Polen liefert erste Leopard 2 nach Kiew - Berlin stockt auf

    Vier weitere Panzer aus Berlin:Polen: Erste Leopard 2 an Kiew geliefert

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    Polen hat die ersten Leopard 2 an die Ukraine geliefert, zudem verspricht Berlin vier weitere der Panzer. Insgesamt soll die Ukraine mehr als 50 Exemplare bekommen.

    Polen hat die ersten Leopard-Kampfpanzer an die Ukraine geliefert. Gleichzeitig würden ukrainische Soldaten von polnischen, kanadischen und norwegischen Ausbildern im Leopard-Ausbildungszentrum in Swietoszow geschult, sagte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Freitag in Warschau. Eine wichtige Rolle spiele bei der Aktion Polens die Zusammenarbeit mit Deutschland, so Blaszczak weiter. Wie viele Leopard-Kampfpanzer an das östliche Nachbarland übergeben wurden, sagte er nicht.
    Gleichzeitig stockt Deutschland die Anzahl der zugesagten Panzer auf. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) entschied laut seinem Ministerium, vier weitere Panzer des Typs Leopard 2 A6 zu liefern.
    Diese Arten von Panzern gibt es:

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    :Welche Arten von Panzern gibt es?

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    von Axel Zimmermann
    Deutschland, Unterlüß, 14.07.2023: Deutsche Marder-Panzer stehen vor dem Rheinmetall-Werk.

    Deutschland sagt Ukraine weitere Panzer zu

    Deutschland und Polen hatten der Ukraine ursprünglich je 14 Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 überlassen wollen. Mit den nun von Pistorius angekündigten Kampffahrzeugen, erhöht sich die die Gesamtanzahl der geplanten Lieferungen von 14 auf 18.
    Drei Panzer sollen aus Portugal und zehn aus Schweden kommen. Zusammen sind das dann 31. Das entspricht der Stärke, die für ein ukrainisches Panzerbataillon gebraucht wird. Die Bundesregierung hatte im Januar angekündigt, zusammen mit Polen zwei Bataillone zusammenstellen zu wollen und selbst 14 Panzer der Bundeswehr versprochen.
    Nun sei Deutschland, so das Verteidigungsministerium, jetzt zusammen mit den Partnerländern Portugal und Schweden in der Lage, der Ukraine ein Bataillon mit insgesamt 31 Panzern zur Verfügung zu stellen.
    Infografik: Der Kampfpanzer Leopard

    Polen hatte bei Leopard-Lieferung Druck gemacht

    Bevor das feststand, hatte Polen in der Diskussion um die Lieferungen erheblichen Druck auf Deutschland ausgeübt. Bereits am 11. Januar hatte Präsident Andrzej Duda in der westukrainischen Stadt Lwiw (Lemberg) angekündigt, dass sein Land beschlossen habe, die Ukrainer mit Leopard-Kampfpanzern auszurüsten.
    Wenig später stellte die polnische Regierung einen entsprechenden Exportantrag bei der Bundesregierung, die der Weitergabe der deutschen Panzer zustimmen muss. Damit setzte sie Berlin weiter unter Zugzwang. Am Ende entschied die Bundesregierung, selbst 14 Kampfpanzer zu stellen und den Exportantrag zu genehmigen.
    Schaltgespräch nach Munster in Niedersachsen mit ZDF-Reporter Peter Kunz.
    Verteidigungsminister Pistorius ist derzeit zu Besuch im Niedersächsischen Munster. Hier werden in der Panzer-Truppenschule ukrainische Soldaten für die Nutzung der Leopard-Panzer ausgebildet.20.02.2023 | 2:52 min

    Mehr als 50 Leopard 2 sollen an die Ukraine geliefert werden

    Insgesamt haben - so Pistorius - westliche Staaten der Ukraine nun 52 Panzer vom Typ Leopard 2 zugesagt. Darunter seien 31 Exemplare des älteren Modells Leopard 2 A4, deren Lieferung von Polen koordiniert werde.
    Außerdem werde auch Portugal drei der neueren Leopard 2 A6 liefern - neben den 18 deutschen Exemplaren des Modells. Pistorius zufolge kann die Ukraine auch mit mehr als 120 Leopard-1-Panzern rechnen.
    Elmar Theveßen | ZDF-Korrespondent in Washington
    Die USA hätten die Zusage für 31 Abrams-Panzer gegeben, um "die Geschlossenheit der Verbündeten zu erhalten", sagt ZDF-Korrespondent Elmar Theveßen.26.01.2023 | 3:11 min

    Abrams aus den USA und Challenger-Panzer aus Großbritannien

    US-Präsident Joe Biden hatte zudem Ende Januar angekündigt, der Ukraine 31 Panzer des US-Modells M1 Abrams zu liefern. Nach Regierungsangaben ist dies allerdings nicht kurzfristig möglich, sondern eine Angelegenheit von mehreren Monaten. Es handle sich um eine Unterstützung der langfristigen Verteidigungsfähigkeit der Ukraine.
    Bereits Mitte Januar hat der britische Premierminister Rishi Sunak der Ukraine 14 Kampfpanzer des britischen Typs Challenger 2 versprochen.
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    :Aktuelles zum Krieg in der Ukraine

    Seit Februar 2022 führt Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kiew hat eine Gegenoffensive gestartet, die Kämpfe dauern an. News und Hintergründe im Ticker.
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    Quelle: dpa, AFP Reuters

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