berlin wohnhaften Männer mehrfach von Berlin aus auf die Suche nach den Waffen gemacht. Dabei seien sie von dem nun in Rotterdam festgenommenen Mann unterstützt worden.
Sicherheitskreise: Kein direkter Zusammenhang zu Hamas-Angriff
Die Aktivitäten der Männer stehen nach Informationen aus Sicherheitskreisen nicht in direktem Zusammenhang mit dem Überfall der Hamas in Israel am 7. Oktober. Vielmehr soll der erste Hinweis auf die vier Männer bereits aus dem vergangenen Sommer stammen.
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Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass die Männer als Mitglieder der Hamas Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa geplant haben, wäre dies ein Novum.
Bislang war Deutschland für Hamas-Mitglieder nach Einschätzung des Verfassungsschutzes ein Rückzugsort, an dem höchstens versucht wurde, Propaganda zu betreiben und Spenden zu sammeln. Um auch dies zu unterbinden, waren in den Jahren 2002 und 2005 zwei der Hamas nahe stehende Vereine verboten worden.
Faeser: "Haben die islamistische Szene im Visier
Anlässlich der Festnahme dankte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) allen Beteiligten. "Mein Dank gilt allen Beteiligten, die mit diesem Ermittlungserfolg ihren Beitrag dazu geleistet haben, dass Jüdinnen und Juden in Europa weiterhin in Sicherheit und Frieden leben können", so der Bundesjustizminister.
Seit dem Terrorangriff vom 7. Oktober nehmen Befürchtungen zu, dass es auch in Deutschland zu Anschlägen kommen könnte. Erst Anfang November hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ein Betätigungsverbot für die Hamas erlassen. Diese verurteilte die Taten der Hamas:
"Wir haben die islamistische Szene im Visier", so Faeser. Der Schutz von Jüdinnen und Juden hat für uns höchste Priorität.
Ebenfalls Festnahmen in Dänemark
Die Festnahme in den Niederlanden war am Donnerstag laut der Nachrichtenagentur dpa im Zusammenhang mit einem Antiterroreinsatz in Dänemark bekannt geworden. Dabei wurden mindestens drei Menschen festgenommen.
Nach Erkenntnissen des israelischen Auslandsgeheimdienstes haben auch diese Verbindungen zur Hamas. Die dänischen Behörden äußerten sich zu Hintergründen und einem möglichen Ziel des geplanten Anschlags bislang nicht.
Quelle: AFP, dpa, ZDF
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