Deutschland - Ungarn: Nations League kein Experimentierfeld
Vor Deutschland gegen Ungarn:Nations League ist kein Experimentierfeld
von Frank Hellmann
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Die DFB-Elf will die Nations League endlich wichtig nehmen. Gegen Ungarn soll die gute Grundstimmung aus der EM anhalten. Das ist ein klarer Auftrag von Bundestrainer Nagelsmann.
Bundestrainer Julian Nagelsmann beim Training in Düsseldorf vor dem Länderspiel Deutschland - Ungarn.
Quelle: IMAGO
Wenn es um die Beschreibung einer Siegermentalität geht, bemüht Julian Nagelsmann dieser Tage gerne den Vergleich mit einem generationenübergreifenden Gesellschaftsspiel. Im Fußball gehe es ihm wie beim "Mensch ärgere Dich nicht":
Wer beim Klassiker unter deutschen Brettspielen schon mal die Nerven verloren hat - und davon können viele berichten - fühlt sich bei solchen Sätzen mitgenommen.
Nagelsmann verlangt Enthusiasmus von der EM
Der Bundestrainer macht deutlich, dass die deutsche Nationalmannschaft zum Auftakt der Nations League gegen Ungarn in Düsseldorf (20.45 Uhr/live im ZDF) nichts zu verschenken hat. Sein Leitsatz vom Rheinufer formulierte der 37-Jährige in einem modischen weißen Hemd: "Ich will denselben Enthusiasmus sehen, Spiele gewinnen zu wollen, den wir bei der Heim-EM hatten."
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Kein Sieg gegen Ungarn in der Nations League 2022
64 Tage nach dem unglücklichen EM-Aus im Viertelfinale gegen Spanien soll wieder ein schwarz-rot-goldener Feiertag zelebriert werden. Die gute Grundstimmung darf nach dem 39. Länderspiel gegen die Magyaren ruhig anhalten. Dementsprechend fordert Nagelsmann:
Gegen die Gäste gab es zwar im zweiten EM-Gruppenspiel einen hochverdienten 2:0-Erfolg, doch die Ungarn haben 2022 in der Nations League zweimal den Spielverderber gegeben: Auf ein 1:1 in Budapest folgte bei der DFB-Elf damals ein 0:1 in Leipzig - und viele lange Gesichter, die später bei der WM in Katar noch viel länger wurden.
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Anders als seine Vorgänger Joachim Löw und Hansi Flick, die den 2018 eingeführten Wettbewerb eher als besseres Experimentierfeld betrachteten, sieht Nagelsmann in den sechs Spielen bis November die Chance, eine andere Grundhaltung zu implantieren. "Die Nations League hat keinen Rieseneffekt auf die WM-Quali. Aber sie hat einen Effekt auf unsere Entwicklung."
Bei der Premiere wäre Deutschland 2018/2019 eigentlich in einer Gruppe mit den Niederlanden und Frankreich gleich abgestiegen, wenn die Uefa nicht die A-Kategorie auf Vierer-Gruppen erweitert hätte.
Bundestrainer kontert Kritik an hohen Zielen
Alles wird bereits dem Ziel untergeordnet, bis zur Fußball-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko um den Titel mitzuspielen. "Weltmeister werden" - davon sprach Nagelsmann nach dem Aus gegen den späteren Europameister Spanien sofort. "Wenn man mich dafür kritisiert, ist das verrückt", stellte er klar. "Ich würde gerne die Headlines lesen, wenn ich gesagt hätte, also Weltmeister will ich auch nicht werden, Europameister war mir schon egal, und Weltmeister ist mir auch egal."
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Die Nations-League Gruppe 3, in der es gegen die Niederlande in Amsterdam am Dienstag weitergeht und Bosnien-Herzegowina der dritte Gegner ist (11. Oktober), wäre eine gute Möglichkeit, erstmals zumindest das Final Four im Juni 2025 zu erreichen. Mögliche Terminkollisionen mit der Klub-WM nähmen Kapitän Joshua Kimmich und Co. dafür gerne in Kauf.
Pascal Groß übernimmt Position von Toni Kroos
Vorerst geht der Fokus auf den Auftakt. Dafür wird nach den Rücktritten der Galionsfiguren Manuel Neuer, Toni Kroos, Ilkay Gündogan und Thomas Müller ein neuer Stamm gebildet, wobei Nagelsmann betonte, dass der Kader ja nicht gänzlich neu sei. Angelo Stiller ist der einzige Neuling, der aber vorerst noch zuschauen muss.
Im zentralen Mittelfeld soll Pascal Groß den Ballverteiler geben. "Er macht nicht den Kroos, er macht den Pascal. Ich brauche niemanden, der den Toni ersetzt", erläuterte Nagelsmann, der den Vorschlag von Niclas Füllkrug annehmen wird, der sich am liebsten ganz vorne und Kai Havertz dahinter sieht.
Genauso wird es kommen: "Tendenziell wird Kai schon tiefer spielen, Niclas ein bisschen weiter vorne. Uns tut ein weiterer kopfballstarker Spieler gut, wenn der Gegner kompakt steht", erklärte der Bundestrainer. Er sei jedenfalls "sehr guter Dinge, dass wir nicht nur morgen guten Fußball spielen werden." Ansonsten würde sich einer mächtig ärgern.
Da WM in Katar erst im November beginnt, startet die Nations League schon im Juni. Für Hansi Flick eine Chance, sein Team gegen Top-Nationen zu testen. Alle Infos zum Turnier finden Sie hier.
FAQ
Quelle: ZDF
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