Fußpilz: Symptome erkennen und richtig behandeln

    FAQ

    Tinea pedis:So erkennen Sie Fußpilz und behandeln ihn

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    Wenn die Haut zwischen den Zehen gerötet ist und juckt, kann Fußpilz die Ursache sein. Wie Sie den Hautpilz erkennen und wieder loswerden - ein Überblick.

    Eine Frau hält beide Füße mit ihren Händen.
    Ein unliebsamer Gast: der Fußpilz. Am besten wird man ihn schnellstmöglichst wieder los (Symbolbild).
    Quelle: dpa-tmn

    Oft bemerkt man ihn vielleicht gar nicht, oft ignoriert man ihn einfach: Fußpilz (Tinea pedis). "Viele nehmen ihn nicht wahr, weil wir die Füße nicht im Fokus haben", sagt Pietro Nenoff, Hautarzt und Mykologie-Experte bei der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.
    Auch wenn ein Fußpilz zunächst keine größeren gesundheitlichen Probleme bereitet, sollte man ihn schnellstmöglich behandeln. Denn der Pilz wird weitergetragen und andere können sich anstecken. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa wegen einer Diabetes-Erkrankung, kann Fußpilz größere Probleme verursachen.

    Ist das Immunsystem geschwächt, kann Fußpilz zu einem Problem werden. Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, sind zum Beispiel eine Risikogruppe, denn die Krankheit unterdrückt die Immunabwehr. "Wenn man dann Fuß- oder Nagelpilz hat, ist die Wahrscheinlichkeit höher, das diabetische Fußsyndrom zu bekommen“, sagt Dermatologe Pietro Nenoff. Dabei können offene, schlecht heilbare Wunden auftreten. Das Risiko für Komplikationen gibt es bei allen chronischen Krankheiten, sagt Podologin Sindy Burow. Auch in der Schwangerschaft steige dieses Risiko an.

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    Wie bekommt man Fußpilz?

    Ein möglicher Übertragungsweg:

    Die Ansteckung erfolgt über den Kontakt mit Pilzsporen bei der gemeinschaftlichen Nutzung von Schwimmbädern, öffentlichen Duschen, Saunabesuchen oder öffentlichen Umkleidekabinen.

    Dr. Dr. Antonia Dekorsy, Dermatologin im Stuttgarter Hautzentrum Innenstadt

    Ist man dort barfuß unterwegs, könne die Haut in direkten Kontakt mit dem Pilz kommen. "Kleine Wunden können dabei Eintrittstore in die Haut sein", ergänzt Sindy Burow, Vorsitzende des Deutschen Verbandes für Podologie.
    Ein weiterer Übertragungsweg ist das eigene Zuhause. "Wenn eine Person im Haushalt unbemerkt an Fußpilz leidet, kann sie andere anstecken", sagt Pietro Nenoff.

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    Worauf kommt es bei der Ansteckung an?

    Ein wichtiger Faktor bei der Ansteckung ist das eigene Immunsystem: Wer gesund ist, ist eigentlich gut geschützt.
    Zudem benötigt der Fußpilz ein günstiges Habitat. Das stellen wir ihm jedoch oft genug zur Verfügung.

    Viele Menschen tragen Schuhe, die nicht atmungsaktiv sind. Ist es darin warm und feucht, die Haut aufgeweicht, haben die Pilze perfekte Bedingungen.

    Prof. Dr. Pietro Nenoff, Dermatologe und Mykologie-Experte bei der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft

    Es gebe Pilze, die sich sehr gut an diese Bedingungen angepasst haben.

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    Woran erkennt man Fußpilz?

    Die häufigsten Symptome bei Fußpilz sind:
    • Juckreiz
    • Rötungen der Haut
    • Schuppung der Haut
    • aufgeweichte Haut
    • Bläschen auf der Haut
    • nässende Wunden
    Die Symptome treten zunächst zwischen den Zehen auf. Nimmt man diese wahr, sollte man für eine Diagnose eine dermatologische Praxis aufsuchen.

    Eine Folge von Fußpilz kann ein Nagelpilz sein - der Fußpilz öffnet ihm quasi die Tür. Während der Fußpilz vergleichsweise einfach zu behandeln ist, sieht das beim Nagelpilz anders aus. "Nagelpilz heilt nicht spontan, er entwickelt sich immer weiter, breitet sich aus. Er muss mit großem Aufwand mit Tabletten behandelt werden", sagt Mykologie-Experte Pietro Nenoff. Die Therapie kann bis zu einem Jahr dauern, auch weil betroffene Nägel ganz rauswachsen müssen. Besonders wichtig seien bei der Behandlung Diagnostik und Erregernachweis, damit ganz gezielt behandelt werden kann.

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    Ist Fußpilz ansteckend?

    Fußpilz ist ansteckend. Behandelt man den Pilz nicht, trägt man ihn weiter und riskiert, dass sich andere Menschen infizieren. "Umso wichtiger ist eine Behandlung. Damit kann ich verhindern, dass Pilzelemente verbreitet werden", sagt Pietro Nenoff.
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    Wie schütze ich mich vor Fußpilz?

    Mit einfachen Mitteln kann man Fußpilz vorbeugen. "Wer viel Sport macht, kann zum Beispiel vorbeugende Sprays benutzen", sagt Podologin Sindy Burow. Zu weiteren einfachen Maßnahmen rät Hautärztin Antonia Dekorsy:
    • Badelatschen in Schwimmbädern tragen
    • in Hotelzimmern nicht barfuß gehen
    • Füße regelmäßig waschen
    • nach dem Duschen Füße trocken reiben, vor allem zwischen den Zehen

    Pilze brauchen etwa eine halbe Stunde, um richtigen Kontakt zu haben und sich festzusetzen.

    Prof. Dr. Pietro Nenoff, Dermatologe

    Wenn man seine Füße etwa im Schwimmbad gut abspült und trocknet, habe man eine gute Chance, sich zu schützen, so der Dermatologe.

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    Was hilft gegen Fußpilz?

    Fußpilz zu behandeln, ist recht simpel, es braucht nur das richtige Mittel. Auf dem Markt gibt es verschiedene Cremes, Salben, Sprays und Lösungen. "Die Mittel enthalten antimykotische Wirkstoffe, die gezielt gegen die Erreger aktiv sind", sagt Pietro Nenoff.
    Man könne zunächst auch eine Behandlung im Selbstversuch probieren - nach einem Gespräch mit einer Apothekerin oder einem Apotheker.
    Schlägt die Behandlung an, ist eine Sache ganz wichtig: nicht zu früh aufhören!

    Die antimykotische Therapie muss zwei Wochen länger erfolgen, als die klinischen Symptome bemerkbar sind.

    Dr. Dr. Antonia Dekorsy, Dermatologin

    So könne man einen Rückfall verhindern.

    Wer kennt sie noch, die Fußdusche im Schwimmbad? Einmal die Füße abspülen und Fußpilz sollte kein Thema mehr sein. Heute sieht man die Fußduschen in Schwimmbädern nicht mehr. "Man hat sie abgeschafft, weil man festgestellt hat, dass sich um die Fußduschen viele Pilze vermehrt haben", sagt Sindy Burow, Vorsitzende des Verbandes Deutscher Podologen. Teilweise hätten sich auch Resistenzen entwickelt, die die Therapie schwieriger machten.

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