Update am Abend: 100 Milliarden und die Truppe schrumpft

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    Update am Abend:100 Milliarden und die Truppe schrumpft doch

    von Jan Schneider
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    ZDFheute Update - Jan Schneider

    Guten Abend,

    heute beschäftigen wir uns mit ukrainischen Angriffen auf russischem Territorium, dem Zustand der Bundeswehr und den Kosten der Streiks bei Bahn und Lufthansa. Los geht's:

    Wie ist die Lage im Ukraine-Krieg?

    Seit einigen Wochen schien der Krieg in der Ukraine festgefahren. Heute überschlugen sich die Ereignisse dann aber mal wieder - also, der Reihe nach:
    Grundsätzlich sei die Situation aus ukrainischer Sicht wieder positiver. "Die Lage ist viel besser als in den vergangenen drei Monaten", sagte Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dem französischen Sender BFMTV. Man habe den russischen Vormarsch in der Ostukraine gestoppt, die ukrainischen Truppen würden derzeit ihre Positionen an der Front stabilisierten und Befestigungsanlagen aus- und neu bauen.
    Kämpfer des Freiwilligenkorps aus russischen Bürgern, aufgenommen am 24.05.2023
    Kämpfer des Freiwilligenkorps aus russischen Bürgern (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Gleichzeitig verfolgt die Ukraine weiter ihre zu Beginn des Jahres erklärte Strategie, den Krieg nach Russland zu tragen. In der Nacht haben russische Putin-Gegner, die von der Ukraine bewaffnet wurden, mehrere Siedlungen in Russland unter ihre Kontrolle gebracht. Außerdem gab es einen großen Angriff mit Kampfdrohnen auf russischem Territorium: Dabei wurde eine Raffinerie des russischen Ölkonzerns Lukoil getroffen und ein Brand verursacht. Das nordöstlich von Moskau auch noch ein russisches Militärtransportflugzeug mit 15 Insassen abgestürzt ist, geht in all diesen Nachrichten fast unter. Es ist gut möglich, dass es bis zur Präsidentschaftswahl am Sonntag noch zu weiteren Sabotageaktionen und Angriffen kommen wird: Dann will sich Amtsinhaber Wladimir Putin für weitere sechs Jahre bestätigen zu lassen.
    Was wir bisher über die kämpfenden Putin-Gegner wissen, hat mein Kollege Kevin Schubert für Sie zusammengefasst:
    Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.

    Helfen die 100 Milliarden Sondervermögen der Bundeswehr aus der Krise?

    Eva Högl (SPD), Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, hält den Jahresbericht 2023 der Wehrbeauftragten des Bundestages in der Bundespressekonferenz.
    12.03.2024 | 2:20 min
    Mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro kann man so einiges machen - es ist aber offenbar noch nicht genug, um alle Probleme der Bundeswehr auf einen Schlag zu lösen. So sieht es jedenfalls die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl, in ihrem Bericht zum Zustand der Truppe. Trotz bemerkenswerter Bemühungen ließen "auch im zweiten Jahr der Zeitenwende substanzielle Verbesserungen bei Personal, Material und Infrastruktur auf sich warten", erklärte sie in Berlin.

    Die Bundeswehr ist mit Blick auf das Material noch nicht vollständig einsatzbereit.

    Eva Högl, Wehrbeauftragte des Bundestags

    Die Fortschritte seien "eher punktuell statt flächendeckend", es fehlt laut Högel an vielen Stellen:
    • Munition und Ersatzteile
    • kleineres Material wie Nachtsichtgeräte
    • Großgeräte wie Panzer und Flugabwehrsysteme
    SGS Reichart
    12.03.2024 | 1:04 min
    Auch viele Kasernen seien in einem "desolaten Zustand": Die Rede ist von verschimmelten Duschen, baufällige Unterkünfte und gesperrte Truppenküchen. Eine der größten Baustellen sei aber das Personal, berichtet auch unser Hauptstadtkorrespondent Thomas Reichart: Die Bundeswehr sei "überaltert", es gibt weniger Bewerber, die Einstellungen stagnieren und die Abbrecherquote ist weiterhin hoch.

    Die Wehrbeauftragte fasst das noch recht freundlich zusammen und sagt: vieles ist auf dem Weg, aber eben noch nicht am Ziel.

    Thomas Reichart, ZDF-Hauptstadtkorrespondent

    Wie teuer sind die Streiks für uns?

    Mecklenburg-Vorpommern, Rostock: Auf dem Rangierbahnhof vor dem Seehafen stehen Güterzüge. Archivbild
    Quelle: dpa

    Es steht wieder mal einiges Still im Land. Heute streiken nicht nur die Lokführer, auch bei der Lufthansa und ihrer Regionalflugtochter Cityline haben Flugbegleiter*innen die Arbeit eingestellt. Das Ergebnis: Im Fernverkehr fuhr nur rund jeder fünfte Zug und am Flughafen Frankfurt am Main mussten mehrere hundert Flugverbindungen annulliert werden.
    Neben Unannehmlichkeiten bei Reisen, sind die Streiks aber auch sehr teuer für die deutsche Wirtschaft: Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schätzt, dass ein eintägiger bundesweiter Bahnstreik bis zu 100 Millionen Euro an Wirtschaftsleistung kosten kann, sofern die Produktion und die Geschäftstätigkeit der Unternehmen branchenübergreifend gestört werden. Wo diese enormen Summen entstehen und wie Homeoffice helfen kann, die Streikkosten geringer ausfallen zu lassen, hat mein Kollege Klaus Weber aus unserem Wirtschaftsteam aufgeschrieben:

    Weitere Schlagzeilen

    Zahl des Tages

    2,5 Prozent. Auf diesen Wert ist die Inflationsrate im Februar gesunken - das ist der niedrigste Wert seit Juni 2021. Volkswirte rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflation im Laufe des Jahres.

    Anderswo interessant

    Für die Bundestagsfraktion der AfD und für AfD-Abgeordnete sollen mehr als 100 Personen aus Organisationen arbeiten, die von deutschen Verfassungsschutzämtern als rechtsextremistisch eingestuft werden. Das berichtet der Bayerische Rundfunk (BR) und bezieht sich dabei auf "interne Namenslisten" aus dem Bundestag und Mitarbeiterverzeichnisse aus der AfD-Fraktion, die er einsehen konnte.
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    Streaming-Tipps für den Feierabend

    Nach einem tödlichen Vorfall in Afghanistan reicht Elitesoldat Niels Oxen Beschwerde gegen einen Major ein. Bald darauf kommt ein für die Untersuchung zuständiger Politiker ums Leben. Es beginnt ein nervenaufreibender Kampf gegen die Geheimloge Danehof. Die dänisch-deutsche Thrillerserie "Oxen" nach der Bestseller-Reihe von Jens Henrik Jensen verspricht jede Menge Spannung. (Sechs Folgen á 44 min, teilweise mit Altersbeschränkung)
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    12.02.2024 | 1:22 min
    Fasten gibt es in vielen Formen und mit ebenso vielen Versprechen. Was steckt dahinter? MAITHINK X prüft den Fasten-Trend und liefert den Durchblick.
    Fasten wissenschaftlich geprüft
    10.03.2024 | 30:42 min

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    Jan Schneider und das gesamte ZDFheute-Team
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