Smartphones: Was man beim Handy-Kauf beachten sollte

    Nachhaltige Smartphones:Das Handy länger nutzen und Geld sparen

    von Sven-Hendrik Hahn
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    Smartphones sind schick, aber teuer. Die Geräte von Apple, Samsung, Google und Co. bleiben dank kostenloser Updates über viele Jahre stabil. Wie findet man das perfekte Handy?

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    Smartphones sind mit Abstand das meistverkaufte technische Gerät. Schnelllebig dazu: Die durchschnittliche Nutzungsdauer liegt bei nicht mal 18 Monaten. Nachhaltigkeit spielt also zwar keine große Rolle beim Kauf, aber beim Betrieb von Handys. Hier tut sich gerade einiges.
    Ein Punkt fällt auf der weltgrößten Handymesse in Barcelona, dem Mobile World Congress, sofort auf: Fast alle Smartphones werden geladen mit dem gleichen Stecker. USB-C bedeutet: kein Wirrwarr mit verschiedenen Kabeln und Ladegeräten mehr, das Samsung-Kabel kann endlich auch das iPhone laden und umgekehrt.

    Update-Garantie: Wie lange bekommen Smartphones Updates?

    Und noch eine gute Nachricht für alle, die ihr Smartphone länger nutzen möchten: Viele Hersteller gewähren länger Updates. Zwei verschiedene Updates gibt es: Bei einem Funktionsupdate wird die neueste Version des Betriebssystems - also Android oder iOS - installiert. Das Handy bleibt so aktuell. Beim Sicherheitsupdate werden nur Sicherheitslücken behoben, auch ältere Geräte sind geschützt.

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    Wir haben bekannte Hersteller gefragt: Wie lange gibt es Updates? Apple liegt bei mindestens sechs Jahren Funktionsupdates und neun Jahren für Sicherheitsupdates. Samsung garantiert sieben Jahre Sicherheits- und Funktionsupdates für seine neuen Topmodelle, so auch Google. Xiaomi bietet vier Jahre Funktions- und fünf Jahre Sicherheitsupdates, ebenso Honor, allerdings nur für neue Spitzen-Smartphones. Für günstigere Modelle gibt es Updates meist deutlich kürzere Zeit.

    Wie nachhaltig ist die Handy-Produktion?

    Wie wichtig Updates sind, weiß Simone Vintz von der Stiftung Warentest: Es könnte sein, "dass Apps nicht mehr richtig laufen oder womöglich gar nicht laufen, was dann ärgerlich ist", so die Expertin. Schlimmer sei es, wenn das Handy eine Sicherheitslücke habe, die ausgenutzt werde. Fehlen Updates, kann das das Aus für ein ansonsten funktionierendes Smartphone bedeuten.
    Doch laut Marketing der Hersteller muss ein neues Handy nicht schlecht für Umwelt und Geldbeutel sein. Moderne Smartphones sollen nämlich nachhaltiger produziert werden. Aber stimmt das? "Nein, Handyproduktion kann nicht nachhaltig sein", betont Warentesterin Simone Vintz:

    Das kostet sehr viel Energie, es werden viele seltene Rohstoffe verbraucht und auch die Produktionsbedingungen sind umstritten.

    Simone Vintz, Stiftung Warentest

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    Recycling des Handys nur zu kleinen Teilen möglich

    Zwar versuchen einige Hersteller wie Fairphone oder Shift, auf die Herkunft der Rohstoffe oder eine faire Bezahlung der Arbeiter vor Ort zu achten. Aber diese Hersteller verkaufen nur wenige Smartphones. Zwar betonen die großen Anbieter ihre Verantwortung für Nachhaltigkeit und Herkunft, doch die Rohstoffe für hunderte Millionen Geräte lassen sich kaum lückenlos verfolgen. Recycling ist bei Smartphones sehr aufwendig und gelingt nur zu kleinen Teilen. Es bleibt nur eins: Smartphones möglichst lange nutzen.

    • Wie lange gibt es Updates? Es sollten mindestens vier Jahre sein, besser mehr.
    • Wie gut und günstig lässt sich das Smartphone reparieren? Sonst wird ein kleiner Schaden schnell ein Totalschaden.
    • Gibt es das Smartphone oder ein Vorgängermodell schon gebraucht?

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    Test mit gebrauchten Smartphones liefert gute Ergebnisse

    Viele Smartphones werden runderneuert oder refurbished verkauft. Spezialisierte Händler bereiten Geräte auf und bieten sie an, oft mit mindestens zwölf Monaten Gewährleistung.
    Die Stiftung Warentest hat diese Händler getestet, mit guten Ergebnissen: "Also uns hat die Qualität der Smartphones überrascht, sie waren technologisch sehr gut, einige Handys sahen fast unbenutzt aus", berichtet Simone Vintz: "Und bei einigen Anbietern konnten wir teilweise bis zu 50 Prozent sparen." Für Vintz ist gebraucht kaufen "eine prima Rechnung", nachhaltig und günstig.

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    Das zeigt sich auch bei den Trends in Barcelona: Der Fortschritt ist längst nicht mehr so rasant, dass es jedes Jahr ein neues Gerät sein muss. Dafür sind die Smartphones zu teuer mit Durchschnittspreisen von über 700 Euro. Und auch nach Jahren der Nutzung bleiben Smartphones wertvoll, dank ihrer verbauten Rohstoffe. Gebrauchte Geräte lassen sich auch gut weiter verkaufen, oder, wenn nichts mehr geht, recyceln.
    Sven-Hendrik Hahn ist Redakteur des ZDF-Magazins WISO.
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