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Israelischer Luftangriff?:Zwei iranische Generäle in Syrien getötet
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Bei einem mutmaßlichen Luftangriff Israels soll Irans Botschaft in Damaskus getroffen worden sein. Mehrere Menschen seien getötet worden, darunter auch zwei iranische Generäle.
Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff in Syrien haben Irans Revolutionswächter (IRGC) den Tod von zwei Generälen aus ihren Reihen bestätigt.
Bei der Attacke auf die Konsularabteilung der iranischen Botschaft in der Hauptstadt Damaskus seien die beiden Brigadegeneräle Mohammad Resa Sahedi und sein Stellvertreter Mohammad Hadi Hadschi ums Leben gekommen, erklärten die IRGC am Montagabend. Darüber hinaus seien fünf weitere Mitglieder der Revolutionsgarden bei dem Angriff getötet worden.
Die genaue Ursache der Explosion war zunächst unklar. Syrische und iranische Medien sprachen von einem Luftangriff des israelischen Militärs.
Syrische Agentur: Konsularabteilung Ziel der Explosion
Der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana zufolge habe die syrische Luftverteidigung auf den Angriff reagiert und einige Raketen abgeschossen, hieß es. Den Angaben zufolge wurde das gesamte Gebäude zerstört.
Irans Staatsfernsehen zufolge befindet sich im Erdgeschoss die Residenz des Botschafters. Irans Botschafter Hussein Akbari und dessen Familie seien unversehrt geblieben.
Iran droht mit "Gegenmaßnahmen"
In der iranischen Hauptstadt Teheran versammelten sich im Stadtzentrum am Abend unterdessen einige Hunderte Regierungsanhänger zu spontanen Protesten, wie Augenzeugen berichteten. Die Menschenmenge forderte Rache für die Tötung der Generäle. Sie riefen unter anderem "Tod für Israel" und "Tod für Amerika".
Irans Außenamtssprecher Nasser Kanaani verurteilte die Attacke scharf. "Die Dimensionen dieses hasserfüllten Angriffs werden untersucht, und die Verantwortung für seine Folgen liegt beim aggressiven zionistischen Regime", sagte der Sprecher laut einer Mitteilung seines Ministeriums. Und weiter:
Die Islamische Republik Iran behält sich das Recht vor, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, und entscheidet über die Art der Reaktion.
Nasser Kanaani, Sprecher des Außenamts
Zuletzt Zunahme von Angriffen
Israels Luftwaffe bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und will damit verhindern, dass der Iran und mit ihm verbündete Milizen wie die libanesische Hisbollah ihren militärischen Einfluss in dem Land ausweiten.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor knapp sechs Monaten haben die Angriffe zugenommen. Bereits am Sonntag wurden Ziele bei Damaskus bombardiert.
Tote nach Angriffen am Freitag
Am Freitag waren bei schweren Luftangriffen im Nordwesten Syriens in der Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden. Der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge waren die meisten Opfer syrische Militärangehörige.
Auch Mitglieder der schiitischen Hisbollah-Miliz seien unter den Opfern gewesen, hieß es. Derart hohe Opferzahlen infolge mutmaßlicher israelischer Luftangriffe sind allerdings selten.
Vorfälle im Dezember und Januar
Bereits Ende Dezember wurde bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff der iranische General Sejed-Rasi Mussawi, ein ranghohes IRGC-Mitglied, in einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus getötet. Irans Revolutionswächter reagierten Mitte Januar mit massiven Raketenangriffen als Vergeltung auf Ziele in Syrien und im Irak.
Die Raketen flogen rund 1.200 Kilometern weit. Dies wurde von Beobachtern auch als klares Signal an Israel gedeutet. Es wäre in etwa die gleiche Entfernung, die Raketen vom Westen des Landes aus benötigen, um Tel Aviv oder Jerusalem zu erreichen.
Quelle: dpa, AFP
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