Zahlen des RKI: Corona-Welle flacht ab

    Zahlen des RKI:Corona-Welle flacht ab

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    Die Corona-Infektionen gehen zurück, das zeigen Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Atemwegserkrankungen sind allerdings nach wie vor weit verbreitet.

    Archiv: Weggeworfener Mundschutz liegt auf dem Boden
    Auch wenn die Zahlen zurückgehen: Das Coronavirus ist weiter aktiv.
    Quelle: imago

    Nach wochenlang starker Verbreitung des Coronavirus in Deutschland scheint die Dynamik nun nachzulassen. Fachleute des Robert Koch-Instituts (RKI) registrieren in ihrem wöchentlichen Bericht zu akuten Atemwegserkrankungen Hinweise für einen Rückgang. Das betrifft zum Beispiel die im Abwasser gemessene Viruslast.
    Auch die Zahl der im Labor bestätigten und ans RKI gemeldeten Fälle ist gesunken, allerdings ist diese Zahl wegen der Weihnachtsferien laut RKI eingeschränkt zu bewerten. Zum Beispiel, weil weniger getestet wurde.
    Drastischer Anstieg der Influenza-Inzidenz
    Ob Corona oder Grippe, die Zahlen von akuten Atemwegserkrankungen steigen von Woche zu Woche weiter an. Dadurch werden auch die Arzt-Praxen vor eine echte Belastungsprobe gestellt.21.12.2023 | 2:43 min
    Insgesamt geht das RKI für vergangene Woche von rund 4,6 Millionen akuten Atemwegserkrankungen aus, unabhängig von einem Arztbesuch. Das ist deutlich weniger als vor Weihnachten, als dieser Wert teils bei knapp neun Millionen gelegen hatte. Das Niveau ist damit aber immer noch etwas höher als zum Jahresbeginn 2023. Insgesamt ergibt sich die hohe Zahl neben Corona auch aus Grippe und RSV (Respiratorisches Synzytial-Virus). Mit RSV kommen laut Bericht bisher insbesondere Kinder unter zwei Jahren ins Krankenhaus.

    Abkömmling der Omikron-Variante grassiert

    Zur Grippewelle, die mittlerweile begonnen hat, verweist das Autorenteam darauf, dass die Entwicklung erst in den kommenden Wochen besser beurteilt werden könne. Denn vergangene Wochen hatten die meisten Bundesländer noch Schulferien. Vom RKI heißt es, dass bisher vor allem Kinder im Schulalter und junge Erwachsene an Influenza erkrankten.
    Am häufigsten wird in stichprobenartigen virologischen Untersuchungen Influenza A(H1N1)pdm09 gefunden. Dieser Subtyp trat während der Grippe-Pandemie 2009 erstmals auf: als sogenannte Schweinegrippe. Er zirkuliere laut RKI seitdem auch saisonal in Deutschland, zuletzt deutlich in der Saison 2018/19.
    Auf dem Bild sieht man einen Arzt, der gerade einen Patienten kontrolliert.
    In Deutschland verbreitet sich eine Corona- und Grippewelle. Rund jeder Zehnte hat Husten, Schnupfen und anderen Erkältungskrankheiten. Tendenz steigend. 21.12.2023 | 1:47 min
    Bei Corona dominiert in Deutschland eine Variante namens JN.1: Nach den aktuellsten verfügbaren RKI-Zahlen dazu lag sie bei der Untersuchung von Stichproben bereits Mitte Dezember bei 59 Prozent. Es handelt sich um einen weiteren Abkömmling der Omikron-Variante. Im Vergleich zur Elternlinie BA.2.86 (auch als Pirola bekannt) weist JN.1 eine zusätzliche Mutation im Spike-Protein auf, mit dem das Virus in menschliche Zellen eindringt.

    Geringe Gefährdung für Öffentlichkeit

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listet JN.1 seit einigen Wochen dennoch separat als sogenannte Variant of Interest, nachdem sie zuvor nur als Teil der ebenso eingestuften Elternlinie betrachtet worden war. BA.2.86 hatte wegen sehr starker Erbgutveränderungen im Vergleich zu anderen Coronavarianten für Aufsehen gesorgt. Grund für die gesonderte WHO-Einstufung von JN.1 war die rasche internationale Ausbreitung.
    Dr. Christoph Specht und Florian Weiss im Gespräch im "Volle Kanne"-Studio
    Dr. Christoph Specht infomiert über die Grippe-Saison 2023.04.10.2023 | 5:55 min
    Das Risiko für die öffentliche Gesundheit stufte die WHO in einer ersten Einschätzung zu JN.1 anhand der zunächst begrenzten Datenlage aber als gering ein. Erwartet wurden zwar vermehrt Fälle - vor allem in Ländern, in denen Winter ist. Mit einem Versagen der Grundimmunität in der Bevölkerung und der derzeit genutzten Booster-Impfstoffe in Hinblick auf Schutz vor schweren Verläufen rechnete die WHO aber nicht.
    Quelle: dpa

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