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Befreiungsschlag mit neuen US-Raketen?

Die Kämpfe in der Ukraine gehen unvermindert weiter. Besonders in Awdijiwka gibt es heftige Kämpfe. Bei ZDFheute live ordnet Militärexperte Lange die aktuelle Kriegslage ein..

Videolänge:
33 min
Datum:
19.10.2023
Verfügbarkeit:
Video verfügbar bis 19.10.2024

Was passiert bei ZDFheute live?

Im Süden und Osten der Ukraine gibt es weiter heftige Gefechte zwischen ukrainischen Truppen und der russischen Armee. Nach Rückschlägen im Kampf um die ostukrainische Kleinstadt Awdijiwka hat das russische Militär nach britischer Einschätzung die größte Offensive seit Beginn des Jahres gestartet. Das britische Verteidigungsministerium schrieb auf der Plattform X, dem früheren Twitter, die russischen Soldaten kämen in Awdijiwka wahrscheinlich nur langsam voran und erlitten hohe Verluste. Angesichts des nahenden Winters versuchen beide Kriegsparteien, noch an Boden zu gewinnen, um damit auch in den eigenen Reihen die Kampfmoral aufrecht zu erhalten. Die Ukraine hält Awdijiwka seit acht Jahren, der einst 30.000 Einwohner-Ort liegt unmittelbar nördlich der Stadt Donezk in der gleichnamigen ukrainischen Region, die völkerrechtswidrig in Teilen von Russland besetzt ist. Die Kleinstadt ist bereits seit 2014 Frontstadt und heute vielleicht der einzige Punkt an der Frontlinie, an dem es Russland nicht gelungen ist, einen nennenswerten Vorstoß zu unternehmen. Sie ist daher für die Ukraine ein strategisch guter Ausgangspunkt für eine mögliche Rückeroberung von Donezk.

Die Ukraine hat im Kampf gegen die russischen Invasionstruppen erstmals US-Raketen vom Typ ATACMS eingesetzt. Die Kurzstreckenraketen aus den USA, auf deren Lieferung die Ukraine lange gedrängt hatte, hätten sich bewährt, sagt Präsident Selenskyj. Russlands Präsident Putin nannte ihren Einsatz einen “Fehler”, der das „Leid“ der Ukraine verlängern würde. Mit der Lieferung dürfte der Druck auf die Bundesregierung wachsen, ihrerseits Taurus-Marschflugkörper zu liefern. Diese haben eine Reichweite von mehr als 500 Kilometern.

Wie ist die Lage in der Ukraine? Wo gibt es Geländegewinne beider Seiten? Wie wird sich der Krieg mit Blick auf den Winter entwickeln? Und welche Waffen braucht die Ukraine jetzt? Darüber spricht Marc Burgemeister bei ZDFheute live mit dem Militär- und Sicherheitsexperten Nico Lange und ZDF-Reporterin Anne Brühl in Kiew.

Was Kanzler Scholz in seiner Regierungserklärung zur Ukraine gesagt hat

Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen Tag nach seiner Rückkehr aus dem Nahen Osten weitere Waffenlieferungen und finanzielle Unterstützung zugesagt. Israel und die Ukraine könnten sich auf Deutschland verlassen, sagte er bei seiner Regierungserklärung.

Scholz fand klare Worte für Russlands Präsident Putin. Nach dem Raketeneinschlag auf ein Krankenhaus im Gaza-Streifen hatte der russische Präsident vor zivilen Opfern im Nahost-Konflikt gewarnt. Olaf Scholz sei "mehr als empört" von der Rede des Kremlchefs: "Zynischer geht es nun wirklich nicht." Putin hat seinen Außenminister Lawrow nach Nordkorea geschickt. In Pjöngjang dankte er Machthaber Kim für dessen Unterstützung im Angriffskrieg gegen die Ukraine. Laut US-Informationen liefert Nordkorea Militärausrüstung und Munition an Russland.

Zudem sicherte Scholz der Ukraine ein Winterpaket zu, dass auch weitere Waffenlieferungen beinhalten soll. Deutschland werde der Ukraine eine zusätzliche Einheit des Flugabwehrsystems Patriot liefern, sowie neue Iris-T-Systeme, neue Gepard-Panzer und die dafür nötige Munition. Das US-Repräsentantenhaus ist gelähmt nach dem Sturz des Speakers des Repräsentantenhauses, damit läuft ohne neu verabschiedete Ukraine-Hilfen auch die Unterstützung für das Land langsam aus. Militärexperten gehen davon aus, dass Russland diese Lücke militärisch für sich nutzen könnte.

Mit Material von ZDF, afp, dpa

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