Wer sollte sich nochmal gegen Corona impfen lassen?

    FAQ

    Angepasster Impfstoff:Brauche ich eine weitere Corona-Impfung?

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    Sollte ich mich nochmal gegen Corona impfen lassen? Welche Impfstoffe gibt es? Und droht im Herbst eine neue Corona-Welle? Die wichtigsten Fragen im Überblick.

    Eine Spritze mit einer Corona-Impfung wird in einen Oberarm verabreicht.
    Der angepasste Impfstoff wurde auf eine Omikron-Sublinie angepasst.
    Quelle: Reuters (Symbolbild)

    Die Corona-Pandemie ist vorüber, aber das Virus ist nicht verschwunden. Ähnlich wie bei Grippe wird gefährdeten Gruppen deshalb geraten, den Impfschutz zu erneuern - möglichst im Herbst. Ab Montag soll ein neuer Impfstoff in Praxen verfügbar sein. Die wichtigsten Fragen und Antworten dazu.

    Um welchen angepassten Impfstoff geht es?

    Um einen nochmals weiterentwickelten Impfstoff von Biontech/Pfizer, der an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepasst wurde. Erreicht werden soll damit besserer Schutz vor aktuell kursierenden Varianten, vor allem vor schweren Corona-Verläufen und Krankenhausaufenthalten.
    Am Montag kommt zuerst das Präparat für Menschen ab zwölf Jahren in die Praxen. Ab 25. September kann laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung der angepasste Impfstoff für Kleinkinder erstmals geliefert werden, ab 2. Oktober das Präparat für Kinder zwischen fünf und elf Jahren.
    Zu sehen ist der Virologe Christian Drosten bei der Bundespressekonferenz.
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    Kommt noch anderer angepasster Impfstoff?

    Für die Impfsaison erwartet werden - vorbehaltlich einer Zulassung durch die EU-Kommission - auch 10,6 Millionen Dosen der an XBB.1.5. angepassten Impfstoffe des Herstellers Novavax. Sie sollen voraussichtlich zwischen Oktober und Dezember zur Verfügung stehen. Erst am Freitag hatte die EU-Kommission einen adaptierten Impfstoff von Moderna zugelassen.

    Wer sollte seine Corona-Impfung auffrischen lassen?

    Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat zuletzt Auffrischimpfungen nur bestimmten Gruppen empfohlen.
    • Menschen ab 60
    • Bewohner in Pflegeeinrichtungen
    • Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen ab einem Alter von sechs Monaten
    • Pflege- und Gesundheitspersonal
    • Angehörige von Risikopatienten
    War man kürzlich infiziert, so bedeutet das in der Regel bereits eine Auffrischung der Immunität, eine extra Impfung ist dann nicht nötig. Laut Stiko sollen in der Regel mindestens zwölf Monate seit der letzten Impfung oder Infektion vergangen sein.
    Zu sehen ist ein Mäppchen mit Buntstiften. Darauf liegt eine weiße FFP-Maske.
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    Wo kann ich mich impfen lassen?

    Die Organisation der Corona-Impfungen war vor einem halben Jahr vom Krisenmodus der Pandemie in die reguläre Versorgung in den Praxen übergegangen.

    Ist die Corona-Impfung weiter kostenlos?

    Der Anspruch auf kostenlose Impfungen orientiert sich an den Stiko-Empfehlungen. Impfungen auf Kassenkosten sind aber auch darüber hinaus möglich, wenn eine Ärztin oder ein Arzt es für medizinisch erforderlich hält.
    In Bundesländern, in denen die Vergütung für die Corona-Impfung noch nicht geregelt ist, bekommen Patientinnen und Patienten vorerst eine Privatrechnung. Diese können sie dann zur Erstattung bei der gesetzlichen Kasse einreichen. Das ist etwa in Hessen der Fall. Der Betrag, den Patientinnen und Patienten vorstrecken müssen, könnte nach Schätzung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen bei knapp 35 Euro liegen.

    Wie steht es gerade um das Infektionsgeschehen?

    Die Zahl der Covid-Erkrankungen nimmt laut RKI wieder zu. Eine hohe Dunkelziffer von nicht per PCR-Test bestätigten Fällen ist anzunehmen, weil viel seltener auf Corona getestet wird als zu Hochzeiten der Pandemie.
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    Welche Corona-Varianten herrschen gerade vor?

    In Deutschland zirkulieren derzeit verschiedene Varianten. Die Linien EG.5 (auch Eris genannt) und XBB.1.16 wurden in der Woche bis 3. September je mit einem Anteil von knapp 23 Prozent nachgewiesen, wie das RKI berichtete. Auch die stark mutierte Variante BA.2.86 (Pirola) ist hierzulande angekommen. Mittlerweile werden allerdings nur noch wenige positive Proben auf Varianten untersucht.

    Droht im Herbst und Winter noch einmal eine heftigere Welle?

    Ob es im Herbst und Winter nochmal Corona-Wellen geben wird, lässt sich schwer sagen. Es hängt auch davon ab, ob noch einmal eine Variante auftaucht, die das Immunsystem austricksen kann. Fachleute gehen bisher von einer breiten Grundimmunität durch Impfungen und Infektionen in Deutschland aus. Dennoch kann man sich anstecken. Erwartet wird aber, dass grundsätzlich gesunde Menschen in der Regel nicht mehr so schwer erkranken, dass sie ins Krankenhaus oder gar auf die Intensivstation müssen.
    Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek sagte kürzlich, sie sei relativ entspannt, solange Omikron zirkuliere. Sie sehe dann keine Gefahr, dass sich die Situation stark verändere oder dass noch einmal staatliche Maßnahmen verhängt würden.
    Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte zugleich: "Covid ist keine Erkältungskrankheit." Ansteckungen brächten das Risiko von Long Covid mit sich. Fachleute aus Kliniken rechnen wegen Personalmangels und saisonalen Infektionswellen auch mit anderen Erregern wieder mit Stress im Gesundheitswesen.
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    Quelle: Gisela Gross und Sascha Meyer, dpa

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