Wie ist die Situation nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf
Israel? Das israelische Kriegskabinett berät am Sonntag, wie es auf die Attacke reagieren soll, international wird der Angriff des
Iran verurteilt, die Sorge ist groß vor einer weiteren Eskalation. Der Überblick:
Was ist im Nahen Osten passiert?
Die iranische Armee griff Samstagnacht israelische Ziele
mit Hunderten Raketen und Drohnen an. Das israelische Militär wehrte nach eigenen Angaben die Attacke erfolgreich ab. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte, 99 Prozent der mehr als 300 abgefeuerten Geschosse seien abgefangen worden. Nur wenige seien nach Israel vorgedrungen. Nach Angaben der Armee waren die Sachschäden gering. In der Negev-Wüste wurde jedoch ein zehnjähriges Mädchen schwer verletzt.
In der Nacht zu Sonntag hat der Iran Israel mit Drohnen und Raketen angegriffen. In vielen Orten in Israel gab es Alarm. Anne Brühl berichtet aus Tel Aviv.14.04.2024 | 1:34 min
Naher Osten
ZDFheute Infografik
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Wie reagiert Israel auf den Angriff des Iran?
Das israelische Kriegskabinett wollte am Sonntag über das weitere Vorgehen beraten. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schrieb auf der Plattform
X: "Wir haben abgeschossen, wir haben gebremst. Gemeinsam werden wir siegen".
Iran habe seine "Muskeln spielen lassen" und eine weitaus größere Konfrontation sei möglich, sagt ZDF-Korrespondent Michael Bewerunge in Tel Aviv. 14.04.2024 | 4:07 min
Vor der Sitzung des Kriegskabinetts am Nachmittag sagte Außenminister Israel Katz in einem Interview des Armeesenders: "Wir haben gesagt: Wenn der Iran Israel angreift, werden wir im Iran angreifen. Und dieses Bekenntnis ist immer noch gültig." Ein Armeesprecher kündigte an: "Wir werden dem Iran mit Taten antworten, nicht mit Worten." Wie und wann Israel reagieren wird, ist aber noch offen.
Wie reagiert die internationale Gemeinschaft?
US-Präsident Biden telefonierte noch in der Nacht mit Netanjahu. Das Weiße Haus teilte mit, Biden habe den Angriff "auf das Schärfste" verurteilt und das "eiserne Bekenntnis" der USA zu Israels Sicherheit bekräftigt. Der Sender CNN berichtete unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsvertreter, Biden habe Netanjahu gesagt, die USA würden sich nicht an "offensiven Operationen gegen den Iran beteiligen".
"Wir verurteilen den iranischen Angriff scharf", sagte Bundeskanzler Scholz. Außenministerin Baerbock appellierte, die Reisewarnung für die Region "sehr ernst" zu nehmen.14.04.2024 | 0:54 min
Auch die deutsche Regierung verurteilte den Angriff des Iran auf Israel scharf. Er sei "in keiner Weise akzeptabel, nachvollziehbar und hinnehmbar", sagte Bundeskanzler
Olaf Scholz (
SPD). "Wir werden alles dafür tun, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt." Außenministerin
Annalena Baerbock (
Grüne) rief alle Akteure in der Region dazu auf, "besonnen zu handeln". Die Außenminister der
Europäischen Union wollen am Dienstag zu außerplanmäßigen Gesprächen zusammenkommen.
Was sagt der Iran?
Die Revolutionsgarden haben nach den Worten von Irans Präsident Ebrahim Raisi dem Erzfeind eine "Lektion" erteilt. Er warnte auch Israels Verbündete vor Gegenangriffen. Der Vergeltungsschlag auf Israel hätte nach Darstellung der iranischen Revolutionsgarden auch deutlich härter ausfallen können.
Die Operation sei "begrenzt in Ausmaß und Größe" gewesen, sagte er Kommandeur Hussein Salami laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Die Revolutionsgarden hätten sich entschieden, künftig anders mit Israel umzugehen. Bislang setzte der Iran vor allem auf verbündete, nichtstaatliche Akteure in arabischen Ländern.
Welche Folgen der iranische Angriff auf Israel für den Nahen Osten haben könnte - die Einschätzungen von zwei Experten:
Nach dem Angriff auf Israel herrscht Unsicherheit: Wird die Regierung Netanjahu zurückschlagen? Und wie wird es in der Region weitergehen? Zwei Experten erklären die Lage.
Aktuelle Entwicklungen im Nahost-Konflikt hier im Liveblog:
Durch den Hamas-Überfall auf Israel ist der Nahost-Konflikt eskaliert - das israelische Militär reagiert mit Militäroperationen. Aktuelle News und Hintergründe im Liveblog.
Quelle: dpa, AFP