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Update am Abend:Stau auf der rechten Spur
von Nicola Frowein
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Guten Abend,
es wird eng auf der rechten Spur. Jetzt haben sich auch die Niederlande dort eingeordnet, wo schon Ungarn auf die Hupe drückt, Schweden und Italien drängeln und Polen einen U-Turn versucht.
Einen triumphalen Wahlsieg hat der Rechtspopulist Geert Wilders bei der Parlamentswahl unserer Nachbarn eingefahren, sein Ergebnis glatt verdoppelt. Der Rechtsaußen will nun mit seiner islamfeindlichen Partei regieren und Nachfolger des scheidenden Ministerpräsidenten Mark Rutte werden.
23.11.2023 | 3:18 min
Die Niederländer müssten "wieder Nummer eins werden", verlangt Wilders. Auch wenn nicht so klar ist, von was. Nicht in der Klimapolitik, denn die lehnt Wilders trotz steigendem Meeresspiegel vehement ab. Und auch nicht in der EU, denn die würde er am liebsten ganz verlassen – Nexit ist das Stichwort.
Auch sonst setzt der Mann mit der trump-blonden Tolle auf feste Grenzen. Hauptsache, es kommen keine Flüchtlinge oder Arbeitsmigranten mehr. Nur seinen Ruf nach einem Moscheen- oder Koranverbot hat Wilders etwas gedämpft. "Geert Milders" nennen sie ihn deshalb schon – aber er will schließlich Premierminister werden.
Das dürfte zumindest keine leichte Sache werden. Denn ohne Koalitionspartner geht es nicht – und die Infrage-Kommenden zaudern noch. Dabei ist der Erfolg der Rechten keine Überraschung in den Niederlanden, haben sie doch seit 20 Jahren einen festen Platz in der Politik. Wirklich gegengesteuert hat hier niemand, schon gar nicht der rechtsliberale Mark Rutte.
Auch in der EU ist jetzt niemand sonderlich geschockt, jedenfalls wird es nicht besonders laut in Brüssel. Auch dass Staaten wie Frankreich, Finnland, Österreich und Deutschland schon die Blinker rechts gesetzt haben, scheint niemand in die Krise zu stürzen.
Das geht auch anders. 2015 war beispielsweise die Aufregung riesig, als die Griechen links abgebogen waren. In Brüssel gab es Krisensitzungen, Berlin forderte sogar den Rauswurf aus dem Euro. Und jetzt? Schweigen, im besten Fall Nachdenkliches. Denn wem nutzt freie Fahrt auf der Mittelspur, wenn viele Partner eine andere Richtung einschlagen?
Lage im Nahost-Konflikt
Geisel-Freilassung nicht vor Freitag: Die zwischen Israel und der Hamas ausgehandelte Freilassung von Geiseln wird nicht vor Freitag stattfinden. Das gab der israelische nationale Sicherheitsberater bekannt.
Razzia gegen Hamas und Samidoun in Deutschland: In vier Bundesländern sind die Sicherheitsbehörden mit Razzien gegen Anhänger der Hamas und des Vereins Samidoun vorgegangen. Das teilte das Innenministerium mit.
Alle Entwicklungen finden Sie jederzeit in unserem Liveblog zur Lage in Nahost.
Was heute im Ukraine-Krieg passiert ist
Kampf um Awdijiwka für Russland bedeutend: Russland will die ukrainische Stadt Awdijiwka einnehmen und das als Erfolg melden - ungeachtet der erlittenen Verluste. Dahinter stecken politische und militärische Gründe.
Militärexperte warnt vor Putins Plänen: Inmitten des Ukraine-Kriegs fürchten viele bereits neue Pläne des russischen Präsidenten. Bei ZDFheute live erklärt Militärexperte Mölling, wie Putin versuchen könnte, die Nato zu spalten.
Weitere News-Updates zur Lage und zu Reaktionen erhalten Sie jederzeit auch in unserem Liveblog zu Russlands Angriff auf die Ukraine.
