Schuster: "Deutschland ist ein sicheres Land für Juden"

    Trotz antisemitischer Attacken:Schuster: Deutschland sicheres Land für Juden

    |

    Deutschland bietet nach Ansicht des Zentralrats der Juden den im Land lebenden jüdischen Menschen trotz der aktuellen antisemitischen Attacken ausreichend Schutz.

    Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, aufgenommen am 19.04.2023
    Seit dem Terrorakt der Hamas sei der Hass auf Israel wiederaufgeflammt, sagt Schuster. (Archivfoto)
    Quelle: Imago

    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sieht trotz der jüngsten Vorfälle nach der Eskalation im Nahost-Konflikt die Situation für Juden in Deutschland als tragbar an.
    Schuster sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Freitag):

    Deutschland ist ein sicheres Land für Juden. Dabei bleibe ich.

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden

    "Die Sicherheitsbehörden tun in meinen Augen alles dafür, dass sich das nicht ändert. Selbst wenn die Bedrohung aktuell mehr von arabischer Seite ausgeht als von der rechtsextremistischen Szene in Deutschland."
    14.10.2023, Hessen, Frankfurt/Main: Ein Teilnehmer einer Pro-Palästina Demonstration schwenkt eine Palästina-Flagge, während Polizisten die Situation beobachten.
    Seit dem brutalen Angriff der Hamas befindet sich Israel im Krieg. Doch wie geht es weiter im Nahen Osten und wie viel sind die politischen Solidaritätsbekundungen mit Israel wert?17.10.2023 | 10:31 min

    Schuster: Justiz greift inzwischen härter durch

    Schuster sagte, dass auch die Justiz inzwischen härter durchgreife. "Ich erkenne eine Tendenz zur Besserung in den Justizbehörden. Es wird etwas energischer bei antisemitischen Vorfällen vorgegangen, auch was das Strafmaß angeht."
    Er fügte hinzu:

    Aber eine Sehschwäche auf dem rechten, beziehungsweise antisemitischen, Auge hat die Justiz immer noch.

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden

    Zentralsratspräsident: Antisemitische Vorfälle seit 2015 kaum angestiegen

    Schuster hat nicht mehr die Befürchtung, dass Flüchtlinge aus überwiegend muslimisch geprägten Ländern grundsätzlich den Antisemitismus in Deutschland verstärken.
    "Ich selbst hatte 2015 große Sorgen geäußert, dass wir bewusst Menschen mit antisemitischen Gedankengut nach Deutschland lassen. Man muss jedoch sagen, dass die israelfeindlichen oder explizit antisemitischen Vorfälle seither kaum angestiegen sind", sagte er dem RND.
    Olaf Scholz.
    Bestimmende Themen der Regierungserklärung von Kanzler Scholz waren der Krieg in Nahost, die anti-israelischen Demos auf deutschen Straßen und das Schicksal der Geisel-Angehörigen.19.10.2023 | 1:40 min

    Schuster: Hass auf Israel seit Hamas-Terror wiederaufgeflammt

    Allerdings sei mit den Auseinandersetzungen seit dem Überfall der palästinensischen Terrorgruppe Hamas auch hierzulande ein Hass auf Israel und auf Juden wiederaufgeflammt, "den es in dieser Intensität lange nicht mehr gab", sagte Schuster.
    Hikel: "Da gehört ein Verbot her"
    "Wir können seit ein paar Monaten schon beobachten, dass viele Demonstrationen ausarten in Richtung Hetze gegen Israel", so Martin Hikel (SPD), Bezirksbürgermeister Berlin Neukölln.20.10.2023 | 5:17 min
    "Ich vermute leider, dass hierbei Menschen, die gerade mit diesen Flüchtlingswellen nach Deutschland gekommen sind, auch eine große Rolle spielen."
    Angriff auf Israel (Karte Israel, Gazastreifen etc.)
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Schuster: Verantwortung für Fremdenhass und Rassismus trägt AfD

    Für problematisch hält Schuster allerdings auch, dass sich das politische Klima in Deutschland insgesamt in den vergangenen Jahren gewandelt habe.

    Die Verantwortung dafür trägt eine Partei, die Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ich meine die AfD.

    Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden

    Er würde sich wünschen, dass Lehrerinnen und Lehrer noch besser ausgebildet werden, wie sie mit Rassismus oder Antisemitismus im schulischen Alltag umgehen können.

    Eskalation in Nahost
    :Aktuelle News zur Lage in Israel

    Durch den Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober auf Israel eskalierte die Lage in Nahost. Nun ist auch der Iran an der Eskalation beteiligt. Aktuelle Entwicklungen im Liveblog.
    Israelische Soldaten in der Nähe der Grenze zum Gazastreifen im Süden Israels, aufgenommen am 12.03.2024
    Liveblog
    Quelle: dpa

    Aktuelle Nachrichten zum Nahost-Konflikt