Harris zu Tötung von Sinwar: Gaza-Krieg könnte endlich enden
Reaktionen zum Tod von Hamas-Chef:Harris: Krieg in Gaza könnte endlich enden
|
Hamas-Chef Sinwar galt als Drahtzieher des Terrorangriffs vom 7. Oktober. Nun ist er tot. Wie die Welt auf seine Tötung reagiert und welchen Einfluss sie auf den Gaza-Krieg hat.
Hamas-Chef Sinwar gilt als Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober 2023. Israel zufolge ist er bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen getötet worden.17.10.2024 | 2:28 min
Nach dem von Israel bestätigten Tod von Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar sieht die US-Regierung die Möglichkeit, den Konflikt im Gazastreifen zu beenden. US-Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin der Demokraten, Kamala Harris, sagte in Milwaukee:
Dieser Moment ermöglicht uns, den Krieg in Gaza endlich zu beenden.
„
Kamala Harris, US-Vizepräsidentin
"Und er muss so enden, dass Israel sicher ist: Die Geiseln werden freigelassen. Das Leiden in Gaza hat ein Ende, und das palästinensische Volk kann sein Recht auf Würde, Sicherheit, Freiheit und Selbstbestimmung wahrnehmen", sagte Harris.
US-Präsident Joe Biden hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Im Vergleich zu Biden hob Harris aber deutlicher das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung hervor.
Im Fox-News-Interview hatte Kamala Harris zuvor betont, die Präsidentschaft Bidens nicht weiterführen zu wollen. Dazu berichtet Elmar Theveßen.17.10.2024 | 3:10 min
Scholz: Hamas-Chef hat schlimmste Verbrechen begannen
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) verwies auf die von dem Hamas-Chef begangenen Verbrechen. "Hier hat jemand, der schlimmste Verbrechen begangen hat, jetzt offenbar das Leben verloren", sagte Scholz in Brüssel. Israel habe das Recht, sich gegen die Angriffe der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu verteidigen.
Scholz sagte zudem, er wisse nicht, ob die Tötung Sinwars die Befreiung der Geiseln im Gazastreifen leichter mache. "Wer weiß das? Ich nicht." Die Geiseln seien einer "sehr unmenschlichen Situation" ausgesetzt.
"Sinwar war ein brutaler Mörder und Terrorist, der Israel und seine Menschen vernichten wollte. Als Drahtzieher des Terrors am 7. Oktober brachte er Tausenden Menschen den Tod und unermessliches Leid über eine ganze Region", stellte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fest.
Sie forderte eine Freilassung aller Geiseln und die Niederlegung der Waffen. "Das Leid der Menschen in Gaza muss endlich aufhören", so die Grünen-Politikerin.
"Es war auch für die israelische Armee offenbar eine handfeste Überraschung", so ZDF-Reporter Alexander Poel. Sinwars Tod hätte für das Schicksal der Geiseln eine große Bedeutung. 17.10.2024 | 5:28 min
Starmer: Großbritannien wird Tod nicht betrauern
Der britische Premierminister Keir Starmer betonte, dass Sinwar als Anführer der terroristischen Gruppe Hamas der Kopf hinter dem tödlichsten Tag in der jüdischen Geschichte seit dem Holocaust gewesen, als 1.200 Menschen in Israel niedergemetzelt wurden.
Großbritannien wird seinen Tod nicht betrauern.
„
Keir Starmer, britischer Premierminister
Stattdessen seien seine Gedanken bei den Familien der Opfer.
Wie geht es nach dem Hamas-Chef-Tod weiter?
Die Tötung sei eine "Zäsur" für die Hamas, sagt Nahost-Experte Guido Steinberg im ZDF heute journal. Zwar könne Sinwar als Politbürochef sowie im Gazastreifen ersetzt werden. Mehrere Kandidaten stünden dazu bereit. Allerdings sei jede Entscheidung, die jetzt von der Hamas getroffen werde, eine Richtungsentscheidung, so Steinberg.
Der Nahost-Experte von der Stiftung Wissenschaft und Politik sieht nun durchaus die Möglichkeit auf einen Wendepunkt des Gaza-Kriegs. Denn: "Die Figuren, die jetzt die Führung des Politbüros übernehmen könnten, gelten als etwas gemäßigter als Hardliner Sinwar."
Sehen Sie hier das Interview mit Nahost-Experte Steinberg in voller Länge.17.10.2024 | 3:51 min
Steinberg sieht nach Sinwars Tod sogar die Möglichkeit, "dass die Hamas vollkommen auseinanderfällt", wobei unklar bleibt, wo sich die Geiseln befinden. Bei dem Angriff am 7. Oktober 2023 waren nicht nur die Hamas, sondern auch der islamische Dschihad und drei weitere Gruppierungen beteiligt, was die Situation kompliziere.
Trotzdem: Der Tod von Sinwar, der gibt natürlich der Hamas jetzt die Gelegenheit, vielleicht sogar zu kapitulieren, vielleicht das Angebot des israelischen Premiers anzunehmen.
„
Guido Steinberg, Nahost-Experte
Wie die Hamas in den nächsten Tage entscheide, müsse man abwarten. Auch, ob sie überhaupt im Gazastreifen zu einer strukturierten Entscheidungsfindung in der Lage ist, so Steinberg.
Zusammengefasst hat die Reaktionen ZDF-Redakteurin Katharina Schuster.
Mit dem Hamas-Angriff auf Israel eskalierte der Nahost-Konflikt. Anfang des Jahres konnte eine Waffenruhe vereinbart werden. Nun fliegt Israel wieder Angriffe in Gaza.
Um dir eine optimale Website der ZDFmediathek, ZDFheute und ZDFtivi präsentieren zu können, setzen wir Cookies und vergleichbare Techniken ein. Einige der eingesetzten Techniken sind unbedingt erforderlich für unser Angebot. Mit deiner Zustimmung dürfen wir und unsere Dienstleister darüber hinaus Informationen auf deinem Gerät speichern und/oder abrufen. Dabei geben wir deine Daten ohne deine Einwilligung nicht an Dritte weiter, die nicht unsere direkten Dienstleister sind. Wir verwenden deine Daten auch nicht zu kommerziellen Zwecken.
Zustimmungspflichtige Datenverarbeitung • Personalisierung: Die Speicherung von bestimmten Interaktionen ermöglicht uns, dein Erlebnis im Angebot des ZDF an dich anzupassen und Personalisierungsfunktionen anzubieten. Dabei personalisieren wir ausschließlich auf Basis deiner Nutzung der ZDFmediathek, der ZDFheute und ZDFtivi. Daten von Dritten werden von uns nicht verwendet. • Social Media und externe Drittsysteme: Wir nutzen Social-Media-Tools und Dienste von anderen Anbietern. Unter anderem um das Teilen von Inhalten zu ermöglichen.
Du kannst entscheiden, für welche Zwecke wir deine Daten speichern und verarbeiten dürfen. Dies betrifft nur dein aktuell genutztes Gerät. Mit "Zustimmen" erklärst du deine Zustimmung zu unserer Datenverarbeitung, für die wir deine Einwilligung benötigen. Oder du legst unter "Einstellungen/Ablehnen" fest, welchen Zwecken du deine Zustimmung gibst und welchen nicht. Deine Datenschutzeinstellungen kannst du jederzeit mit Wirkung für die Zukunft in deinen Einstellungen widerrufen oder ändern.