Was darüber hinaus wichtig ist
Ampel will Schuldenbremse für 2023 aussetzen: Finanzminister Christian Lindner kündigte zudem einen Nachtragshaushalt an. Was das bedeutet.
Parteitag der Grünen beginnt: Ausgerechnet in Karlsruhe und in äußerst turbulenten Zeiten kommt die Partei zu ihrem bislang längsten Parteitag zusammen.
Neue Lungenkrankheit breitet sich in China aus: Kinderkliniken sind überfüllt, Schulen müssen Klassen schließen - China kämpft mit einer mysteriösen Epidemie von Lungenentzündungen bei Kindern. Wie dramatisch ist die Situation?
"Rein historisch absolute Katastrophe": Mit 85 Jahren wagt sich Altmeister Ridley Scott an den Mythos Napoleon. Mit epischen Schlachten, aber auch mit vielen historischen Ungenauigkeiten.
Grafik des Tages
Quelle: ZDF
Weitere Schlagzeilen
- Söder über die Ampel: SPD soll FDP und Grüne entlassen, sagt der CSU-Chef bei Lanz.
- Razzia gegen "Reichsbürger": In acht Bundesländern sind Polizei und Staatsanwaltschaft gegen die Szene vorgegangen.
- Weihnachtsmärkte öffnen: Das sind die Tricks der Taschendiebe.
- Barre-Workout: So trainieren Sie wie die Promis.
Ein Lichtblick
Quelle: Imago
"Girls Aloud" kommen zurück. Die britsiche Band, die in den 2000er Jahren mit Songs wie "Sound Of The Underground" und "The Promise" Erfolge feierte, kündigte für Sommer 2024 eine Tournee durch Großbritannien an. Nadine Coyle, Cheryl Cole, Nicola Roberts und Kimberley Walsh wollen damit an ihre 2022 verstorbene Bandkollegin Sarah Harding erinnern.
Zahl des Tages
Das geplante Atommüllendlager Schacht Konrad in Salzgitter wird noch teurer als geplant. Statt mit rund 4,4 Milliarden Euro rechnet die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) nun mit Kosten in Höhe von 5,47 Milliarden Euro. Das frühere Eisenerzbergwerk soll bis zu 303.000 Kubikmeter schwach -und mittelradioaktiven Atommüll aufnehmen.
Gesagt
Heute feiert der ehemalige Fußball-Manager Reiner Calmund seinen 75. Geburtstag.
Streaming-Tipps für den Feierabend
Es ist dieses Gefühl, das dieser Film so grandios einfängt. Das zu müde sein zum Müdesein. In "WACH" versuchen zwei Freundinnen so lang es geht ohne Schlaf auszukommen. Ihre rauschhafte Reise durch 86 schlaflose Stunden nehmen sie mit der Kamera auf. Der Film über Freundschaft, Träume, Leben und Tod wurde für den Grimme-Preis nominiert. "WACH" ist eine Kooperation zwischen der Redaktion Das kleine Fernsehspiel und funk (ZDF, 71 Minuten).
18.09.2018 | 71:54 min
Während wir dem grauen November mit Tee und Kuscheldecke auf der Couch entfliehen, wird es für Menschen, die auf der Straße leben, prekär. Bis zu eine Million hat keine Krankenversicherung. Werden diese Menschen schwer krank, finden sie in Kliniken keine oder nur sehr spät Hilfe. Die Doku-Reihe "Die Spur" ist dem Thema "Todkrank auf der Straße" nachgegangen (ZDF, 29 Minuten).
Die Dokureihe "Wahre Verbrechen - Suche nach Gerechtigkeit" hat eine neue Folge im Angebot: "Die verschwundenen Eltern". Eine junge Frau meldet bei der Polizei ihre Eltern als vermisst. Volker Lange von der Kriminalpolizei übernimmt die Ermittlungen - die ihn bis nach Schweden führen (ZDF, 14 Minuten).
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Nicola Frowein, Redakteurin bei ZDFheute, und das gesamte ZDFheute-Team.
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