Kim trifft Putin in Russland
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un ist in Russland eingetroffen, wo er Kremlchef Wladimir Putin treffen wird. "Ich bestätige das", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Wo und wann beide Machthaber aufeinander treffen, blieb zunächst unklar.
Die USA warnten Nordkorea, Russland mit Waffen versorgen zu wollen. Die USA würden nicht zögern, gegen beide Länder neue Sanktionen zu verhängen. Es sei ein Zeichen der Schwäche Putins, dass er überhaupt mit Kim verhandeln müsse, hieß es vom US-Außenministerium.
Auf diese nordkoreanischen Waffen hofft Russland
Russland erhofft sich vom streng abgeschotteten Nordkorea Einschätzungen zufolge weitere Lieferungen nordkoreanischer Artillerie und anderer Munition, um seine schwindenden Reserven im Krieg gegen die Ukraine aufzustocken.
Nordkorea verfügt laut Beobachtern möglicherweise über Dutzende Millionen Artilleriegeschosse und Raketen sowjetischer Bauart. Russische Militärs beklagen seit Wochen, dass Geschosse rationiert werden müssten und die Schlagkraft gegenüber den Streitkräften der Ukraine schrumpfe.
Für Russland wären zudem Kurzstrecken-Raketen, etwa vom Typ KN-23, interessant. Russland könnte diese Geschosse ohne größere Anpassungen des eigenen Waffensystems für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine einsetzen.
Putin liefert womöglich Energie und Nahrung an Nordkorea
Im Gegenzug könnte Nordkorea dringend benötigte Energie- und Nahrungsmittelhilfe, sowie fortschrittliche Waffentechnologien erhalten, darunter solche für Interkontinentalraketen, nuklearfähige U-Boote und militärische Aufklärungssatelliten.
Was bedeutet das Treffen von Putin und Kim Jong Un politisch? Wie entscheidend wären nordkoreanische Waffenlieferungen für Russlands Krieg gegen die Ukraine? Und wie isoliert ist Putin mittlerweile auf der Weltbühne?
Darüber diskutiert ZDFheute live mit der Nordkorea-Expertin Tereza Novotná vom Korea-Europe Center an der FU Berlin und dem Militärexperten Christian Mölling von der DGAP.
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Masse statt Klasse? Was sich der Kreml von Nordkorea erwarten kann
Die Arsenale der koreanischen Volksarmee sind zwar zum großen Teil veraltet. Aber ihr enormer Umfang könnte dem russischen Militär aus dem drohenden Engpass helfen und Putin im Krieg gegen die Ukraine neue Möglichkeiten eröffnen.
Nordkorea könnte vielleicht sogar dauerhaft eine Art Nachschublager für die russischen Kriegsanstrengungen werden, vermutet Hong Min von der südkoreanischen Denkfabrik "Korea Institute for National Unification" in Seoul:
Militäranalysten bewerten Waffenlieferungen aus Nordkorea jedoch nicht als kriegsentscheidend:
Experten gehen außerdem davon aus, dass Nordkorea die russische Artillerie eher mit Sperrfeuer als mit Präzisionsmunition ausstatten wird.
USA warnen Russland vor Waffenlieferungen aus Nordkorea
Nach Einschätzung der USA spiegelt das Streben nach nordkoreanischen Waffen die militärischen Probleme Russlands im Angriffskrieg gegen die Ukraine wider. Die Qualität nordkoreanischer Waffen sei fraglich, so der nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan:
Washington hat Pjöngjang vor Waffenexporten an Moskau gewarnt. Die Lieferungen verstoßen gegen ein UN-Embargo, das jedwede Waffentransfers nach und aus Nordkorea untersagt.
Mit Material von ZDF, AP, dpa, Reuters
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