Bundesliga: Bayern kommt gegen Köln mit blauem Auge davon

Zweites Spiel, zweiter Rückschlag im neuen Jahr: Herbstmeister Bayern München rettete nur dank eines Gewaltschusses von Joshua Kimmich (90. Min.) mit Ach und Krach ein glückliches 1:1 (0:1) gegen einen starken 1. FC Köln zum Ende der Bundesliga-Hinrunde.

Drei Wochen vor dem Champions-League-Kracher gegen Paris St. Germain sucht das Team von Trainer Julian Nagelsmann nach seiner Form. Köln konnte den Schwung vom 7:1 gegen Bremen mitnehmen und ging bereits früh durch Ellyes Skhiri (4.) in Führung.

Nagelsmann nahm nach dem mageren 1:1 in Leipzig keine Veränderungen in seiner Startelf vor. Für Thomas Müller blieb bis zur 68. Minute erneut nur ein Platz auf der Bank.

Die Bayern, die sich am Montag von Torwarttrainer Toni Tapalovic getrennt hatten, sahen sich sofort unter Druck gesetzt. Nach einer Ecke von Florian Kainz und der Kopfballverlängerung von Julian Chabot staubte Skhiri völlig frei stehend am langen Pfosten ab. Torwart Yann Sommer war machtlos.

Kölns frühes Tor verunsicherte die Bayern. Die Gäste blieben mutig, die Münchner benötigten einige Zeit, um halbwegs in Tritt zu kommen. Sie übernahmen zwar mehr und mehr die Initiative, doch oft fehlte den wilden Aktionen die Präzision, die Entschlossenheit - und eine Idee.

Kimmich war wie schon in Leipzig nicht der gewohnte Taktgeber. Auch von Jamal Musiala kam wenig, ebenso von Gnabry. Der Nationalspieler stand nach seinem umstrittenen Kurztrip am Sonntag zur Pariser Fashion Week besonders im Fokus.

Der 1. FC Köln verteidigte clever und blieb gefährlich. So rettete Sommer nach einem Konter in höchster Not vor Skhiri. Die Bayern-Defensive schwamm einige Male bedenklich. Zur Pause gab es Pfiffe, auch wenn Benjamin Pavard fast noch der Ausgleich gelungen wäre. Seinen strammen Schuss wehrte jedoch FC-Keeper Marvin Schwäbe, der mehrfach glänzte, gekonnt ab.

Nagelsmann reagierte und ersetzte die schwachen Gnabry und Leon Goretzka durch Kingsley Coman und Ryan Gravenberch. Beide brachten etwas Schwung. Doch Schwäbe blieb gegen Matthijs de Ligt, Coman und den ebenfalls eingewechselten Thomas Müller zunächst der Spielverderber. Gravenberch traf nur den Außenpfosten. So musste Kimmichs Gewaltakt am Ende herhalten, um die erste Heimpleite des FC Bayern seit mehr als einem Jahr zu verhindern.