Getreideabkommen: Erdogan plant Gespräche mit Putin

    Gespräch mit Putin:Getreide-Deal: Erdogan plant Russland-Reise

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    Das Getreideabkommen liegt auf Eis. Um einer Wiederaufnahme näherzukommen, will der türkische Präsident Erdogan für Gespräche mit Amtskollege Putin bald nach Russland reisen.

    Türkischer Präsident Tayyip Erdogan und Russlands Präsident Wladimir Putin. Archivbild
    Schafft er es, das Getreideabkommen wiederzubeleben? Für Gespräche mit Russlands Präsident Putin will Erdogan bald nach Russland reisen. (Archivbild)
    Quelle: Reuters

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird nach eigenen Angaben "bald" Russland besuchen, um mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens mit der Ukraine zu diskutieren.
    Das Treffen werde in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi stattfinden, sagte der Sprecher von Erdogans Partei AKP, Ömer Celik, in Ankara. Die Türkei hoffe durch die Gespräche eine "drohende Ernährungskrise" zu verhindern, fügte Celik hinzu.
    ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa erklärt, warum sich die russische Regierung weigert, das Abkommen zu verlängern.
    Russland hat vorerst das Getreideabkommen mit der Ukraine gestoppt. 17.07.2023 | 1:26 min
    ZDF-Korrespondentin Phoebe Gaa erklärte im Juli, warum sich die russische Regierung weigert, das Abkommen zu verlängern:
    Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte Journalisten, es werde "intensiv" an der Vorbereitung des Treffens gearbeitet, nannte aber ebenso wie Celik kein Datum. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass der türkische Präsident am 9. September auf seinem Weg zum G20-Gipfel in Indien in Russland haltmachen könnte.

    Getreide-Deal auf Eis - Ukraine öffnet trotzdem Seewege für Handelsschiffe

    Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges im eigenen Land den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die Ukraine öffnete Anfang August dann von mehreren Schwarzmeerhäfen aus Seewege für Handelsschiffe - ungeachtet der russischen Ankündigung, nach dem Auslaufen des Getreideabkommens jedes Schiff aus der Ukraine oder mit dem Ziel Ukraine im Schwarzen Meer ins Visier zu nehmen.
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    Beim Russland-Afrika-Gipfel stimmte Russlands Präsident Putin keinem neuen Getreideabkommen zu:
    Am Montag erreichte das zweite Schiff seit Ende des Getreideabkommens mit Russland nach dem Auslaufen aus dem südukrainischen Hafen von Odessa Istanbul. Der unter liberianischer Flagge fahrende Frachter "Primus" erreichte laut Portalen zur Schiffsverfolgung am Montag den türkischen Hafen. Das Schiff einer Reederei aus Singapur hatte Odessa am Sonntag verlassen.

    "Keine Alternative": Türkei will Wiederaufnahme von Abkommen

    Die militärischen Spannungen im Schwarzen Meer haben seit dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zugenommen.
    Russland griff die ukrainische Hafeninfrastruktur an der Küste und an der Donau an, während Kiew russische Militärschiffe attackierte. Vor zwei Wochen hatte die russische Marine im Schwarzen Meer das Feuer auf ein türkisches Schiff eröffnet und es so zum Anhalten gezwungen.
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    Die Ukraine hat ein weiteres russisches Schiff mit einer Seedrohne angegriffen. 05.08.2023 | 1:42 min
    Seit Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen haben die Attacken auf beiden Seiten zugenommen:
    Die Türkei versucht derzeit, das Abkommen wiederzubeleben. Außenminister Hakan Fidan sagte bei einem Besuch in Kiew am Freitag, er sehe hierzu "keine Alternative". Es wird erwartet, dass Fidan in den kommenden Tagen nach Moskau reisen wird, um die Forderungen des Kremls zu diskutieren.
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    Quelle: AFP

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